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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neugestaltung Rathausvorplatz in Augustdorf (Kreis Lippe)

Perspektive

Perspektive

1. Preis / Zur Weiterbearbeitung empfohlen

Preisgeld: 10.250 EUR

3PLUS FREIRAUMPLANER Kloeters I Müller I Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekten + Architekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Umfeld des Rathauses in Augustdorf wird neugestaltet. Heute vorhandene Materialien und Beläge (Naturstein) sollen unter Betrachtung der allgemeinen Ressourcenknappheit teilweise wiederverwendet werden.

Der Entwurf gliedert sich in mehrere Teilbereiche, sogenannte Plätze im Platz. Hier finden viele verschiedene Nutzungen ihren neuen Ort. Der Innenhof am Standesamt mit seiner charakteristischen Bestandslinde, sowie das sogenannte „Garten-Band“, welches den Besucher von der Straße in den Innenhof führt und ihn bis zum Haupteingang begleitet. Auch das Denkmal „Tanzendes Bauernpaar“ bekommt hier eine entsprechende Inszenierung.

Zur Straße grenzt sich außerdem ein kleiner Vorplatz mit Wasserspiel ab, der sich für weitere Nutzungen wie Wochen- und Weihnachtsmarkt anbietet…

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser wählen nach eigener Aussage den „klassischen“ Weg der (Rück-) Umwandlung in eine durchgehende, konventionelle Straße. Dadurch wird der Raum um und innerhalb des Rathauses auf ein wohltuendes Maß zurückgefahren und mit sorgfältig angelegten Achsen und Intarsien zu einem Ort mit hoher Attraktivität, Gebrauchs- und Aufenthaltsqualität. Die Gliederung des intimen Innenhofes ermöglicht weiterhin vielfältige Nutzungen, wenngleich das Verpflanzen der Linde eher nicht funktionieren wird.

Die auf das innere Eingangsportal zielende Achse endet nördlich der Pivitsheider Straße in einer dicht gesetzten, wohltuend raumbildenden Baumreihe. Märkte und kleine Veranstaltungen sind weiter möglich, bleiben aber auf die Südseite begrenzt. Das kleine Feld aus vorhandenem Pflaster wird mit einem Wasserspiel belebt, Bänke laden zum Verweilen ein. Das kleine Fahnenkarree kann nicht überzeugen und schafft den Raumabschluss nach Osten nicht. Auch die Fortsetzung des Seitenbereichs der Straße als gestaltlose Mischfläche vor der Post überzeugt nicht.

Die Straßenräume sind angemessen dimensioniert, die Fahrbahn der Hauptstraße wird 6,50 m breit ausgeführt. Die gemäß Bürgerwunsch seitlich und außerhalb der Fahrbahn geführten Radwege entsprechen nicht der zeitgenössischen Haltung zum Radverkehr, die enge Benachbarung zu den Längsstellplätzen beschwört Konflikte durch „Dooring“ hervor (Radfahrer kollidiert mit sich öffnenden Autotüren). Auch kann die Radwegeführung im Bereich des Rathauses nicht überzeugen, da der Raum hier für Radfahrer und Fußgänger zu eng sein dürfte und ein Miteinander dieser Verkehrsarten erfahrungsgemäß nicht funktioniert.

Bushaltestellen und Stellplätze sind sinnvoll platziert. Die Einfahrt in die Rosenstraße ist auch mit großen Lkw möglich.

Die Verfasser setzen sich intensiv mit der Wiederverwendung von Materialien auseinander, in der heutigen Zeit ein richtiger und wichtiger Schritt.

Zum Niederschlagswassermanagement werden Aussagen vermisst, ebenso zu den neu gepflanzten Bäumen.

Die Herstellungskosten bewegen sich im Rahmen, der Aufwand für Pflege und Unterhaltung scheint angemessen.

Insgesamt ein zurückhaltender, gestalterisch wertiger Beitrag zur gestellten Aufgabe, der trotz des beschriebenen „zurück in die Vergangenheit“ eine zukunftsfähige Perspektive aufzeigt.
Lageplan

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Funktionen

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Transformation

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