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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Areal Waidmannstraße - Neue Vielfalt für den Diebsteich

Perspektive Stadion

Perspektive Stadion

3. Preis

Preisgeld: 70.000 EUR

Architekten Venus GmbH

Architektur

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Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG

Tragwerksplanung

DR. MARKUS SASS CONSULTING

Sonstige

EPEA GMBH – PART OF DREES & SOMMER

Energieplanung

Interlink GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Städtebau
Einfachheit, Nachvollziehbarkeit, Identität- komplexe Bauaufgaben erfordern einfache Lösungen. Mit dem neuen Quartier am Diebsteich, wird ein Gebiet in Hamburg erschlossen, das als Juwel in der Stadt zu bezeichnen ist. Genial zentral, wird sich das Areal an der Waidmannstraße in den kommenden Jahren in ein neues, gut angebundenes Gebiet in der Stadt Hamburg wandeln. Der Ort ist heute geprägt durch eine heterogene Bebauungsstruktur, die kein übergeordnetes räumliches Leitbild aufweist. Abgängige Industrie und Gewerbebaute schaffen in unmittelbarere Nähe zum neuen Fernbahnhof Diebsteich Raum für öffentliche Nutzungen. Dabei bildet die Entwicklung eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Quartiers für Arbeit, Kultur- und Sport den Ausgangspunkt für die Planung. Das historische Erbe des Bestands des ehemaligen Thyssen Krupp Areal sowie der erhaltungswürdige Baumbestand wird zur Identitätsstiftung und als zentraler Baustein für die gesamte Quartierentwicklung herangezogen. Die Neubauten des Verwaltungsbaus und des Stadions werden um die existierende Halle und den historischen Verwaltungsbau arrondiert. Sie bilden gemeinsam mit dem Bahnhofsneubau einen großzügigen Platz aus; eine gemeinsame Mitte entsteht.
Die Einfachheit der städtebaulichen Setzung soll zum Ziel haben das ein angemessener Platzraum zwischen Musikhalle, Stadion und Bahnhof entsteht. Durch die Planung soll entsprechend der zukünftigen Entwicklung am Diebsteich ein belastbarer und starker städtebaulicher Bezugspunkt entstehen.
Die drei Bausteine Stadion, Musikhalle und Verwaltungsbau weisen sehr unterschiedliche Nutzungen und Nutzergruppen auf. Die Gebäude werden hin zum Platz orientiert und erhalten eine eindeutige Adresse. Die post-industrielle Atmosphäre des Ortes stiftet die Identität für das gesamte Quartier. Die Neubauten eignen sich die Identität des Ortes an und die Architektur der Neubauten spielt mit dem Bestand zusammen. Ziel ist es ein Quartier zu bilden, dass trotz der Verschiedenartigkeit der Nutzungen eine unverwechselbare, eigene Identität erhält.

Stadion
Altona 93, gradlinig, ehrlich, offen für Alle. Das Stadion, das die altehrwürdige Adolf Jäger Kampfbahn (AJK) ersetzen soll, muss viel mitbringen. Es muss Identität haben, es muss eine Heimat sein für eine Mannschaft und ihre Fans die mehr als nur Fußball leben. Wo soziale und kulturelle Werte über den materiellen Werten stehen, wo Miteinander und Gemeinschaft gelebt wird. Die Fans des AFC sind eine Familie. Generationen übergreifend bezieht diese Großfamilie eine neue Heimat und die wichtigsten Dinge ziehen mit um.
Das Adolf Jäger Stadion an der Waidmannstraße ist unter der Maßgabe der wichtigsten Eigenschaften der AJK entwickelt worden. Es ist niedrigschwellig erreichbar, es ist offen für jedermann es bildet viel Raum für Austausch und Gemeinsamkeit ohne kommerzielle Zwänge. Der Gedanke, eine Heimat für den Verein und die Fans zu entwickeln trägt den Entwurf.

Das Adolf Jäger Stadion
Der Stadion Neubau ist horizontal in drei Bereiche gegliedert. Einem Sockel mit Einzelhandelsnutzungen und Parkplätzen, dem Sportbereich im 1. und 2. Obergeschoss, wo sich das Spielfeld, der Rundgang, die Tribüne sowie alle für den Spielbetrieb notwendigen Funktionen befinden und der Mantelnutzung im 3. bis 5. Obergeschoss, die vierseitig das Spielfeld umschließt. Diese drei Bereiche bilden funktionale Einheiten, wobei die mittlere Sportzone die öffentlichen Nutzungen des AFC aufnimmt.
Zur niedrigschwelligen Erschließung der öffentlichen Sportbereiche wird die bestehende Topografie auf dem Grundstück herangezogen. Der Geländeverlauf, der von der Waidmannstraße nach Norden circa 3 Meter ansteigt, wird für die Erschließung des Rundgangs genutzt. Die Fans erreichen von der Waidmannstraße aus über eine Treppenanlage den erhöhten AFC Platz auf der Westseite des Stadions. Von diesem zentralen Aufstellplatz, auf dem das historische Eingangsportal steht, erreicht man über eine weitere Treppenanlage den Rundgang. Die Treppenanlage, die der Stehtribüne der AJK nachempfunden ist, bietet den Fans Platz zum Verweilen. Vom Rundgang aus werden die Tribünen über Mundlöcher erschlossen. Das Spielfeld liegt auf dem Höhenniveau des Rundgangs und ist über die offenen Ecken der Tribünen für die Besucherinnen einsehbar. Die Tribüne umschließt vierseitig das Spielfeld und ist im maximalen Steigungsverhältnis geplant, um eine möglichst dichte Stadionatmosphäre nach englischem Vorbild zu erzeugen. Der obere Rundgang bildeten den Tribünenabschluss, hier befinden sich ebenfalls Steh- und Sitzplätze sowie Raum für informelle Kommunikation und Zusammenkunft. Die Nord- und Ostseite des oberen Rundgangs sind offen und Teil der Tribünenlandschaft, wohingegen sich auf der Südseite des oberen Rundgangs (2. Obergeschoss) das Restaurant mit Außenterrasse, der Sponsorenbereich und der Medienbereich befindet. Im gleichen Geschoss auf der Westseite befinden sich weitere Sportnutzungen des AFC. Der Sportlerbereich ist im 1. Obergeschoss auf Spielfeld Niveau unterhalb der Südtribüne organisiert. Hier befinden sich die Umkleidekabinen und weitere für den Sportbetrieb notwendige Räume.
Die Sportlerbereiche werden über interne Treppenhäuser aus dem Erdgeschoss unabhängig von den Besucherströmen erschlossen. Im Erdgeschoss, dem landschaftlich durch großzügige Treppenanlagen geprägte Sockel, befindet sich neben den Einzelhandelsnutzungen eine interne Erschließungsstraße, über die die Mannschaftsbusse den Sportler-Eingang im Inneren des Sockels erreichen können. Von hier aus gelangen die Sportler und Sportlerinnen zu den Mannschaftsbereichen.
Die Ver- und Entsorgung des Stadions wird ebenfalls über die Straße gewährleistet. Des Weiteren befinden sich im Erdgeschoss Pkw-Stellplätze und Technikflächen. Ein Zwischengeschoss ist dem Erdgeschoss im nördlichen Bereich einbeschrieben. Hier befinden sich weitere Abstellplätze für PKW und Fahrräder. Auch zur Erschließung der Parkplatzflächen wurde die Topografie genutzt. Die Parkplätze im Mezzanin werden ebenerdig von der östliche Planstraße erreicht. Über eine interne Rampe gelangt man zu den Parkplätzen im Erdgeschoss.
Im Erdgeschoss befinden sich umlaufend die Eingänge zu den Treppenhäusern, über die die Mantelnutzung erschlossen wird. Die drei Bürogeschosse, im 3.-5. Obergeschoss, die das Spielfeld rahmen, können unabhängig vom Spielbetrieb erschlossen werden. Die dem Spielfeld zugewandte Fassade ist terrassiert und intensiv bepflanzt. Hiermit soll für den Stadion Innenraum eine grüne und natürliche Atmosphäre entstehen. Sinnbildlich soll hier an den Baumbestand um die AJK erinnert und eine ähnliche Atmosphäre erzeugt werden.

Identität
„Identifikation durch Farbe“ – schwarz, weiß, rot- die Farben des AFC! Die Brüstungsbänder der oberen Geschosse des Stadions sind als schwarze Metallbänder ausgebildet unterstützt durch einen außenliegenden roten Sonnenschutz, wird das Stadion an Spieltagen in die Farben des AFC getaucht. Das 2. Obergeschoss, das über dem Rundgang schwebt, ist mit einem roten Metallnetz verkleidet. Das Logo des AFC ist gut sichtbar an diesem Fassadenbereich angebracht.

Verwaltungsbau
Den individuellen Interessen unterschiedlichster Nutzergruppen und Ihrer Arbeitsweise einen Raum zu bieten, ist Entwurfsansatz des Verwaltungsbau. Das drei schiffig konzipierte Gebäude zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität aus. Auf dem 1,35 m Raster aufbauenden bietet das Gebäude höchstmögliche Flexibilität. So ist es einerseits möglich einen offenen und kommunikativen Bürogrundriss zu realisieren, andererseits ermöglicht die flexible Grundrissstruktur auch klassische Bürolayouts mit Mittelflur und variabler Realteilbarkeit.
Der nördlich und südliche Büroriegel ist als kompakter Dreispänner entwickelt worden wohingegen der mittlere Riegel als offene New Work Arbeitswelt funktioniert. Auf der Basis einer flexiblen Grundrissorganisation, entsteht ein Mehrwert für die unterschiedlichen Nutzer und eine Adaption an zukünftige Anforderungen ist gewährleistet. Die Erschließungskerne, die an einem innenliegenden Sonnenatrium liegen, zonieren die verschiedenen Arbeitswelten. Das Atrium dient den Nutzern und Besuchern als informelle und offene Kommunikations- und Bewegungszone. Um der urbanen Wichtigkeit des Gebäudes am Fernbahnhof Diebsteich gerecht zu werden sind im Erdgeschoss des Verwaltungsbau öffentliche Nutzungen vorgesehen. Cafés und Einzelhandelsnutzungen beleben das Erdgeschoss und tragen zu Nahversorgung am Fernbahnhof bei.
Auf der Westseite des Baus, gut sichtbar, befindet sich der Eingang zur Fahrrad-Lobby. In diesem Bereich wird die Fahrradmobilität zelebriert. Ein offener freundlich gestalteter Raum lädt zum Abstellen des Fahrrades ein.

Musikhalle
Die große ehemalige Industriehalle 1 soll zur neuen Spielstätte der „Hamburg Music Hall“ umgebaut werden, um auf die sich veränderten Bedürfnisse der Musikbranche und den gestiegenen Ansprüchen der heutigen Konzertbesucher gerecht zu werden.
Die Halle soll gen außen, möglichst in ihrer Ausstrahlung und in ihrem industriellen Charme, erhalten bleiben. Dadurch wird für das gesamte Quartier eine starke, wichtige Identität geschaffen. Die klare Haltung und die architektonische Sprache der Fassaden sollen die Zeitgeschichte visuell ablesbar machen. Zusätzlich wird der kulturelle Wert dadurch gestärkt.
Mit dem Baubestand wird sehr respektvoll und sensibel umgegangen. Dies führt zu einem „Box in Box“-Konzept. In die sehr filigran gebaute Gebäudehülle der bestehenden Halle, wird mittels neuer Seiten- und Querwände, eine neue Halle eingestellt. Die Wände haben verschiedene Funktionen. So übernehmen diese die verlangten Brandschutzanforderungen und werden als schallabsorbierende Akustikflächen eingesetzt, als Verbesserung der Raumakustik für den Konzertsaal, aber auch als Schallschutzflächen der Konzerthalle nach außen.
Über einen neuen, in der Mitte der Halle sich von Querwand zu Querwand gespannten Fachwerkträger, wird die bestehende Dachstruktur angehängt. Dadurch können die Mittelstützen entfernt werden und die Halle gewinnt an funktionaler und räumlicher Qualität. Die große Dachfläche wird gedämmt, neu eingedeckt und mit einer extensiven Begrünung versehen.
Über das überhohe Foyer betreten die Konzertbesucher die Music Halle von Süden. Das Foyer ist sehr übersichtlich organisiert und bietet Raum für Ticketing, Merchandise sowie dienende Funktionen. Seitlich angeordnete Treppenhäuser führen die Nutzer einerseits ins Untergeschoss, zu den Garderoben- und WC-Nutzungen, andererseits nach oben zu den zwei Rängen, umlaufend der Musikhalle organisiert. „Foyer-Balkone“ in den Obergeschossen und ein bestehender Laufkran inszenieren den Eingangsbereich und tragen zur industriell-kulturellen Atmosphäre bei.
Das im Westen der Halle angebaute Annexgebäude, wird zu einer Bar mit direktem räumlichem Bezug zur Konzerthalle umgebaut. Dieses schafft durch seine Nutzung und seine Außensitzplätze auch den Bezug zur großzügigen Platzfläche. Der Bühnenturm und die dazugehörigen Infrastruktur- und Nebenflächen werden als Neubauvolumen auf der Nordseite der um fünf Raster gekürzten Bestandshalle angebaut. Der Bühnenturm ist unterkellert und wird mit zusätzlicher Büronutzung als Hochpunkt der neuen Überbauung ausformuliert. Der Hochpunkt schafft einen übergeordneten städtebaulichen Bezug zum umliegenden Kontext und den zwei zukünftigen Hochhäusern des neuen Bahnhofgebäudes. Die oberste Etage des Turmes, wird für die Öffentlichkeit als Skybar mit wunderbarer Sicht auf die Stadt Hamburg und das Umland ausformuliert.
Die Büroflächen sowie die gastronomische Nutzung, werden über eigene Aufzugs- und Treppenhäuser erschlossen. Die Anlieferung des Konzertsaales und der Konzertbühne erfolgt über die neue Erschließungsstraße auf der Nordseite des Bühnenturms. Die Anlieferungs- und Aufstellflächen sind mit einem Zaun abschließbar und durch die Auskragung des Turmvolumens nach Norden hin überdeckt. Über Lastenaufzüge kann Material und Technik in die jeweiligen Geschosse transportiert werden.

Kita
Für die Kitanutzung und die zusätzlichen Büroflächen, soll das ehemalige, gründerzeitliche Verwaltungsgebäude umgenutzt und sensibel saniert werden. Die bestehende Gebäudestruktur des viergeschossigen Volumens, durchschnitten durch zwei Quervolumen, ergibt eine klare Aufteilung und Trennung des geforderten Raumprogramms. Durch den Einbau eines neuen zusätzlichen Treppenhauses funktionieren beide Nutzungen autonom voneinander. Weiter ergeben sich daraus im Erdgeschoss jeweils eigene Adressen für die Kitanutzung und die Büronutzung.
Die Kita erstreckt sich über alle Geschosse, mit den jeweiligen Gruppen- und Spielräumen, bis hin zu einem aufgesetzten Dachgartenkörper als Abschluss. Ähnlich einem „Storchennest“ kriegt die Kitanutzung damit ihren klar abgegrenzten Außenbereich in luftiger Höhe. Damit wird einem Konflikt mit der öffentlichen Platzfläche entgegengewirkt. Die Büronutzung, mit Einzelbüros, Gruppen- und Sitzungsräumen, ist stringent im Bestand organisiert. Diese wird über das bestehende, großzügige Treppenhaus erschlossen. Im Erdgeschoss, gen Bahnhof, wird eine Gastronomienutzung vorgesehen, die mit ihrer Außenfläche den öffentlichen Platz zusätzlich belebt.

Freiraum
Das Freiraumkonzept greift die besondere Atmosphäre und den postindustriellen Charakter des Ortes auf und entwickelt das ehemalige ThyssenKrupp-Areal zu einem neuen Quartier und wichtigen Stadtbaustein Altonas. Ein Oberflächenbelag, der sich über die Grenzen des Areals hinaus erstreckt, schafft für die entwickelten städtebaulichen Komponenten ein zusammenhängendes Bild. Die pointierten Gebäudekörper werden so zusammengeführt und als ganzheitliches Quartier ablesbar. Im Areal selbst wird der Oberflächenbelag durch Flächen mit recyceltem Kopfsteinpflaster aufgebrochen. Die daraus entstehenden Intarsien haben ein offenporiges Fugenbild, das sich durch die natürliche Sukzession durchgrünt und gleichzeitig versickerungsfähige Flächen ausbildet, die das stark versiegelte Areal resilienter und klimaangepasster gestaltet. Erhaltenswerte Bestandsgehölze werden sorgfältig in die Freiraumgestaltung integriert. Ergänzende klimaresiliente Neupflanzungen mit besonderen Wuchsformen wie Alnus x spaehtii oder Populus nigra `italica´ schaffen einen Ausgleich für entfallene Gehölze. Das Herzstück des Quartiers bildet die HMH-Plaza, die durch ihre zentrale Lage von alle wichtigen Wegebeziehungen erschlossen wird. Die westliche Platzkante der Plaza wird perforiert, um das Quartier an den neu entstehenden Mobilitätspunkt anzudocken. Durch das Wechselspiel zwischen Genius loci und architektonischer Aufwertung entstehen multicodierte Freiräume, die im Kontext eines übergreifenden Quartiers einen Mehrwert für eine langfristige Stadtentwicklung Altonas generieren und den Charakter des Ortes bewahren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Entwurfskonzept verfolgt in ausgeprägter Form die Strategie, eine neue Identität für das Gebiet aus der Bezugnahme auf die ehemalige heterogene industrielle Nutzung zu generieren. Die jeweiligen Nutzungsbausteine des Areals werden dabei als einzelne, in ihrem jeweiligen Charakter und Maßstab ganz unterschiedlich ausgeprägte Solitäre innerhalb des stadträumlichen Gesamtensembles aufgefasst.

Dieser Idee entsprechend erfolgt auch die architektonische und freiraumplanerische Ausprägung der einzelnen Elemente:

Der kubisch gegliederte Bürobau mit öffentlichen Nutzungen zu den Platzräumen erinnert in seiner Fassadengliederung aus Stahlstützen, stahlgerahmten Ziegelsteinfeldern und großzügigen Glasbändern an klassische industrielle Geschossbauten.

Der erhaltene Teil der zukünftigen Musikhalle wird möglichst minimal verändert und durch einen hohen gläsernen Bühnenturm mit Fernwirkung und möglicher Sky-Bar ergänzt.

Das Stadion besitzt eine ausgeprägte Typologie als streng ringförmig ausgebildetes hybrides Bauwerk mit Sockel, zwei offenen Stadionebenen und vier darüber schwebenden, stark horizontal gegliederten, Bürogeschossen. Durchlaufende Metallbrüstungen unterstreichen die betont großmaßstäbliche liegende äußere Wirkung des zum Spielfeld hin terrassierten Bürorings.

Die Freiräume zwischen den Gebäuden werden konsequent als Platzräume mit durchgängig einheitlicher, harter Oberfläche begriffen, welche lediglich durch den Baumbestand und eine zurückhaltende Möblierung strukturiert ist.

Die Grundrisse sind insgesamt gut durchdacht und sorgfältig ausgearbeitet, es bestehen jedoch gleichzeitig einige mögliche Einschränkungen bezüglich der Praktikabilität oder Umsetzbarkeit. So wird beispielsweise hinsichtlich des Bürobaus die Anordnung eines durch alle Geschosse verlaufenden mittleren Atriums wegen der entstehenden großen Raumtiefen und der wirtschaftlichen Nutzbarkeit hinterfragt. Auch die aufgrund der minimierten Erdgeschossfläche notwendige Unterkellerung der bestehenden Halle des Konzertsaals wird teilweise eher kritisch beurteilt.

Insbesondere ist hinsichtlich des Stadions die etwas komplizierte Erschließung der Terrassenebene und der Ränge über zwei Ebenen mit vielen Tunneltreppen für ein Stadion dieser Größenordnung mit nur wenigen Rängen nicht ideal, zumal diese Konstellation die angestrebte Offenheit und leichte Zugänglichkeit teilweise wieder zurücknimmt sowie eine dichte Stadionatmosphäre beeinträchtigt.

Insgesamt handelt es sich um einen konsequenten, qualitätvollen und in sich stimmigen Beitrag zur gestellten Aufgabe. Die Gesamtlösung bietet jedoch – möglicherweise gerade auch wegen ihrer minimalistischen Konsequenz und einer damit verbundenen gewissen Sprödigkeit – nicht durchgängig alltäglich anregende Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten für alle.
Lageplan 1-500

Lageplan 1-500

Piktogramme

Piktogramme

Axonometrie

Axonometrie

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Perspektive Verwaltungsgebäude

Perspektive Verwaltungsgebäude

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Schnitt Ost-West

Schnitt Ost-West

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt Nord-Süd

Schnitt Nord-Süd

Modellfoto

Modellfoto