Städtebauliche Entwicklung Großer Markt in Saarlouis

Im Planentwurf ist die gewünschte Modularität nicht direkt erkennbar. Aus dem Piktogramm „Umsetzungsabschnitte“ kann eine modulare Umsetzung abgeleitet werden. Zu Ökologie und Klimaresilienz leistet der Planentwurf durch mehrere Planungsmerkmale einen Beitrag: wassergebundene Decke im Bereich der Platanenreihen, heller wasserdurchlässiger Asphalt auf der zentralen Fläche, dezentrale Versickerung, Wasserspeicherung für die Bäume durch Unterpflanzung und Baumrigolen, umlaufende dritte Platanenreihe, zusätzliche solitäre Bäume bzw. Baumgruppen in den Eckbereichen des Platzes. Eine moderne Mobilität wird durch den Planentwurf unterstützt. Das öffentliche Parken wird aus dem Platzbereich verlegt. Die zentrale Achse zwischen französischer und deutscher Straße ist asphaltiert und bleibt befahrbar. Die durchgängig freigehaltene Straßenachse könnte auch von autonomen Fahrzeugen (Bussen) genutzt werden. Eine Fahrradstation ist in einem Quadranten untergebracht. Für privilegierte Verkehrsteilnehmer wie z.B. behinderte Personen sind Parkmöglichkeiten am Platzrand in der Grüne‐Baum‐Straße und der verlängerten Zeughausstraße vorgesehen. Aufgrund der Platzflächengestaltung ist der Zugang zum gesamten Platz ohne Raumkanten und Flächenabsätze behindertengerecht und ganzflächig barrierefrei möglich. Die zentrale Fläche wird im Planentwurf von Einbauten u.Ä. freigehalten. Damit ermöglicht der Planentwurf eine ausreichende für unterschiedliche Funktionen und Nutzungen, auch für größere Events mit zusammenhängendem Flächenbedarf. Der Planentwurf nimmt die originäre Platzstruktur auf. Durch das Verrücken des Marienbrunnens in Richtung Rathaus wird eine rein optische Sichtachse zwischen Kommandantur und Ludwigkirche geschaffen. Es wäre aus Gutachtersicht günstig, die Sichtachse auch ‚baulich‘ zu unterstützen. Zu dem Standort des Marienbrunnens fehlt ein diagonaler Gegenpol wie z.B. ein Wasserspiel. Die Spielanlage ist unter einer schattengebenden Baumgruppe verortet. In den beiden südlichen Platzecken sind Pavillons mit diverser Nutzung bzw. Funktion einschl. eines Toilettenpavillons, Gastronomie‐, Markt‐ und Fahrradstation‐Pavillons geplant. Die alten Imbissbuden werden entfernt. Der neu gestaltete Große Markt kann durch die Erweiterung der umlaufenden Platanenreihen und die zusätzlichen Baumgruppen, bei denen die Baumhöhen über die Höhe der Platanen reichen sollen, der Klimaresilienz entsprechen und durch das Bespielen mit Pavillon‐ und Ruhe‐ bzw. Spielbereich eine hohe Attraktivität und erlebbare Aufenthaltsqualität erreichen.