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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

Rahmenkonzept Randpark und Pufferzone für den Entwicklungsbereich Krampnitz in Potsdam

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Trautmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche und naturräumliche Rahmenbedingungen
Das vorgeschlagene Konzept, genau für diesen Ort entwickelt, kommt mit wenigen Elementen und Motiven aus, lässt damit einen puristischen, zeitgemäßen, für Mensch und Natur in hohem Maße zukunftsweisenden Rand-Park entstehen. Es basiert auf den vorhandenen städtebaulichen und naturräumlichen Qualitäten, es nutzt und entwickelt die unterschiedlichen Typologien weiter, verdichtet und konzentriert sie. Neben den Stadtplätzen im Inneren finden die Lage von sozialen Einrichtungen und Gewerbebereichen inhaltlich Berücksichtigung im Funktions- und Nutzungskonzept des Parks. Multifunktionale Flächen entstehen in Nähe zur Schule, aktivere und lärmintensivere Nutzungsbereiche in Nähe der Gewerbeeinrichtungen, Spielbereiche angrenzend an Wohnbebauung, eingebettet in Wiesen- und Rasenflächen sowie vorhandenen Gehölzbestand.

Landschaftstypologien
Die drei vorhandenen Landschaftstypologien „Kulturlandschaft Feldflur“ im Westen, „An der Heide“ nach Nordosten und „Am Luch“ nach Osten hin, werden individuell gestärkt und weiterentwickelt, um eine möglichst hohe ökologische Wirkung entfalten zu können.

Strategie Randpark
West:
Obstbaum- und Gehölzstrukturen mit Gras- und Staudenfluren im Westen lassen das Motiv landschaftlicher Streuobstwiesen mit zwischengelagerten, flexiblen Funktionsfeldern für gärtnerische oder gemeinschaftliche Nutzungen entstehen. Die vorhandenen Feldflurstrukturen werden als Strauchstukturen in Abschnitten entlang des Randwegs widergespiegelt, öffnen dazwischen den Blick und bieten einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen in der ausgeräumten Feldflur.

Ost:
Die wasserreiche Zone „Am Luch“ im Osten wird ausgeweitet, weitere Wasserflächen und Vernässungszonen entstehen. Diese bieten zusätzlichen Naturraum für Amphibien und Reptilien, bieten auch ein besonderes Erlebnis in der kontrollierten „Besucherführung“ auf Stegen oder geschützten Wegen. In der Atmosphäre etwas dunkler, schattiger, zeigt ‚Am Luch‘ etwas deutlicher die „Tiefe der Natur“. Auftakt bildet ein locker von Bäumen überstandener Eingangsplatz (wassergebundene Decke) mit Sitzmöglichkeiten, der die Anbindung an den Stadtplatz Ost und die Südachse des Zentralparks bildet.

Nord:
Der längste Parkabschnitt „An der Heide“ folgt einer besonderen Strategie: der innenliegende gestaltete Randpark erhält als Barriere eine lineare, 40 cm hohe, 80cm tiefe Kante, in Abschnitten mit Rückenlehne oder vorgelagerter Stufe, die das klare Signal der Begrenzung des gestalteten Randparks zur naturnahen Landschaft bildet. Begrenzt wird die Barriere nach Norden zur Pufferzone in Teilabschnitten durch Wasserflächen oder Zaun. Dadurch wird die „wertvolle schutzbedürftige äußere Landschaft“ für alle Besucher sichtbar und wahrnehmbar durch die Barriere hindurch bis an die Kante des gestalteten Parks gezogen, eine klare Abgrenzung geschaffen.
Locker stehende Kiefern ergänzen die Bewegungs- und Spielangebote zwischen Rasenflächen, Gras- und Staudenfluren.

Der Randweg führt im Norden und Westen an der den Gebäuden abgewandten Parkseite und ermöglicht Platz für die unterschiedlichen Nutzungen.
Im Westen ist Lage leicht geschwungen, angepasst an den vorhandenen Baumbestand.

Ästhetische und gestalterische Qualität
Der Ort lebt von der ungewöhnlich direkten Spannung zwischen naturnahen Strukturen und der gestalteten Welt des inneren Randparks. Um die Besonderheiten so deutlich wie möglich wahrnehmbar zu machen, ist es erforderlich, die wenigen, sehr reduzierten Elemente, die den Randpark fassen und gliedern, ästhetisch sehr hochwertig zu gestalten. Der gestalterische Anspruch sollte auch für alle späteren Ausstattungsdetails gelten.

Ökologische und wissenschaftliche Ansätze
Die Recherche ergab, dass Katzen bis ca. zum fünffachen ihrer Körperhöhe springen können. Damit müsste der Zaun der Barriere als ca. 2m hoher Schutzzaun mit glatten Pfosten und vertikalem Edelstahlgewebe, an dem kein Halt zu finden ist, als Schutz vor Katzen und Hunden ausreichen. Zaunpfähle und Gewebe sollten sehr dunkel, damit kaum sichtbar gehalten werden, z.B. in einem dunklen Bronzeton.

Das Ziel
Das Konzept nutzt das ungewöhnlich direkte Spannungsfeld zwischen Stadt und Landschaft, es konzentriert vorhandene Qualitäten, entwickelt sie weiter. Es transformiert den Ort in eine lebendige Folge individueller Bereiche mit hohen Qualitäten. Die Durchwanderung von den hellen poetischen Streuobstwiesen im Westen über den weiten Blick und die Orte im Norden bis nach Osten ins etwas dunklere tiefere schattigere Luch gleicht einer Art Erzählstruktur.
Skizze

Skizze

Lageplan

Lageplan