Quartiersentwicklung „Mertonviertel/Nördlich Lurgiallee“ in Frankfurt am Main

Die Baustruktur wird aus dem grünen Herz entwickelt. Große Blockstrukturen fassen den Raum und werden nach innen hin geschickt durch Öffnungen in den Gebäuden mit den Wohnhöfen verbunden. Infolge der Größe und dem hohen Potential an Begrünung garantieren die Hofstrukturen eine hohe Wohnqualität. Die Blöcke selbst werden mit verspringenden Gebäuden räumlich zoniert. Durch diesen intelligenten Eingriff entstehen in Maßstab und Wahrnehmung sehr gut geeignete Fassadenabwicklungen. Unterstützt wird dieses Prinzip durch die zusätzlich angedachte „hausweise“ architektonische Ausformulierung. Die Schule gliedert sich sehr gut in das städtebauliche Grundgerüst ein und sitzt an der richtigen Stelle im Quartier. Durch die Erschließung am Ende der Sackgasse befindet sich die Schule in einer verkehrssicheren Lage abseits der stark belasteten Straßen. Zusammen mit den vorgeschlagenen Erdgeschossnutzungen der Platzgebäude, kann an der Nahtstelle zwischen Alt und Neu eine starke Belebung und Aktivierung etabliert werden.

Eine Stärke des Entwurfs ist die ausgeprägte Nutzungsmischung, die hinsichtlich ergänzender Einzelhandelsnutzungen und gewerblicher Strukturen an den richtigen Stellen im Gebiet verortet ist. Die Mitte wird in Gestaltung und Programmatik als sehr positiv erachtet. Ergänzt um die den Gebäuden vorgelagerten Nutzungen, ist Sie kräftig genug diesen zentralen Bereich attraktiv zu bespielen. Auch kann das vorgeschlagene Schwammstadtprinzip an dieser Stelle vollständig überzeugen. Nachzuweisen wäre noch im Detail wie dies zusammen mit dem Luftdurchfluss für eine positive Wirkung auf das Stadtklima beitragen kann. Die Aussagen zur Freiraumgestaltung sind präzise gesetzt und versprechen in Summe sehr attraktive Stadträume.

Die Zufahrt von der Olof-Palme-Straße zur Erschließung von Tiefgaragen und der Schule ohne Durchfahrtsmöglichkeit erscheint funktional. Die direkten Tiefgaragen-Zufahrten von der Lurgiallee und Olof-Palme-Straße werden kritisch gesehen. Kritisch wurde auch die rückwärtige Erschließung gesehen, dennoch entsteht hier mit dem grünen Saum ein durchgehender und vernetzender Grünraum. Auch ist das Freihalten von Teilbereichen der Innenhöfe von Unterbauung durchaus positiv für die notwendige bodengebundene Begrünung zu bewerten.

Das Parkierungskonzept erfüllt den Stellplatznachweis, entspricht jedoch nicht einem Mobilitätskonzept, das vielfältige, zukunftsorientierte Angebote offeriert. In diesem Zusammenhang ist auch über einen weiteren Verzicht von Unterbauungen in den Hofbereichen nachzudenken. Die verkehrlichen Anforderungen an die neuen Querschnitte der Olof-Palme-Straße und der Lurgiallee werden samt Erhalt des Baumbestands berücksichtigt. Insgesamt löst der Beitrag die gestellte Aufgabe in hervorragender Weise und ist Garant einer gelungenen Vermittlung zwischen dem bestehenden und neuen Quartier.