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Award / Auszeichnung | 09/2022

Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2020

U- und S-Bahn-Haltestellen Elbbrücken

DE-20457 Hamburg

Preisträger Kategorie Hochbau

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

Hamburger Hochbahn AG

Bauherren

Deutsche Bahn AG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 04/2015
    Fertigstellung: 12/2018

Projektbeschreibung

Für die Verlängerung der Linie U4 in der Hamburger HafenCity haben die Bauarbeiten für die von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) entworfene U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken begonnen. Inzwischen erhielten die gmp-Architekten weitere Beauftragungen, einerseits das Verbindungsbauwerk zwischen der künftigen U-Bahn-Haltestelle und der benachbarten S-Bahn-Station Elbbrücken und andererseits für diese S-Bahn-Station ein Hallendach zu planen.

U-Bahnhof, Verbindungsbrücke und Hallendach der S-Bahn-Station von einem Architekturbüro realisiert – das ergibt die Möglichkeit, aus einem Umsteigebahnhof ein städtebauliches Ensemble zu gestalten. Den Genius Loci aller drei Komponenten bestimmen die Lage direkt an der Elbe, die angestrebte dichte Quartiersbebauung in der östlichen HafenCity und die historischen Elbbrücken mit ihren weitgeschwungenen Stahlbögen.

Als Pendant zu den Elbbrücken prägt eine signifikante Stahlkonstruktion aus gebogenen Rahmenträgern die neue U-Bahn-Haltestelle. Die außen liegende Dachkonstruktion unterstreicht die optische Präsenz des Tragwerks, die kreuzförmige Anordnung der Rahmen ergibt ein rostartiges System und stabilisiert die stählernen Bögen. Eine nach innen abgehängte Verglasung bildet die vor der Witterung schützende gläserne Hülle. Die lichtdurchflutete Haltestelle ermöglicht dabei interessante Ausblicke zum neuen Quartierszentrum am Baakenhafen, zu den markanten Hochhäusern und zu den Elbbrücken.

Erkennbar mit derselben Handschrift gestaltet, jedoch ohne zum Zwilling der U-Bahn-Station zu werden, soll auch das Hallendach der S-Bahn-Station mit einer außenliegenden gebogenen Stahlrautenkonstruktion umgesetzt werden. Aufgrund komplexer geometrischer Bedingungen wird diese jedoch anders geformt. Dagegen bleiben das Konstruktionsprinzip und die Ausbildung als gläsernes Dach identisch.

Das sogenannte Verbindungsbauwerk verbindet als Fußgängerbrücke die beiden Haltestellen miteinander und quert oberirdisch sowohl die Versmannstraße als auch die Fernbahntrassen der Deutschen Bahn. Die gläserne Hülle erzeugt einen witterungsgeschützten, aber auch lichtdurchfluteten Raum, aus dem man auf Elbe und Elbbrücken blicken kann.

Die Haltestelle, der Verbindungsbau und das Hallendach sollen Ende 2018 in Betrieb gehen.






Daten

U-Bahn-Haltestelle

Wettbewerb 2013 – 1. Preis
Entwurf Volkwin Marg und Jürgen Hillmer mit Stephanie Joebsch
Mitarbeiter Achim Wangler, Bernd Kottsieper, Katja Mezger
Tragwerksplanung schlaich bergermann und partner, Stuttgart
Bauherr Hamburger Hochbahn AG
Länge 137 m
Breite 33 m
Höhe ca. 15 m


Verbindungsbauwerk

Entwurf Volkwin Marg und Jürgen Hillmer mit Stephanie Joebsch
Mitarbeiter Achim Wangler, Katja Mezger
Tragwerksplanung schlaich bergermann und partner, Stuttgart
Bauherr Hamburger Hochbahn AG
Länge ca. 70 m
Breite ca. 5 m
Höhe ca. 4m


Hallendach der S-Bahnhaltestelle

Entwurf Volkwin Marg und Jürgen Hillmer mit Stephanie Joebsch
Mitarbeiter Achim Wangler
Tragwerksplanung schlaich bergermann und partner, Stuttgart
Bauherr Deutsche Bahn AG
Länge 88 m
Breite 26 m
Höhe ca. 15 m

Beurteilung durch das Preisgericht

Transparent und luftig zeigt sich die neue Landmarke der Umsteigehaltepunktes am Übergang zwischen Elbbrücken und der wachsenden Stadt Hamburg. Es ist dem Entwurf abzulesen, dass er interdisziplinär und gleichberechtigt zwischen den Fachplanern entwickelt wurde. Die Architektur nimmt das Fachwerk der nahen Eisenbahnbrücken auf und interpretiert es neu in einem räumlichen Stabwerk, dessen veränderliche Trägerhöhen dem Betrachter die Beanspruchungen sichtbar machen. Doppelt gebogene Träger und höhengleichen Anschlüsse führen zu einem schalenartigen Trägerrost. Zwangsbeanspruchungen z. B. aus Temperatur werden durch geschickte Auswahl der Lagerungsbedingungen vermieden.
Das neue Tor zu Hamburg überzeugt die Jury mit seiner Entwurfsqualität, die die Effizienz des Stahlbaus an prominenter Stelle der Öffentlichkeit präsentiert. Die Durchbildung der innenliegenden Hülle dokumentiert einen vorausschauenden Umgang für Montage, Unterhalt und Instandhaltung. Rundum gelungen und daher Preisträger „Hochbau“ im Jahre 2020.