Award / Auszeichnung | 10/2022
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022
©Tim Nowitzki
Pferderennbahn, Sanierung
Engere Wahl
Bauherren
Bau- und Kostenmanagement Kobzik & Feigl GbR
Architektur
Projektum Steuerugsgesellschaft mbH
Projektsteuerung
Landschaftsarchitektur
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sport und Freizeit
-
Projektgröße:
4.420m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 02/2017
Fertigstellung: 01/2021
Projektbeschreibung
Das Jahrhundert-Hochwasser der Saale 2013 überflutete in Halle auch die in der Flussaue gelegene Pferderennbahn und schädigte zahlreiche Gebäude.
Die Flutförderung des Bundes bot danach die Chance, das historische Areal wieder instand zu setzen, notwendige bauliche und funktionale Standards herzustellen und die Baudenkmale denkmalgerecht zu sanieren.
Beim weithin sichtbaren Tribünengebäude (errichtet 1913, Architekt: Gustav Wolff/ Halle) wurde das Erdgeschoss von Einbauten freigeräumt und ist bei künftigen Hochwassern frei durchflutbar.
Alle wichtigen Funktionen für den Rennbetrieb sind ins Obergeschoss verlegt worden: Umkleiden der Jockeys, Sanitärräume, Wiegeraum, Rennleitung, Büros und ein durch Entfernung diverser Einbauten wieder großzügiger, multifunktionaler Veranstaltungsraum, in dem die markante Tragkonstruktion der Tribünendecke sichtbar bleibt.
Die Sanierung beinhaltete neben umfänglicher Betonsanierung, Wärmeschutzmaßnahmen zur energetischen Ertüchtigung auch die denkmalgerechte Wiederherstellung zerstörter oder verloren gegangener historischer Bauelemente. So wurden Fenster und Fenstertüren nach historischem Vorbild mit originaler Sprossenteilung, Farbgebung und Isolierverglasung erneuert. Als Dämmung der beeindruckenden Stahlbetonkonstruktion kam im Obergeschoss ein Innendämmputz an Außen-wänden und Deckenschrägen zum Einsatz, der Geometrie und Plastizität der Konstruktionen sichtbar belässt. Die verwendeten Baumaterialien und Ausstattungen sind weitgehend wasserresistent, z.B. eine Schaumglas-Dämmung über der Decke zum Erdgeschoss. Darüber gibt ein geschliffener Gussasphalt den lichten Räumen Grund und Fassung.
Alle elektrischen Anlagen sind hochwassersicher installiert, die Sanitäranlagen robust und im Hochwasserfall einfach zu reinigen.
Von den überdachten Rängen der Tribüne aus können rd. 800 Besucher und Besucherinnen das Renngeschehen verfolgen, dazu mehrere Tausend entlang der Rennbahn in den Passendorfer Wiesen.
Die nach Abbruch nicht bauzeitlicher Ergänzungen wiederhergestellte große Westterrasse lässt unter ausfahrbaren Markisen mit Überblick am Treiben rundherum teilhaben. Im Sommer ist die Pferderennbahn auch gut besuchter Veranstaltungsort für Open-Air-Veranstaltungen.
Vis-a-vis des Tribünengebäudes wurden zwei stark geschädigte, hölzerne Totalisatoren-Gebäude erhalten, fundiert und unter Verwendung der bauzeitlichen Dachstühle wiedererrichtet. Das größere Totalisator-Gebäude dient wieder der Wettannahme.
Etwas abgerückt vom Besucherbereich bieten im Süden die drei Stallgebäude nach Sanierung teils moderne, teils historische Boxen zur Aufstallung der Rennpferde, ergänzt durch Werkstätten und Verwaltungsräume.
Nach Fertigstellung der Gebäude und des 2 km langen Geläufes steht die Neugestaltung der parkartigen Freianlagen mit großartigem Baumbestand an.
Halle verfügt nach mehrjähriger Zwangspause wieder über einen hervorragenden Treffpunkt des nationalen und internationalen Pferderennsports.
Die Flutförderung des Bundes bot danach die Chance, das historische Areal wieder instand zu setzen, notwendige bauliche und funktionale Standards herzustellen und die Baudenkmale denkmalgerecht zu sanieren.
Beim weithin sichtbaren Tribünengebäude (errichtet 1913, Architekt: Gustav Wolff/ Halle) wurde das Erdgeschoss von Einbauten freigeräumt und ist bei künftigen Hochwassern frei durchflutbar.
Alle wichtigen Funktionen für den Rennbetrieb sind ins Obergeschoss verlegt worden: Umkleiden der Jockeys, Sanitärräume, Wiegeraum, Rennleitung, Büros und ein durch Entfernung diverser Einbauten wieder großzügiger, multifunktionaler Veranstaltungsraum, in dem die markante Tragkonstruktion der Tribünendecke sichtbar bleibt.
Die Sanierung beinhaltete neben umfänglicher Betonsanierung, Wärmeschutzmaßnahmen zur energetischen Ertüchtigung auch die denkmalgerechte Wiederherstellung zerstörter oder verloren gegangener historischer Bauelemente. So wurden Fenster und Fenstertüren nach historischem Vorbild mit originaler Sprossenteilung, Farbgebung und Isolierverglasung erneuert. Als Dämmung der beeindruckenden Stahlbetonkonstruktion kam im Obergeschoss ein Innendämmputz an Außen-wänden und Deckenschrägen zum Einsatz, der Geometrie und Plastizität der Konstruktionen sichtbar belässt. Die verwendeten Baumaterialien und Ausstattungen sind weitgehend wasserresistent, z.B. eine Schaumglas-Dämmung über der Decke zum Erdgeschoss. Darüber gibt ein geschliffener Gussasphalt den lichten Räumen Grund und Fassung.
Alle elektrischen Anlagen sind hochwassersicher installiert, die Sanitäranlagen robust und im Hochwasserfall einfach zu reinigen.
Von den überdachten Rängen der Tribüne aus können rd. 800 Besucher und Besucherinnen das Renngeschehen verfolgen, dazu mehrere Tausend entlang der Rennbahn in den Passendorfer Wiesen.
Die nach Abbruch nicht bauzeitlicher Ergänzungen wiederhergestellte große Westterrasse lässt unter ausfahrbaren Markisen mit Überblick am Treiben rundherum teilhaben. Im Sommer ist die Pferderennbahn auch gut besuchter Veranstaltungsort für Open-Air-Veranstaltungen.
Vis-a-vis des Tribünengebäudes wurden zwei stark geschädigte, hölzerne Totalisatoren-Gebäude erhalten, fundiert und unter Verwendung der bauzeitlichen Dachstühle wiedererrichtet. Das größere Totalisator-Gebäude dient wieder der Wettannahme.
Etwas abgerückt vom Besucherbereich bieten im Süden die drei Stallgebäude nach Sanierung teils moderne, teils historische Boxen zur Aufstallung der Rennpferde, ergänzt durch Werkstätten und Verwaltungsräume.
Nach Fertigstellung der Gebäude und des 2 km langen Geläufes steht die Neugestaltung der parkartigen Freianlagen mit großartigem Baumbestand an.
Halle verfügt nach mehrjähriger Zwangspause wieder über einen hervorragenden Treffpunkt des nationalen und internationalen Pferderennsports.
©Matthias Dreßler
Rennbahn und Tribüne
©Matthias Dreßler
Totalisator und Tribünengebäude
©Tim Nowitzki, Michel Klehm
Tribünengebäude
©Tim Nowitzki, Michel Klehm
Pferdestall
©Tim Nowitzki, Michel Klehm
Wiegeraum