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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Neubau Rettungszentrum Malterdingen

1. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

Frank Heinz, Freier Architekt BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die VerfasserInnen der Arbeit 1005 entscheiden sich für eine klare Dreigliederung des Grundstückes.

- Im Südosten die mit Bäumen begrünte Parkierungszone für alle nachzuweisenden Stellplätzen.

- in der Mitte ein klarer rechteckiger Baukörper und

- im Norden, entlang der Riegeler Straße, die für im Gewerbegebiet zur klaren Präsenz des kommunalen Rettungszentrums notwendige zusammenhängende, mit mehreren Funktionen belegte attraktive Vorzone.

Kritisch wird die doppelte Erschließung der Parkierungszone im Süden betrachtet. Sie erhöht unnötige die versiegelte Fläche und ist zu überdenken. Die redundante Erschließung der Parkierungsfläche von der Riegeler Straße schränkt aus der Sicht der Jury den Übungshof unnötig ein, stellt eine weitere Querung für den Fahrradweg dar und wird deshalb in Frage gestellt. Ein Freisitz im Außenbereich wird vermisst!

Mit dem dreiseitig geschlossenen Patio an der Riegeler Straße gelingt es den Baukörper zu gliedern und die beiden Nutzer, das DRK und die Feuerwehr klar zuzuordnen. In Kombination mit dem solitären Großbaum entstehen eine klarer Hauptzugang und eine funktionierende Adressbildung für das neue Zentrum.

Der Patio verlängert sich im Gebäude zu einem durchgesteckten Foyer mit dem Treppenhaus und verortet somit auch eindeutig den Zugang von Süden.

Die beiden Bereiche für die Feuerwehr und für das DRK erfahren auch im inneren eine weitere, sehr systematische und geordnete Gliederung.

In der nördlichen Spange befinden sich im Erdgeschoss alle Fahrzeughallen der Feuerwehr und die Leitstelle. Im Süden sind die Umkleiden klar in einen Schwarz- und einen Weißbereich getrennt erschlossen. Für alle anderen Räume sind reduziert mit einem ökonomischen Mittelgang erschlossen.

Im Obergeschoss werden die Feuerwehrräume mit einem Mittelgang erschlossen. Von hier werden zunächst der Schulungsraum direkt nach dem Foyer erreicht, danach alle weiteren Räume. Der Erschließungsweg ist durch rhythmisierte Aufweitung gegliedert und ist mit dem gewährten Blick in die Fahrzeughalle attraktiv umgesetzt. Nicht überzeugt die vom Treppenhaus entferne Lage des Aufzuges. Die Synergien des Rettungsturm als zweiter Rettungsweg für das Obergeschoss sind klug platziert.

Die Verwaltung des DRK liegt zusammen mit den Ruheräumen im Obergeschoss richtig, um die notwendige Ruhe über den Abstand zu den Ausfahrten und den Versammlungsräumen zu gewährleisten. Zusätzlich wird die eigene, abgetrennte Vorzone begrüßt. Die Umkleiden im Erdgeschoss werden von der Jury bezüglich ihrer Größe für die sofortige Umsetzung des gesamten Raumprogramms mit zwei Fahrzeugen kontrovers diskutiert. Die Ausrichtung der beiden Fahrzeughallen Richtung Gewerbestraße unterstreicht die Differenzierung der beiden Nutzer und reduziert bei der Gleichzeitigkeit von Einsätzen Kollisionen auf dem Grundstück.

Insgesamt lässt die ruhige und systematische Struktur und die berechneten Kennwerte eine ökonomische, im Sinne der Tragwerksplanung einfach Umsetzung erwarten. Der Arbeit gelingt zudem zu der städtebaulichen Klarheit mit der gewählten architektonischen Setzung und den ausgeformten Fassaden eine für die Aufgabenstellung hochwertige Antwort!