Offener Wettbewerb | 11/2022
Neubau Kinderbettentrakt am Kepler Universitätsklinikum in Linz (AT)
©Nickl Architekten
Schaubild der Eingangshalle
Anerkennung
Preisgeld: 43.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Dr. Küttner, Dipl. Ing. Wenger & Partner GmbH
TGA-Fachplanung
Tragwerksplanung
LANG | Ingenieurbüro Lang GmbH
Bauingenieurwesen
TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Unser vorgeschlagener Entwurf bietet ein personal- und patientenzentriertes Umfeld. Die adaptive Struktur soll schnell auf sich verändernde Versorgungsformen reagieren können. Sie bringt ressourcenschonendes Bauen unter einen Hut und stellt die Bedürfnisse des Kindes in den Vordergrund.
Der Entwurf des Betten- und Funktionstraktes vereint auf ca.17.000m² Nutzfläche ein operatives Kinderzentrum mit fünf OPs, ein Kinderambulanzzentrum, die Kinderradiologie, verschiedene Therapiebereiche, Kindernotfall und Kinderendoskopie, sowie das Endoskopiezentrum für Erwachsene. Die neue Klinik beherbergt 148 Betten, die auf neun Bettenstationen aufgeteilt sind. Davon sind 2 Kinderintensivstationen, eine Kinderonkologiestation und eine Kinderpalliativstation.
Ein effizient organisierter Sockel bietet Raum für die wesentlichen Eingangs-, Diagnose- und Therapiefunktionen. Darüber befinden sich die PatientInnenzimmer in kleinteiligeren Hofvolumen. Die Reduzierung der Pflegevolumen zu zwei sich ineinander verschneidenden Volumen mit jeweils einem begrünten Hof, differenziert sie vom Sockelvolumen und lässt das gesamte Gebäude kleiner wirken. Sowohl unter- als auch oberirdisch sind Verbindungen zu den bestehenden Gebäuden vorgesehen, um eine Integration in den bestehenden Campus zu ermöglichen. Ein Mix aus Holz und Beton in der Fassade wird mit natürlichen Materialien im Inneren kombiniert.
Große Fenster sorgen zusätzlich zu den zwei Innenhöfen, für ein Maximum an natürlichem Licht. Der Entwurf schafft ein funktionales und effizientes Volumen innerhalb des städtischen Campus und respektiert gleichzeitig den menschlichen Maßstab und die Identifikation mit einem so großen Gebäude. Rücksprünge und intensiv begrünte Dachterrassen sollen das Gesamterscheinungsbild und den Maßstab des Klinikums kleiner wirken lassen.
In der neuen zentralen Betriebsküche werden täglich ca. 3800 Mittagessen sowohl für MitarbeiterInnen, als auch für PatientInnen zubereitet.
Mit Hilfe einer zeitgemäßen, flexiblen und nachhaltigen Architektur schafft unser Entwurf einen Ort, der die positiven Aspekte der Ernährung stärkt. Das Gebäude der zentralen Betriebsküche erhält einen Rücksprung im Obergeschoss, um die Höhe zum Betten- und Funktionstrakt hin zu reduzieren und eine Terrasse als neue grüne Oase zu schaffen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit zeichnet sich durch eine sehr klare und zweifelsohne auch effiziente bauliche Grundhaltung aus. In den Beschreibungen wie auch in der Plangestaltung werden die baulichen Festlegungen hinsichtlich Erschließung, des strukturellen Aufbaus, der Gliederung in den einzelnen Ebenen herausgearbeitet. Hier zeigt die Arbeit einen überzeugenden professionellen Umgang, während die Einpassung in das nachbarschaftliche Umfeld, die Brisanz der baulichen Nähe zu dem östlichen Bestandgebäude, die Klärung einer räumlichen Beziehung zwischen dem Kinderkrankenhaus und der zentralen Betriebsküche kaum thematisiert werden.
In dieser zweiten Wettbewerbsstufe bleibt die Arbeit in den stadträumlichen Qualitäten, wie auch in einer genaueren Ausarbeitung der einzelnen Funktionsbereiche unter den Erwartungen.
©Nickl Architekten
Lageplan
©Nickl Architekten
Schaubild des Speisesaals
©Nickl Architekten
Ansicht + Schnitt
©Nickl Architekten
Ansichten + Schnitt
©Nickl Architekten
Schaubild eines Patientenzimmers
©Nickl Architekten
Skizze des Eingangsbereichs