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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Neubau Parkhaus in Künzelsau

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

BFK architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser:innen der Arbeit 1015 schlagen mit ihrem Beitrag vor, mit der Erschließung in Form einer kontinuierlich ansteigenden Rampe der Grundstücksgeometrie zu folgen. Die Ringförmige Erschließung mit 3 % Neigung wird um einen kompakten Innenhof gelegt. Alle Stellplätze werden als teils einseitige, teils zweiseitige Senkrecht-Parker erschlossen. Mit diesem Ansatz gelingt der Arbeit eine effiziente, einfache und übersichtliche Organisation.
Das Gebäude orientiert sich mit seinen Hauptzugängen für die jeweiligen Nutzergruppen in Richtung Kreishaus und Fahrradweg. Über weitere Zugänge an den Gebäudeecken gelangen die Autobesitzer:innen dezentral zu den Stellplätzen. Durch ihre Lage können die Treppenhäuser natürlich belüftet und belichtet werden und bieten in den oberen Geschossen schöne Ausblicke in die umgebenden Stadträume.
Für die Konstruktion des Gebäudes wird eine Holzhybridbauweise vorgeschlagen. Dabei sollen Geschossdeckenelemente aus Stahlbetonfertigteilen auf Unterzüge und Stützen aus Baubuche aufgelegt werden. Die Einbindung in die Topografie gelingt der Arbeit dabei auf einfache und selbstverständliche Weise. Die gewählte Konstruktion scheint für die gegebene Gebäudeform nicht gut geeignet zu sein. Die elementierte Bauweise passt eigentlich eher für serielle, im Raster organisierte Gebäudestrukturen. Die teilweise radialen und zusätzlich kontinuierlich ansteigenden Geometrien werden mit diesem System nur mit hohem baulichem und planerischem Aufwand umzusetzen sein. Als problematisch wird auch die sich aus diesem System ableitende zentral im Fahrweg liegende Stütze bewertet, die aufmerksam umfahren werden muss und sicherlich eine Gefahrenstelle darstellt.
Positiv werden die umlaufend auskragenden Stahlbetondecken bewertet, die auf einfache Weise effektiv zum konstruktiven Holzschutz beitragen. Leider kann diese Gebäudeerweiterung aufgrund der Fassadengeometrie nicht als zweite sichere Erdschließung für Fußgänger:innen genutzt werden.
Für die Fassade schlägt die Arbeit ein durchgehendes Edelstahlnetz als Rankhilfe für eine bodengebundene Fassadenbegrünung vor. Der Rücksprung dieser Verkleidung jeweils in Brüstungshöhe erscheint gestalterisch interessant und trägt zur Steifigkeit der Konstruktion bei, wird aber vermutlich die Berankung der Fassade erschweren.
Von den wirtschaftlichen Kennwerten liegt die Arbeit im mittleren Bereich.
Insgesamt überzeugt der Beitrag durch ihre klare Organisation und Stringenz. Eine eventuelle Nachnutzung wird aufgrund der geneigten Decken bei ihr leider nicht möglich sein.