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Verhandlungsverfahren | 10/2022

Erweiterung Elisabethschule Vechta - Objekt- und Fachplanungsleistungen

Zuschlag

andreas schneider architekten

Architektur

Erläuterungstext

Architektonische Leitidee Elisabethschule Standort Vechta

Auf dem Campus der „Elisabethschule“ Standort Vechta soll ein neues Gebäude entstehen. Dieses soll sich in Richtung der weitläufigen Kreuzung Lattweg/Dornbusch erstrecken und 10 Klassen mit dazugehörigen Gruppenräumen, Diffenzierungs- und Therapieräumen sowie eine Flur-Lernlandschaft unterbringen.

Der neue Baukörper orientiert sich an dem des Bestandes und gliedert sich in drei kompakte, aneinander gefügte Kuben. Hierdurch ergeben sich Vor- und Rücksprünge, die die große Baumasse auflockern und den Baukörper kleinteiliger erscheinen lassen. Es werden die Außenkanten des Bestandes angenommen, sodass zur Seite des Lattwegs eine gleichmäßige Kante entsteht. Der Neubau verbindet sich über einen transparenten Windfang mit dem Altbau. Die Dachlandschaft aus drei gleichmäßigen Walmdächern passt sich optisch der des Bestandes und der benachbarten Ludgerus-Schule an.

Innere Organisation

Der Windfang zwischen Bestand und Neubau ist der Hauptzugang in das Gebäude. Von hier aus gelangt man in einen großzügigen Flurbereich, der als Marktplatz und offene Lernlandschaft genutzt werden kann. Um diesen reihen sich zwei Klassenräume mit angrenzenden Gruppenräumen, die Differenzierungsräume sowie zwei Therapieräume. Zudem grenzt die WC-Anlage an den zentralen Treffpunkt. Zusätzlich zum Eingang über den Verbindungsgang gibt es vom Marktplatzt einen direkten Zugang zum Schulhof, um einen besseren Austausch zwischen innen und außen zu garantieren. Die Fläche über dem Marktplatz ist großzügig verglast und sorgt für eine optimale Tageslichtausnutzung und Belüftung.

Der Mittelteil des Gebäudes ist etwas eingerückt, und so verschmälert sich die Erschließung auf eine gut nutzbare Flurbreite. An diesem liegen vier Klassenräume mit dazugehörigen Gruppenräume. Jeweils zwei Klassenräume sind direkt aneinander angrenzend angeordnet und bieten die Möglichkeit zusammengeschaltet zu werden. Die Gruppenräume sind jeweils zur Lernmitte hin ausgerichtet und können durch Fenster Ein- und Ausblicke in den Marktplatz gewähren. Die Gruppenräume können direkt von den Klassenräumen betreten werden, sie werden durch eine Küchenzeile ergänzt. Großflächige Verglasungen erlauben Sichtbeziehungen zwischen den Räumen und erleichtern die Aufsicht.

Durch das Einrücken des Baukörpers entsteht eine überdachte Terrasse. Im hinteren Bereich öffnet sich der Flur wieder in eine Lernmitte. Um diese herum reihen sich im selben Prinzip vier Klassenräume mit dazugehörigen Gruppenräumen sowie zwei Therapieräume. Der innenliegende Lernbereich wird durch ein Atrium ergänzt, so wird auch hier wieder eine optimale Tageslichtausnutzung im Inneren gewährleistet. Ein Ausgang in Richtung Dornbusch schafft einen Zugang zum Außenraum. Alle Räume liegen an der Außenfassade und können durch große Fensterflächen optimal natürlich belichtet und belüftet werden, außerdem kann der Außenraum von den Klassen-, Differenzierungsräumen und Therapieräumen aus durch eine Tür betreten werden.

Nachhaltigkeit / Energiekonzept

Der Neubau ist als Plus-Energie-Haus konzipiert, das ein Mehr an Energie erzeugt. Robuste Anlagentechnik wird mit einem guten Dämmstandard der Hülle kombiniert. Eine Photovoltaikanlage auf den flachgeneigten Dächern sorgt im gesamten Gebäude für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung. Eine natürliche Belüftung kann über Querlüftung mit zusätzlicher, sensorischer Steuerung der Dachflächenfenster erfolgen. Die Warmwasserversorgung erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer zur Minimierung der Leitungslängen und der Gefahr von Legionellenbildung.
Grundsätzlich werden natürliche, regionale, emissionsarme und weitestgehend erneuerbare Baustoffe, verwendet. Durch die gleichmäßige Kubatur ist ein Holzbau mit einem hohen Grad an Vorfertigung vorstellbar, dies garantieren einen zügigen Bauablauf. Natürliche Baustoffe aus Holz werden konstruktiv wie gestalterisch innen und außen genutzt und schaffen im Innenraum behagliche Oberflächen. Die Tageslichtausnutzung ist durch große Öffnungen und helle innere Oberflächen maximiert. Außenliegender konstruktiver Sonnenschutz dient gleichzeitig der Regulierung der Wärmeeinträge sowie der Blendwirkung im Innenraum.

Innere Gestaltungselemente

Für den Innenraum ist ein ausgewogenes Farbkonzept vorgesehen, das die Orientierung für die Kinder erleichtert und auf Inklusion und Barrierefreiheit ausgelegt ist. So wird unter anderem im Innenraumkonzept viel Wert auf unterscheidbare Oberflächen gelegt. Je nach Anforderung wird eine farbige Innenraumgestaltung mit visuellem Leitsystem durch ein taktiles Leitsystem ergänzt. Die offenen Lernzonen werden durch eine differenzierte Farbigkeit von den Verkehrswegen unterschieden. Der Marktplatz und die Lernzonen schaffen durch unterschiedliche Möblierung verschiedene Rückzugsbereiche und Lernzonen.

Äußere Gestaltgebung

Die Fassade orientiert sich in Ihrer Struktur und Optik an dem Bestand. Eine nachhaltige Holzfassade ist vorstellbar und wirkt sich positiv auf die Öko-Bilanz des Gebäudes aus. Die Fensterflächen gliedern sich ähnlich wie im Bestand und teilen sich in Öffnungselemente und feststehende Elemente auf – durch Oberlichter kann eine Nachtauskühlung stattfinden.

Außenraum

Durch den eingerückten Mittelteil des Gebäudes entstehen auf beiden langen Gebäudeseiten überdachte Terrassenbereiche, die die Lernbereiche in den Außenraum ausweiten. Zusätzlich erhält jeder Klassenraum eine eigene Terrasse, die mit Sitzgelegenheiten oder Hochbeeten bespielt werden kann.