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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Erweiterung und Umbau Grundschule „Am Hardt“ in Weilheim in Oberbayern

Blatt 1

Blatt 1

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

D2KP Architekten Drescher-Kubina & Partner mbB

Architektur

Wolfgang Färber Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1014 besticht zunächst durch ihre klare städtebaul. Konfiguration:
Das Ensemble aus alter Schule, Turnhalle und Kindergarten wird durch einen vierten, eigenständigen Baukörper ergänzt. Das lange, verhältnismäßig schmale Gebäude teilt den Außenraum klar in einen öffentlichen Platz zwischen Neubau und Kindergarten mit den Hauptzugängen und einem privaten Pausenhof zwischen Neubau, Altbau und Turnhalle. Der straßenseitige Vorbereich wird dem Verkehr zugeordnet, dient als Parkplatz und Bushaltestelle. Ein qualitätvoller Übergang zum öffentlichen Platz wird vermisst.

Geschickt wird der Turnhalle ein schmales Nebengebäude vorgestellt, der einerseits ein neues Gesicht zum Pausenhof und andererseits einen separaten öffentlichen Zugang zur Halle ermöglicht. Zur Andreas–Schmidtner-Straßen fügt sich der Neubau bündig zwischen alter Schule und Kindergarten ein. Die dadurch entstehende eher als Rückseite anmutende Raumkante nach Süden wird kritisch bewertet. Ebenso die recht enge Fuge zwischen Alt- und Neubau, die sowohl außenräumlich undefiniert als auch belichtungstechnisch für die Innenräume Fragen aufwirft.

Die Erweiterung spielt ihre geringe Gebäudetiefe im Inneren dadurch aus, dass alle Bereiche, vor allem auch die Mensa und die Aula und einen großzügigen Außenraumbezug erfahren. Letztere erweitert sich zusätzlich als Luftraum nach oben und bindet somit die beiden Geschosse kommunikativ zusammen.

Die eindeutige Adressbildung von Osten im Neubau drängt den alten Schulbau in die zweite Reihe. Der Weg dorthin über abknickende Gänge und einen untergeordneten Verbindungsflur scheint als morgentlicher Gang für alle Schüler als unangemessen.
Die Einfachheit des Neubaukörpers, die klare Trennung der Gebäude und der grundsätzliche Erhalt der Altbaustruktur versprechen eine effiziente und wirtschaftliche Umsetzung. Der Fußabdruck des Neubaus scheint allerdings vergleichsweise groß.

Mit einer Holz-Hybridbauweise und dem Verwenden nachwachsender und recycelter Materialien entspricht das Gebäude den Anforderungen an eine nachhaltige Konstruktion konzeptionell.
Dieser Charakter wird in der hölzernen Fassade auch nach außen getragen. Dabei führt sie das Thema der Holzverkleidung des Altbaus fort. Hier wäre eine größere Eigenständigkeit wünschenswert gewesen. Trotz Mängel bezüglich Funktion und Freiraumqualität ein insgesamt eigenständiger und entschlossener Beitrag.

Durch die Gebäudeanordnung entsteht eine wertvolle Trennung von öffentlichem Außen- und schulischem Innenbereich. Die Organisation der allgemeinen Lernbereiche entspricht dem pädagogischen Raumkonzept. Ein Raum für die Förderlehrerin (40qm) fehlt. Die Belichtung von zwei Klassenzimmern im Bestand (süd-östlicher Bereich) könnte problematisch sein.
Die Teamstation der OGTS ist so angeordnet, dass das Ankommen der Schülerinnen und Schüler altersgerecht erfolgen kann.

Wesentlicher Mangel des Entwurfes: Der Hauptzugang zur Schule von östlicher Seite erfolgt ungünstigerweise nur durch den Ergänzungsneubau. Die Wegeführung mit zwei Abbiegungen und durch einen zu schmalen Verbindungsgang zum Bestand ist für das Betreten und Verlassen der über 500 Schülerinnen und Schüler nicht geeignet.

Der neu geschaffene Hauptzugang erfolgt von Osten über die gemeinsame Platzfläche mit dem Kindergartengebäude. Die entlang der Straße angeordneten Stellplätze neben Erschließungsflächen für Busse und Bringverkehr wirken hier jedoch als Riegel, der die Eingangssituation in den Hintergrund rückt. Die gemeinsame Platzfläche zwischen Neubau und Kindergarten erscheint zu groß dimensioniert und erhält durch die mittig angeordnete Rampenanlage mit überdachten Fahrradstellplätzen eine unglückliche Zäsur.

Durch die Stellung des ergänzenden Baukörpers entsteht westlich anschließend eine angenehm großzügige zusammenhängende Pausenhoffläche, die Neubau, Bestandsgebäude, Sporthalle und Sportflächen miteinander verbindet. Die Campusstruktur hätte in der Ausgestaltung noch stärker herausgearbeitet werden können. Schulgarten und grünes Klassenzimmer werden sinnvoll im Süden der großen Wiese ergänzt, die erhaltenswerten Bestandsbäume bleiben wohltuend unberührt.

Blatt 2

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