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Award / Auszeichnung | 11/2022

Heinze ArchitektenAWARD 2022

Das Rot der Fassade leuchtet weithin sichtbar

Das Rot der Fassade leuchtet weithin sichtbar

RaspberryHaus

DE-48143 Münster

Sonderpreis / Innovation

KRESINGS

Architektur

Roman Mensing Fotografie - Architekturfotografie mit den Standorten Münster und Aachen

Kunst, Fotografie, Visualisierung

GIRA

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Berry-Wild finally meets Münster

Viele möchten hier wohnen, wo Leben auf der Straße stattfindet und Münster ein bisschen Großstadtcharakter entwickelt. Allerdings ist der Wohnraum im dicht bebauten und urbanen Hafenarbeiterquartier sehr begrenzt. Neben der niedrigen Bauweise ist dies auch den zum Teil großen Wohnungszuschnitten geschuldet.

Hier haben Kilian und Konstantin Kresing ein Zeichen gesetzt. Die zwei Brüder sind in Münster aufgewachsen und zur Schule gegangen. Danach haben sie beide unterschiedliche Stationen in Deutschland, Europa und dem mittleren Osten absolviert. Vor einigen Jahren sind sie zeitversetzt zurückgekommen, um jeweils, jeder für sich, im Hansaviertel zu wohnen. Der Kaufmann Konstantin Kresing wohnt mittlerweile mit seiner Familie in Hiltrup, der Architekt Kilian Kresing ist im Hansaviertel geblieben. Ein besseres “Barrio“ kann er sich heute gar nicht vorstellen, sagt der ältere, der hier mit seinen zwei Kindern wohnt. Zusammen hatten die Brüder schon lange die Idee, etwas zu bewegen im beliebten Viertel in direkter Hafen- und Bahnhofsnähe.

Dann hatten die Brüder Ende 2017 die Möglichkeit eines der Reihenhäuser aus den 50er Jahren zu erwerben. Vision war hier von Anfang an, die vorhandene Struktur der Grundrisse auf die gesellschaftlichen Belange von heute anzupassen und flexibel für die Zukunft auszurichten. Auch stand stark im Fokus, einen echten Beitrag für die Energiereduzierung des Gebäudes zu leisten. Erreicht wurde hier mit nachwachsenden Tragstrukturen aus Holz und ausschließlich mineralischen Dämmstoffen eine Einsparung gegenüber der geltenden EnEv von 30 %.

Gesunde Architektur beschäftigt Kilian Kresing schon länger und das gemeinsame Projekt mit dem Kaufmann sollte die Machbarkeit nicht nur im ästhetischen Bereich dokumentieren, sondern auch das Wohlbefinden der Menschen als Mieter in den Vordergrund stellen.

Die komplette Überarbeitung der Fassade, aber auch die neu aktivierten Garten- und Dachetage setzen auf großformatige Fenster in Holz, die natürliches Licht und Weitsicht als Hauptbaustoff definieren.

Auch setzen die beiden stark auf Farbe, was Ihrer Meinung nach, das Viertel sehr gut vertragen kann.
Neben den roten Backstein sowie gedeckten Farben der Putzbauten sticht das Himbeerrot hervor.


Architektur KRESINGS, Münster

Bauherr Kilian und Konstantin Kresing

Bauzeit 10/2018-12/2019

Baujahr Bestand 1950

Gesamtwohnfläche 450 m²

KfW gefördert

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Raspberry Haus denkt innerstädtische Sanierung und Umbau neu, indem es die alten Strukturen mit geringen Eingriffen im Sinne der suffizienten Nachverdichtung umgestaltet. Die alten Wohnungsgrundrisse wurden umstrukturiert, um mehr Wohneinheiten zu ermöglichen, während ein Anbau und der Ausbau des Dachs die Wohnfläche erweitern und die energetische Hülle verbessern. So konnte ein diverser Mix aus kleineren Wohneinheiten und Gemeinschaftsbereichen geschaffen werden, die unterschiedliche Bewohner:innen ansprechen: aktuell acht Nationen, von der Rentnerin bis zum Studenten oder der Unternehmensgründerin und der Kleinfamilie. Der Co-Working-Space im ehemaligen Ladenlokal im Erdgeschoss schafft zudem ein weiteres zeitgemäßes Nutzungsangebot für das Viertel. Passend dazu setzt die farblich gewagte Gestaltung der Fassade neue Akzente und durchbricht die Monotonie der angrenzenden Bestandsfassaden. Das Tragwerk des Bestands wurde weitgehend erhalten und im Ausbau mit einem Holztragwerk ergänzt. Das Projekt teilt sich den Preis, da hinzukommend zu der innovativen Umgestaltung eine nachhaltigere Materialwahl mit Recyclingstoffen und Sekundärbauteilen wünschenswert gewesen wäre. 
Blick auf die Rückseite des Roten Hauses im dicht bebauten Hansaviertel

Blick auf die Rückseite des Roten Hauses im dicht bebauten Hansaviertel

Neben dem roten Backstein sticht das Himbeerrot hervor

Neben dem roten Backstein sticht das Himbeerrot hervor

Das Konzept des «Paint it all over» bestimmt die Wirkung des Hauses

Das Konzept des «Paint it all over» bestimmt die Wirkung des Hauses

Alle Bewohner können den Garten nutzen

Alle Bewohner können den Garten nutzen

Die Kubatur des Hauses folgt weiterhin den vorgegebenen Linien der Nachbarschaft

Die Kubatur des Hauses folgt weiterhin den vorgegebenen Linien der Nachbarschaft

Auch im Innenausbau findet sich das Himbeerrot wieder

Auch im Innenausbau findet sich das Himbeerrot wieder