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Mehrfachbeauftragung | 09/2022

Neue Mitte Ortenberg

Perspektive aus Richtung Hauptstraße

Perspektive aus Richtung Hauptstraße

3. Preis

Preisgeld: 2.500 EUR

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

LEHENdrei | Architektur Stadtplanung

Architektur

Erläuterungstext


Ziel der Gemeinde Ortenberg ist es, mit der Umgestaltung des Rathausumfeldes eine neue Mitte zu erhalten, die den Ansprüchen an ein Ortszentrum mit einem zentralen Platz, Veranstaltungsflächen, attraktiven grünen Freiräumen und fußgängerfreundlichen Verknüpfungen gerecht wird. Dazu sollen die öffentlichen Räume in diesem Bereich neu geordnet und gestaltet werden.

Das soll im Wesentlichen durch drei Maßnahmen geschehen.
1. Die Aufwertung des Dorfplatzes durch Neugestaltung und Verknüpfung
2. Aufwertung und Neuordnung der angrenzenden grünen Freibereiche
3. Die Neuordnung der Stellplätze und die Verknüpfung mit der Umgebung.

Dorfplatz
Der Dorfplatz wird komplett verkehrsfrei (nur für die Andienung von Sporthalle, Festhalle und Rathaus darf der Bereich befahren werden) und mit einem einheitlichen Pflasterbelag versehen. Denkbar wäre ein Pflaster, das aus der umgestalteten Hauptstraße in die Platzfläche hineingezogen wird, ähnlich wie im Bereich des Kirchplatzes bereits realisiert. Der Brunnen wird etwas zur Seite versetzt um die Platzmitte freizuhalten. Lediglich in den Randbereichen werden Sitzgelegenheiten angeboten.
Ein Podest für den Aufbau einer Bühne wird ebenfalls dezent im Randbereich des Platzes am Übergang zur Veranstaltungswiese platziert.
Die Festhalle erhält eine neue komplett verglaste Südfassade mit bodentiefen Fenstern zum Dorfplatz, die sich bei Bedarf sogar öffnen lassen und so den Veranstaltungsraum mit dem Platz zusammenschalten lassen.
Das an das Foyer andockende Lokal, das im Augenblick als temporäres Vereinslokal genutzt wird, öffnet sich ebenfalls mit bodentiefen Fenstern zum Platz und bietet dort auch ein Angebot im Außenbereich an.
Darüber hinaus werden auch vier Bäume entfernt, die die Platzfläche im Augenblick eher verengen. Damit öffnet sich das Foyer direkt zum Platz. Die nutzbare Fläche des Dorfplatzes wird so größer und die Platzmitte bleibt frei bespielbar.
Die Baumreihe vor der Festhalle wird in Richtung Hauptstraße ergänzt. Die Baumbeete erhalten Bankelemente, die ein Aufenthalt im Baumschatten ermöglichen.

Freibereiche
Im Osten des Dorfplatzes schließen sich, mit einer Baumreihe großer Linden beginnend, die grünen Wiesenbereiche an. Gleich westlich der Baumreihe liegt der Spielplatz, der bis zum Freudentalbach reicht. Die anschließende ca. 3.000 m² große zusammenhängende Wiesenfläche wird auch weiterhin als Veranstaltungsfläche vor allem für Faustball nutzbar bleiben.
Sie wird im Norden nun von einem Weg begrenzt der durchgehend vom Dorfplatz bis zur unteren Matt führt und von einer 50m Laufbahn mit Sprunggrube begleitet wird.
Nördlich daran schließt die Picknickwiese an, deren Herz das alte Pumpenhäuschen mit der schattenspendenden Berlin-Eiche bildet, für das wir eine neue Nutzung vorschlagen. Denkbar wäre ein gemeinnütziges temporäres Café, das zusammen mit den Anwohnern des Seniorenheims betrieben wird und einen neuen Anziehungspunkt bilden könnte.
Die alte Wegeverbindung auf dem Damm wird im Bereich des angrenzenden Seniorenzentrums unterbrochen und umgelenkt. Mit Heckenpflanzen und Bäumen wird Privatheit hergestellt für die erdgeschossigen Zimmer.
Erst am Telegrafenturm wird die alte Wegeverbindung Richtung Nordosten wiederaufgenommen und barrierefrei weitergeführt bis zur Hauptstraße.
Die der Wiese und dem Seniorenzentrum zugewandte Brandwand der Sporthalle wird zur farbenfrohen Kletter- und Boulderwand umgestaltet, die aus der Rückseite eine Vorderseite macht. Nördlich davon schließt sich die Multisportfläche an, die mit Bouleplatz, Calisthenics, Seniorensportgeräten sowie Tischtennisplatten ein Aktivitätsraum für alle Generationen sein könnte. Eine Gartenscholle für gemeinsames Gärtnern schließt sich an und bildet den Übergang zu den privaten Wiesengrundstücken. Sie ergänzt den Hühnergarten und könnte ebenso von SoNO betreut werden.
Westlich der unteren Matt schließt sich die Bolzwiese an, die sachte in die Streuobstwiesen der Kulturlandschaft übergeht und in Verlängerung des Fußwegs zur neuen Kita am Freudentalbach einen neuen Aufenthaltspunkt mit einer großen schattenspendenden Pergola erhält.
Gleich jenseits der unteren Matt und des Freudentalbaches, und damit in angemessenen Abstand zu Seniorenzentrum, wird ein Bereich für Skaten und Basketball entstehen, der über kleine Brücken erreichbar ist.

Parkplatz und Verknüpfung
Die Stellplätze werden kompakt westlich des Rathauses angeordnet und bis zum ehemaligen Wohnmobilplatz verlängert. Die Parkplatzfläche kann bei Bedarf mit dem Dorfplatz gekoppelt als Veranstaltungsfläche genutzt werden. Sie ist normalerweise nur über die südlich des Rathauses liegenden Zufahrt zur Feuerwehr anfahrbar. In ausreichendem Abstand zu Spielplatz und Kindergarten, der ebenfalls über die Parkplatzzufahrt angedient werden kann, wird hier der gesamte Parkverkehr abgewickelt, auch für die Kita. Die bereits bestehende Rad- und Fußwegverbindung zur Hauptstraße wird aufgenommen und hier zu einem kleinen Vorplatz aufgeweitet, bevor sie Richtung Untere Matt entlang des Freudentalbaches weitergeführt wird und dabei Spielplatz und Sitzstufen am Freudentalbach erschließt.

Beleuchtung
Die Beleuchtung des gesamten Bereichs wird zurückhaltend ausgelegt.
Der Platz selbst erhält randständige Mastleuchten, deren Beleuchtung bei Bedarf aufgeschaltet werden kann und die gleichzeitig Versorgungseinheiten für Veranstaltungen darstellen mit Wasser- und Stromanschluss. Die platzständigen Bäume erhalten eine zurückhaltende insektenfreundliche Illuminierung.
Die Wegefigur der Grünräume wird ebenfalls durch dezente Mastleuchten ausgeleuchtet, die eine angstfreie Benutzung sicherstellen. Parkplatz und Zufahrt werden ebenfalls über Mastleuchten verkehrssicher erhellt.
Ansonsten kann auf Beleuchtung verzichtet werden.

Klimaresilienz
Die gesamten neu gestalteten befestigten Flächen können mit einem sickerfähigen Betonpflaster belegt werden, das, richtig eingebaut, den Kraftverkehr von Park, -Anliefer- und Veranstaltungsverkehr aufnehmen kann. Durch die Neupflanzung von rund 40 Bäumen, den geringen Versiegelungsgrad und die durchgehend sickerfähigen Beläge werden die neu gestalteten Freiräume der neuen Mitte die Klimaresillienz Ortenbergs erhöhen.
Perspektive neu Dorfplatz

Perspektive neu Dorfplatz

Abgabeplan Seite 1

Abgabeplan Seite 1

Fassade Festhalle

Fassade Festhalle

Westfassade Sporthalle

Westfassade Sporthalle

Modell

Modell