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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

Neubau der Stadthalle Tivoli in Kastellaun

3. Preis

Preisgeld: 8.175 EUR

AV1 Architekten GmbH

Architektur

AO Landschaftsarchitekten Stadtplaner + Ingenieure Mainz GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Besonderheit des Entwurfes liegt in der städtebaulichen Positionierung des Baukörpers: Der kompakte schmale Baukörper verläuft entlang der Straße Hasental und fasst hier die Straßenkante. 

Durch diese Positionierung wird der nordöstliche Bereich größtmöglich freigespielt. Es entsteht ein großzügiger, begrünter Außenraum, der sich von der Zeller Straße über die Gartenbereiche der Wohnbebauung optisch bis hinauf zur Burg zieht. Die Intention der Verfasser, somit den Blick zur Burg freizulegen, wird positiv gewürdigt. Für die Nutzung des Außenraumes als Veranstaltungsfläche wird jedoch angemerkt, dass es hier zu verstärkter, ungehinderter Lärmentwicklung für die angrenzenden Wohnbebauungen kommen wird. Die Abschirmung zum Parkdeck und zum Haus Wolf durch Begrünung erfordert eine sorgfältige Planung. Es bestünde die Möglichkeit, den Fußweg zur Innenstadt barrierefrei auszuführen. 

Die Funktionen und Abläufe sind gut organisiert. Die Andienung auf der Seite des Hasentals wird positiv hervorgehoben. Die Lage des Eingangs ist durch die Überhöhung des Baukörpers klar kenntlich gemacht und sitzt an der richtigen Stelle. Anschließend hieran ist folgerichtig zur Straße der kleine Saal ausgerichtet. Der Eingangsbereich wird als zu klein beurteilt. Das Foyer ist als längliche Zone ausgebildet. Diese ist für verschiedene Veranstaltungsformate schwieriger zu bespielen. Positiv bildet diese Zone allerdings den Zwischenbereich zwischen Saal und Außenraum, der diesen zudem über ein auskragendes Vordach differenziert. 

Die Ausrichtung des Saals zur Straße und zum großen Außenbereich schafft gute Einblicke. Die Ausblicke auf die Burg werden vom Innenbereich leider nicht ermöglicht. Diese lässt sich nur vom Foyer aus wahrnehmen. Gelungen ist der Blick vom Eingang durch das Foyer Richtung Burg. 

Die Höhenentwicklung des Baukörpers im Zusammenspiel mit der Burg wird positiv bewertet, die differenzierte, feine Gliederung der Fassade ebenfalls. Positiv angemerkt wird die Materialität - viel Holz, wenig Beton. 

Insgesamt handelt es sich bei dem Entwurf um einen sehr eigenständigen, gut durchdachten, ansprechenden Beitrag, der Aufgrund der Ausrichtung aber auch kontrovers diskutiert wurde.