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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Hochschule Niederrhein, Campus Mönchengladbach – Ersatzneubau und Kernsanierung Textilhallen

2. Preis / Zuschlag / Mit Planung Beauftragt

Preisgeld: 20.000 EUR

Atelier Kempe Thill

Architektur

THÖRNER KACZMAREK

Architektur

Fischer + Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung mbH

Tragwerksplanung

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ISRW - Institut für Schalltechnik, Raumakustik, Wärmeschutz Dr.-Ing. Klapdor GmbH

Bauphysik

BFT Cognos

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Dieses Bauvorhaben gliedert sich in die Kern-Sanierung eines Gebäudes und den Neubau eines Ersatzgebäudes. Für den Bereich Kernsanierung sind insbesondere auch denkmalpflegerische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Der Ersatzneubau wird in Holzbauweise realisiert.
 
ISRW wurde mit der Beratung aller bauphysikalischen Aspekte (thermische Bauphysik, Bau- und Raumakustik) beauftragt.
Somit berechnen wir aus bauakustischer Sicht den Schallschutz und den Schall-Immissionsschutz, deren Ergebnisse durch abschließende, messtechnische Überprüfungen belegt werden.
Neben den auszuführenden Grundleistungen der Raumakustik und der thermischen Bauphysik ist die Durchführung thermischer Simulationen zur Prognose des Verhaltens von Bauteilen, Räumen, Gebäuden und Freiräumen – insbesondere im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz- erforderlich.
Durch die Erstellung eines vorgezogenen Energiekonzeptes soll geprüft werden, ob ein  KFW 55 oder KfW 40 Standard erreichbar ist.
Wir freuen uns, dieses interessante Projekt beraten zu dürfen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf 1001 fügt sich grundsätzlich in die Umgebung entlang der Rheydter Straße und in die Staffelung der Kubatur zur „Alten öffentlichen Prüfstelle“ angemessen ein. Die Höhenentwicklung zum Bestandsgebäude der Ökotrophologie erscheint dagegen eher kritisch.

Materialwahl und Gestaltung entsprechen den Anforderungen aus denkmalpflegerischer Sicht.

Die Funktionalität und Nutzbarkeit scheint gegeben, wobei die Anlieferung der Halle H2 von Norden und damit die verstärkte Überschneidung durch die von Studierenden genutzten Verkehrswegen mit Abläufen der Materialanlieferung nicht optimal organisiert ist.

Die Raumstrukturen innerhalb der Halle H2 entsprechen nicht vollumfänglich den Nutzervorstellungen, können aber im weiteren Planungsprozess leicht optimiert werden. Das Flächenlayout der Textilveredelung ist im Erdgeschoss umgesetzt. Im Obergeschoss des Seminarbereichs des Ersatzneubaus ist die Foyerzone nicht optimal gelöst. Die Möglichkeit, Verkehrsflächen auch für die Hochschule Niederrhein nutzbar zu machen, wird nur eingeschränkt genutzt. Der Anschluss des Entwurfes an das Bestandsgebäude der Ökotrophologie im EG wurde nicht umgesetzt. Positiv wird gewertet, dass der im Bereich des Bestandsgrundrisses vorhandene Erker der Halle H2 erhalten bleibt.

Für den Campus wird eine Wiesen-Gräserlandschaft vorgeschlagen, deren freiraumgestalterische Qualitäten nicht genau präzisiert worden sind. Die Gestaltung muss in ihrer Klarheit noch akzentuiert werden, um keinen „Hinterhofgarten“ darzustellen. Aufenthaltsqualitäten, wie sie für einen lebendigen Campusmittelpunkt wünschenswert wären, sind bei diesem landschaftlichen Konzept noch nicht ablesbar. Die Geländemodellierung und die Anliefersituation sind zu überarbeiten. Insgesamt ist die Durcharbeitung des Entwurfs bezogen auf die Außenanlagen nicht ausreichend.

Der Entwurfsverfasser des Erläuterungsberichts hat ausführlich Bezug auf ein innovatives Energiekonzept genommen. Die Möglichkeit, die Bauaufgabe als Low-Energie-System auszubilden und regenerative Energien (Grundwasser als Wärmequelle/Photovoltaik) zu nutzen oder auch bei Feuchtanforderungen die Zuluft über eine adiabate Dampfbefeuchtung zu führen, sind dargestellt und erscheinen für die Bauaufgabe angemessen.

Insgesamt sind durch die Entwurfsverfasser große Flächen konzipiert worden, die dazu führen, dass der Entwurf hinsichtlich seiner Kostenauswirkung optimiert werden muss. Insbesondere muss innerhalb der Kostenobergrenze das gesamte Wettbewerbsgebiet bearbeitet werden.