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3. Rang 4 / 4

Offener Wettbewerb | 11/2022

Umgestaltung Venarey-les-Laumes-Platz in Bingen am Rhein

4. Rang / 2. Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

atelier dede

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die Formen der umliegenden Weinberge mit ihren kleinstrukturierten Bewirtschaftungsfeldern fließen unmittelbar in das Gestaltungskonzept ein. Die konzentrisch ausgerichteten, zufallsartig anordneten Gestaltungselemente verbinden die unterschiedlichen Nutzungsansprüche.
Die Grünflächen stellen einen grünen, offenen Vorhang dar, der die Menschen einlädt und einen Rahmen bildet für am Platz stattfindende kulturelle Veranstaltungen.
Die Bepflanzung mit klimafitten Großsträuchern und Stauden sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität durch Beschattung und Kühlung des Platzes und bilden eine natürliche Barriere zum Straßenverkehr. Der Platanen-Bestand bleibt erhalten.
Durch den zentral angelegten Fontänen-Brunnen wird das Element Wasser integriert. Der Kühlungseffekt wird dadurch begünstigt und die Aufenthaltsqualität am Platz noch angenehmer. Der Brunnen und die Sitzblöcke bieten Möglichkeit zum Bespielen und Verweilen. Durch ausreichend Sitzgelegenheiten dient der Platz als Treffpunkt für Jugendliche oder als „Warteraum“ für Eltern der Musikschulkinder. Begegnung und sozialer Austausch aller Generationen werden möglich.
Die nutzungsoffene und barrierefreie Gestaltung des Platzes bietet Raum für die diversen Anforderungen des Stadtquartiers. Der Platz kann als temporäre Bühne, für kleine Lebensmittelmärkte und andere gemeinschaftliche Veranstaltungen genutzt werden. Die erforderliche Technik ist im geplanten, multifunktionalen Beleuchtungskonzept integriert.
Ein sorgfältiger Umgang mit Wasser und Boden im Sinne des Schwammstadtprinzips, versickerungsfähige Oberflächen und die Verwendung von möglichst regionalen Materialen runden die Neugestaltung des Platztes hinsichtlich ökologischer und ökonomischer Kriterien ab.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurfsverfasser blendet für die Begründung seiner Leitidee ein Foto von Mittelrhein-Weinbergsteillagen ein.

Mit der Raumkante der umgebenden Straßen konstruiert er - in einem genauen Achsenformat - einen kreisförmigen Platz. In diese Kreisform sind zufallsartig Steinbänke und Vegetationsflächen ausgebildet. Das Kreiszentrum bildet ein rundes Wasserbecken – Fontänenbrunnen.

Die beigefügten Schnittzeichnungen zeigen eine von Westen (B 9) gleichmäßig nach Osten (K 8) geneigte Ebene (ausgenommen des Wasserbeckens). Hierdurch wird die Barrierefreiheit und die Befahrbarkeit des Platzes durch die Feuerwehr gewährleistet. Die bestehende Terrasse vor dem ZWOZWO behält aber ihren Höhenversprung und bleibt bei der Neugestaltung abgeteilt, der Raum kann nicht in die neue Platzfläche integriert werden. Mit dieser starren Möblierung wird es nicht möglich, eine multifunktionale Nutzung (Markt, temporäre Buden, Pavillons u.a.) anzubieten.

Die neuen Vegetationsflächen ordnen sich in die Leitidee mit schmalen kreisförmigen Bändern ein. Dies zerschneidet die nutzbare Fläche des Platzes zusätzlich, ist in den Breiten ökologisch nicht wirksam, bringt nicht den erforderlichen Wurzelraum für die bestehenden Bäume und neue Bepflanzung und bedarf zusätzlicher Einbauten wie Kantensteine u.a.

Aufskizziert wird die Idee der Versickerung des Regenwassers durch offene Pflasterfugen, Zuführung zu tieferliegenden Vegetationsbereichen und Nutzung für den Fontänenbrunnen.

Das Angebot von 8 Parkplätzen liegt zwar über dem angegebenen Bedarf, ist mit der Anordnung aber auch in der Größenordnung nicht umsetzbar (Feuerwehrzufahrt, Rückstoßbereiche u.a.)

Die Entwurfsidee der Kreisform an sich ist für den Raum geeignet. Mit dieser Formensprache zeichnen sich aber deutliche Probleme der Anschlüsse an die bestehende Terrasse / Gebäude, sowie eine vielfältige Nutzung des Platzes in seiner Gesamtheit.

3. Rang 4 / 4