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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neubau Gewerbehof mit Technologiezentrum Ostbahnhof in München

perspektive hager strasse

perspektive hager strasse

2. Preis

marcus brucker architektur+planung ug

Architektur

Weinberger Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Konstruktionsgruppe Bauen AG

Tragwerksplanung

Gruner Deutschland GmbH

Brandschutzplanung

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der Entwurf sieht einen gestaffelten Baukörper entlang der Hager Strasse vor. Die wichtigen Baufluchten der angrenzenden Bebauung werden aufgenommen. Durch ein teilweises Abrücken der Fassade von der Hager Strasse entsteht zwischen Bestand und Neubau eine Vorzone. Der Versatz definiert klar ablesbar den Haupteingang und die Adresse. Es wird gezielt ein großformatiger Baukörper gesetzt. Dies vereinfacht Erschließung und Rettungswege, optimiert Verkehrsflächen und schafft eine durchgängig nutzbare Erdgeschosszone. Außerdem kann der Neubau sich so in seiner eher großformatigen Umgebung behaupten.
In der Höhe wird die Kubatur im 2., 4. und 5. Obergeschoss ebenfalls zurück gestaffelt. Zum Einen entstehend so mehrere nutzbare Dachflächen, die als begehbare Biodiversitätsdächer und Terrassen den NutzerInnen zur Verfügung stehen. Zum Anderen nimmt der neue Baukörper so die Höhen der angrenzenden Bebauung auf. Es entsteht eine gestaffelte Kubatur, die zwischen der sechsgeschossigen Friedenstraße und der viergeschossigen Grundschule vermittelt.

GEBÄUDE
Der Neubau erhält eine horizontale Gliederung in einen zwei- bzw. dreigeschossigen Sockel und einen viergeschossigen Aufbau. Der Sockel nimmt im Tiefhof-, Erd- und 1. Obergeschoss den Gewerbehof auf. Ab dem 2. Obergeschoss wird das Technologiezentrum als mit dem Gewerbehof verbundener aber eigenständig ablesbarer Baukörper aufgesetzt. Im Tiefhofgeschoss befinden sich ebenerdig erschlossen weitere Gewerbeeinheit und die Lagerund Technikräume. Eine Tiefgarage im Untergeschoss enthält die PKW-Stellplätze.

VERKEHRLICHE ERSCHLIESSUNG
LKW fahren über eine diagonal unter dem Gebäude durchlaufende Rampe in den Tiefhof. Eine weitere Rampe am südlichen Ende dient als LKW-Ausfahrtsrampe und erschließt die Tiefgarage für PKW. LKW- und PKW-Verkehr werden so bestmöglich räumlich voneinander getrennt. Entlang der Hager Straße befindet sich ebenso eine für Transporter befahrbare Anlieferzone wie südlich des Gebäudes gegenüber der Grundschule.

INTERNE ERSCHLIESSUNG
Die Erschließung erfolgt über einen zentralen Treppenraum mittig im Gebäude. Hier befinden sich die beiden Personenaufzüge für Gewerbehof und Technologiezentrum, sowie die Haupttreppe. An selber Stelle aber über alle Geschosse baulich getrennt wird die Gastronomieeinheit im 5. Obergeschoss über einen eigenen Aufzug und eine eigene Treppe (die den anderen Nutzungen als 2. Rettungsweg dient) erschlossen. Zwei weitere Fluchttreppen im nördlichen und südlichen Gebäudedrittel stellen die vorschriftsmäßigen Rettungsweglängen und die Erschließung aller vier Brandabschnitte sicher.

ENERGIEKONZEPT
Das Gebäude wird mittels Fernwärme beheizt und mit Warmwasser versorgt. Die PV-Anlage auf dem Flachdach versorgt das Gebäude klimaneutral mit Strom für z.B. Allgemeinbeleuchtung, Aufzüge, allgemeine Technik und die Ladestationen für PKW und Fahrräder. Die Retentionsdächer speichern das Wasser zur Bewässerung der Fassaden- und Dachbegrünungen.

FREIANLAGEN
Die Freianlagen unterstreichen den städtebaulichen Leitgedanken des gestaffelten Baukörpers. Durch die bestehenden und geplanten Höhensprünge des Geländes und des Neubaus erfolgen im Außenraum klare Zonierungen der Bereiche, auf welche
Funktionen und Themen übertragen werden. Durch das Abrücken des Neubaus vom Bestand bildet sich ein neuer Freiraum. Dieser Platz stellt den visuellen Bezug zum Biotop dar. Er wird mit den Themen „Sport und Bewegung“ belegt, dient sowohl den NutzerInnen des Bestandes und des Neubaus und fungiert als Verbindungsraum zum bestehenden Biotop. Von dieser Ebene aus gelangt man über eine Betonsitztreppe zur oberen Terrasse mit extensiver Dachbegrünung, welche sowohl an das Treppenhaus der Friedensstraße 18 und den Neubau angebunden ist. Diese Terrasse kann für Yogaeinheiten genutzt werden. Von dort aus gelangt man über einen neuen Steg zur „Waldterrasse“ des Biotops. Im Biotop werden die vorhandenen Wege aufgegriffen und durch neue Holzstege ersetzt, welche zu Liegeplattformen und Sitzbänken führen. In den schützenswerten Baumbestand wird somit nicht eingriffen. An der Hager Straße wird die Fassade des Neubaus bewusst abgerückt, um eine großzügige Vorzone mit reibungsloser Erschließung der Sektionaltore zu ermöglichen und um den zentralen Haupteingang hervorzuheben. Die Vorzone wird durch
das gelbe Stadtmöbel mit Sitzbereichen und Pflanzbeeten mit ökologisch hochwertigen Gräser- und Staudenvegetation visuell
und funktional vom öffentlichen Gehweg abgegrenzt. Der ökologische Gedanke wird auf die Fassade und auf die Flachdächer übertragen. Im 2. Obergeschoss befindet sich ein Stadtbalkon, welcher als Dachterrasse mit extensiver und intensiver Dachbegrünung für Meetings im Freien genutzt werden kann. Im 4. und 5. Obergeschoss befindet sich jeweils ein Biodiversitätsdach für NutzerInnen der Konferenzräume als „Grüner Treff“ und der Gastro mit „Gemüse- und Kräuterbeeten“. Das Biodiversitätsdach im 4. OG mit seinem teils verwilderten Charakter bietet Sonnenplätze für Kleintiere und Insekten, sowie Wassermulden für Vögel. Das oberste Flachdach wird extensiv begrünt und mit einer PV- Anlage belegt. Das Konzept sieht zwei unterschiedliche Fassadenbegrünungen vor. Es wird als bodengebundene Fassadenbegrünung mittels Trögen und wandgebundene Begrünung mittels modularen Systems ausgeführt. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Luftreinigung, Bindung des Feinstaub und CO2, sowie zur Luftbefeuchtung durch hohe Verdunstungsleistung und somit zur Abkühlung geleistet. Biodiversität wird zudem gesteigert durch den Einbau von Nistplätzen in der Fassade für Sperlinge, Fledermäuse und Mauersegler.

lageplan

lageplan

städtebau und verkehr

städtebau und verkehr

funktion und nachhaltigkeit

funktion und nachhaltigkeit

modell

modell

modell

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