Neugestaltung Cheltenhampark Göttingen

Der Arbeit gelingt es mit wenigen, präzisen Interventionen, den Bestand und die Geschichte des Parks zu respektieren und gleichzeitig eine zukunftsweisende Identität herauszuarbeiten. Das gewählte hierarchische Wegenetz gibt Orientierung, reduziert gebaute Wege und erfüllt somit die Forderung nach Entsiegelung. Der einheitliche Hauptweg von Nord nach Süd wird als Rückgrat des Parks positiv gesehen, jedoch wird dadurch die gewünschte Freihaltung des südlichen Parkteils von Fahrrädern in Frage gestellt. Der Platz zwischen Schildweg und Schwänchenteich spielt bei der Trennung der Verkehre eine entscheidende Rolle, ist jedoch wenig konkretisiert.

Abseits der Wege entstehen gut proportionierte Parkräume mit differenzierten Atmosphären und Nutzungsmöglichkeiten. Punktuelle (Spiel-)Angebote sind richtig verortet und bedienen den Anspruch nach vielfältigen Nutzungen zwischen Jung und Alt. Kontrovers diskutiert wird die expressive Formensprache des Wasserspielplatzes am Wall sowie die Ausformung der nördlichen Ufertreppe am Schwänchenteich. Gewürdigt wird die kleine Platzsituation zwischen Wegrand und südlicher Teichecke. Das Wassermanagement ist durchdacht und realistisch machbar.

Der Entwurf bietet ein gutes Potential für die Herstellung von Biodiversität und der Klimaanpassung. Insgesamt überzeugt die Arbeit mit Ihrer Stringenz und räumlichen Klarheit aber auch der präzisen Durcharbeitung auch kleinerer Details. Mit ihrer hohen gestalterischen Qualität ist sie ein wertvoller Beitrag auf dem Weg in eine klimagerechte Stadt Göttingen.