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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Revitalisierung historisches Stadthallenareal in Riedlingen

Modell

Modell

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Breining • Buchmaier Architekten I Stadtplaner I Energieberater

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

Grünprofil - Peter Wilhelm Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit mit der Kennzahl 1001 situiert auf Grundlage einer gründlichen Analyse des städtischen Kontexts mit der Zielsetzung, die denkmalgeschützten Außenräume und Gebäude in ihren Strukturen weitestgehend unberührt zu belassen, im westlichen Bereich des Wettbewerbsgrundstücks die neue Stadthalle. Die angestrebte Hotelnutzung wird in den denkmalgeschützten Gebäudeteilen vorgeschlagen.

Vervollständigt wird das Angebot durch den neuen Verbrauchermarkt im südöstlichen Teil des Areals, ergänzt durch Flächen für Dienstleistung und Wohnen.

Den Auftakt an der Hindenburgstraße bildet der neue Mobilitätspunkt. Die Stadthalle wird richtigerweise zur Altstadt und der Fußgängerbrücke orientiert, wenngleich die Wegeführungen von der Hindenburgstraße und von den Parkierungsflächen zufällig und nicht strukturiert wirken.

Die Höhenentwicklung und Dachlandschaft der Stadthalle werden positiv bewertet. Der schonende Umgang mit der denkmalgeschützten Substanz wird gewürdigt.

Die vorgeschlagen Nutzung der ehemaligen Stadthalle als Restaurant mit Bezug sowohl auf die neue Stadthalle als auch das Hotel wird als gut möglicher und trag-fähiger Vorschlag gesehen. Die Nutzung der ehemaligen Viehversteigungshalle wäre in ihrer Zuordnung noch zu klären und zu präzisieren.

Das ergänzende Gebäude für die Hotelnutzung im östlichen Teil des Areals ist wenig verständlich, die Hotelnutzung sollte sich auf die bestehenden Gebäudeteile beschränken können. Die Situierung des Verbrauchermarkts in der zweiten Reihe in direkter Anbindung zu den grundsätzlich richtigen, den Straßenraum begleitenden Gebäuden lässt eine Adressbildung vermissen und wird so kaum realisierbar sein. Die unbefriedigende Lösung für den ruhenden Verkehr ohne Zuordnung zu den einzelnen Nutzungen und die nicht geklärte Erschließung würde im Falle einer Realisierung einer gründlichen Überarbeitung bedürfen.

Die Anregungen, den südlichen Bereich mit Verbrauchermarkt und Wohnen konsequent mit Gründächern und Flächen für Photovoltaik zu bestücken, werden begrüßt.

Die wirtschaftlichen Kennzahlen bewegen sich im Mittelfeld. Die einzelnen Bauteile und Bereiche lassen sich gut getrennt weiter entwickeln und realisieren.

Insgesamt eine Arbeit, die wertvolle Anregungen bietet, mit einer guten Raumbildung im Bereich Hotel und Stadthalle, mit Schwächen im Bereich Verbrauchermarkt und den dazugehörigen Parkierungs- und Erschließungsflächen.

Freiraumplanung:
Der Freiraum ist einfach und gut strukturiert. Die vorgeschlagenen Sequenzen von dichten Baumpaketen und offener Fläche überzeugt.

Der zentrale Platz lässt eine gewünschte Vielfalt von Nutzungsmöglichkeiten zu:
Wasserspiel, Grünbausteine für schattige Wohlfühlorte und offene Platzflächen. Die Aussagen an der Donaupromenade sind dagegen zu spärlich.

Ebenfalls kritisch wird das großflächige Band von Parkierungsflächen zwischen Wohnen und Stadthalle beurteilt.

Der aus Hochwasserschutzgründen angehobene Platz stellt einen wertvollen Lösungsbeitrag zur gestellten Aufgabe dar.

Denkmalschutz:
Das Areal wird derzeit von 3 Baudenkmalen in einer denkmalgeschützten Fläche (ehem. Funktionsfläche) geprägt.

Die Entwurfsverfasser greifen mit ihren Neubauten die bestehende Maßstäblichkeit auf, wodurch die Baudenkmale weiter ihre stadträumliche-/stadtbauliche Bedeutung behalten.

Die Auslagerung der bisherigen Funktion der Stadthalle in einen Neubau führt zu einem neuen baulichen Beziehungsgeflecht und zur Bildung eines Platzes zur Donau. Der Neubau Stadthalle entwickelt denkmalverträgliche Abmessungen in der Fläche- und
Höhenentwicklung. Das gefaltete Dach reagiert auf den baulichen Kontext.

Die Beibehaltung des Saales wird begrüßt, ebenso wie die der Auktionshalle und die Möglichkeit, die Ausstattung in die Nutzung zu integrieren. Die ergänzenden Neubauten (Markt, Dienstleistungen/Wohnen) sind denkmalfachlich eher unpro-blematisch.

Der Hotelneubau (zwischen Auktionshalle und Bullenstall) ist denkbar, besser wäre allerdings eine direkte Anbindung. Daraus ergäbe sich eine klare Zuordnung von alter und neuer Stadthalle.

Die Anhebung des Platzes als Hochwasserkonzept ist möglich.

Gewässer:
Zum Erlebnisraum Donau gibt es kaum Ideen, bis auf Sitzstufen und Donau-terrassen, die allerdings im Gewässerrandstreifen nicht zulässig sind.

Die Sohle der Neubauten befindet sich teilweise unter Druckwasser-Niveau. Die vorgeschlagene Spundwand-Lösung ist teuer und verursacht innerhalb und außerhalb der Einspundungen Veränderungen beim Grundwasser. Da das Donautal ein wichtiger
Grundwasser-Leiter ist, sollten die Eingriffe minimiert werden.

Starkregen:
Die vorgeschlagene dezentrale Regenwasser-Versickerung, die multifunktionalen Retentionsräume mit dem Regenwasser-Rückstauvolumen auf dem tieferliegenden Quartiersplatz sind vorstellbar.

Die bestehende Hochwasser-Schutzlinie bleibt unverändert.

Der Eingriff durch weitere Keller in das Grundwasser wird vor dem Hintergrund des Klimawandels kritisch betrachtet.

Die dezentrale Regenwasser- Versickerung (keine Versiegelung der Oberflächen) wird begrüßt. Allerdings verringert sich, je stärker der Regen ist, die Wirkung.

Eine Ableitung von Regenwasser auf tieferliegende Gebiete wird bei Starkregen zu Seenbildung führen oder bei hohem Wasserstand in der Donau nicht funktionieren.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse

Grundrisse

Grundrisse

Ansichten

Ansichten

Schwarzplan

Schwarzplan