Neugestaltung Marktplatz Emmelshausen

Die Topographie des neuen Platzes sieht eine weiche und fließende Höhenabwicklung zwischen der unteren und oberen Straße ‚Am Markt‘ vor; dieser Verzicht auf harte Raumkanten wird positiv bewertet und ermöglicht die gewünschte Verbindung zwischen den Stadtbereichen am Bahnhof und denen am Park. Eine barrierefreie Querung wird mit den langen erforderlichen Wegen um die Stufenanlage jedoch erschwert.

Sitzgelegenheiten werden an den grünen Rahmen angedockt und bieten an verschiedensten Orten Platz zum Treffen, Schauen und Pause machen.

Das Fontänenfeld in der Mitte des Platzes steht schlüssig im Zentrum dieser Ausrichtung nach innen, ohne durch Aufbauten große Einschränkungen für Marktnutzungen und ähnliches zu schaffen.

Die Ausrichtung des Platzes nach innen, seine baulichen und starken vegetativen Ränder bedingen jedoch zugleich den Nachteil, dass die neuen Gebäude und ihre künftigen Nutzungen nicht optimal in das Platzgeschehen einbezogen werden können. So wird beispielsweise die Chance einer gastronomischen Außennutzung am Kulturzentrum Alte Feuerwache nicht genutzt.

Die Verkehrsberuhigung im Westen und Norden ermöglichen den gewünschten Vorrang für Fußgänger und Radfahrer; der ruhende Verkehr wird weitgehend aus diesen Zonen ausgegliedert. Die gezeigten Stellplätze vor der nördlichen Bebauung sind ohne ein Wenden auf Privatgrundstück aufgrund der Abpollerung des zentralen Platzes so nicht nutzbar. Das Konzept zum Regenwassermanagement bietet mit der Sammlung des Oberflächenwassers in Baumrigolen schlüssige zukunftsfähige Vorschläge. Die Anordnung der Entwässerungsrinnen im grundsätzlich geneigten Platzgefälle ermöglichen erforderliche Gefälleausbildungen in Teilflächen.

Der Entwurf bietet im Süden eine ausgewiesene Spielplatzfläche, die von den Nutzern so nicht als erforderlich bewertet wird. Eine Umwidmung dieser Fläche in grüne oder befestigte Platzflächen ist wünschenswert und möglich.

Bei der vorgeschlagenen Materialität bietet der Granitplattenbelag in Format und Oberfläche eine gute Nutzbarkeit; ob die Differenzierung in Platz und Stadtboden durch den reinen Richtungswechsel ausreichend gelingen kann, ist zu prüfen.

Die Baumartenwahl ist mit ihrer Ausrichtung auf klimaangepasste Parameter gut überlegt.

Insgesamt bietet die Arbeit schlüssige und gute Ansätze zur Gestaltung des neuen Marktplatzes in Emmelshausen. In Bezug auf die Einbindung der neuen Randbebauung und ihrer zum Markt hin orientierten Nutzungsoptionen erweist sich der starke grüne Rahmen

jedoch als Hindernis.

Was den „Grünen Salon“ inhaltlich, materiell zum Salon macht, bleibt vage.