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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Freiraumplanerische Entwicklung Stadtmitte Marl

2. Preis

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt es den Creiler Platz, den See, den Neubau Marschall 66, die Friedenskirche und das Grimme-Institut über einen vergrößerten Friedenspark und mehrere Entrées sehr gut zu verbinden.

Zwischen dem ehemaligen Glaskasten und dem Marler Stern wird ein neuer Platzraum aufgespannt. Die Verbindung wird positiv gesehen. Den Eingriff in das historische Platzensemble kritisiert die Jury jedoch. Die Verschiebung des großen Brunnens, der Entfall der Sitzskulpturen und des zweiten Wasserfelds sowie die vorgeschlagenen Baumergänzungen vor der Fassade des Baudenkmals geben keine angemessene Antwort auf die Aufgabe einer zeitgemäßen und adäquaten Entwicklung des denkmalgeschützten Platzensembles.

Die wichtige und nun auffindbare Verbindung zwischen Creiler Platz und Park wird durch eine Parkvergrößerung des Friedensparks nach Süden möglich. Die bisherigen Stellplätze werden an den Parkrand verschoben. Der Friedenspark mit den Skulpturen wird – unter Erhalt des Großteils des Baumbestands – mit wenigen neuen Wegen gut erschlossen.

Die Jury würdigt die Wegnahme nicht notwendiger Wege zur Beruhigung des Parkraums ebenso wie den als Weiterführung der Achse des Eduard-Weitsch-Wegs vorgeschlagenen Steg in den See.

Der kontemplative und offene Charakter des Parkraums wird ohne Überfrachtungen erhalten. Das neue Kunstmuseum, das neue Grimme Quartier und auch das westlich angrenzende Quartier werden über gut proportionierte Zugangsplätze an den Park angedockt. Der südlich angrenzende Spielplatz fügt sich ruhig und selbstverständlich in das Parkkonzept ein. Das Grimme-Institut verbindet sich zukünftig über eine Platzsituation, die die Gestaltungselemente der anderen Entrées aufnimmt, über den südlich anschließenden Eduard-Weitsch-Weg hinweg mit der angrenzenden Grünfläche. Ein Vorschlag für die Einbindung eines Gartens oder eine Straße der Kinderrechte wird vermisst.

Zusammenfassend überzeugt die Arbeit durch die Klärung des Raumgefüges des Parks und deren Verknüpfungen mit den umgebenden Elementen des Ensembles der Marler Mitte. Dabei bleibt angenehm viel Raum für Erholung, Natur und Kunst.

Aus denkmalpflegerischer Sicht wird das Umfeld des Grimme-Instituts aufgewertet und die leicht erhöhte Lage sehr passend in die Neugestaltung einbezogen. Das Umfeld von Marschall 66 wird passend weiterentwickelt, einzig auf der Rückseite wird das Thema ehemaliger Schulhof nicht aufgegriffen.

Die Neuinterpretation des Creiler Platzes mit Verlegung des Wasserbeckens, die Oberflächenbeläge und die Baumpflanzungen an der Gebäudekante des Rathauses sind nicht denkmalgerecht.