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Einladungswettbewerb | 01/2023

Eingangsplatz Siemensstadt Square in Berlin

Siemensstadt Square

Siemensstadt Square

2. Preis

POLA

Landschaftsarchitektur

MAU

Visualisierung

Erläuterungstext

Die Zeit des Verschwindens der Natur ist vorbei! Es hat die Zeit der Wiederkehr der Natur, der Landschaft, einer neuen, urban dichten Stadtlandschaft begonnen. Eine Zeit neuen Bewusstseins über den Wert begrünter Innenstädte. Ein Wandel zu einem verbesserten Mikroklimas in den Großstädten und damit verbundenen einer sozial wie floral verbesserten Lebenswelt.
Doch, das NEUE existiert nicht losgelöst von dem ALTEN. Die Zukunft kann nicht ohne die Vergangenheit gedacht und gestaltet werden. Es geht um die Symbiose, das Miteinander von Natur und Technik, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen. Da scheint der Innovations- und Industriestandort der Siemensstadt geradezu prädestiniert zu sein! Menschliche Innovation trifft auf natürliche Exnovation, Technik schaut auf die Natur, Natur auf Technik!

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit denkt das polymorphe Raumgefüge des Eingangsplatzes als zusammenhängendes Organ und formuliert dieses als gleichberechtigten und prägnanten, Identität stiftenden Freiraum gegenüber dem Siemensboulevard. Es wird eine freie Formensprache entwickelt, die, in Grünelemente übersetzt, mit den axialen und streng gegliederten Baustrukturen der Bestandsgebäude mit einer gewissen Leichtigkeit in einen Dialog tritt, der vom Preisgericht nachvollzogen wird. Der künftige Pavillon, nach Einschätzung des Preisgerichts richtig dimensioniert und an der südlichen Grundstücksgrenze positioniert, öffnet das Quartier angemessen in Richtung Rohrdamm und der städtischen Nachbarschaft. Dies wird unterstützt durch die Verdichtung der Grünelemente in den Randbereichen. Dadurch konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Sichtbeziehung zwischen Rohrdamm und Boulevard. So entsteht eine gute Orientierung im Raum und eine selbstverständliche Wegeführung zu den Gebäudeeingängen. Die Kulisse des denkmalgeschützten Kontexts wird nach Einschätzung des Preisgerichts respektvoll berücksichtigt.
Kritisch diskutiert wird das zentrale Gestaltungselement des „ecowheel“, das in seiner historischen Herleitung nicht überzeugen vermag, aber als skulpturales Vegetationselement ein repräsentatives Entree mit interessanten Aufenthaltsangeboten verspricht und als raumbildendes Element begrüßt wird. Im Detail sieht das Preisgericht jedoch Überarbeitungsbedarf hinsichtlich Böschungsneigungen und Vegetationsauswahl sowie hinsichtlich des Regenwassermanagements und damit der Plausibilität als „Nachhaltigkeit“ authentisch symbolisierendes Element. Die Kleinteiligkeit der grünen Vegetationsinseln im Bereich des Atriumhauses wird ebenfalls kritisch gesehen, wie auch die nicht gelöste verkehrstechnische Querung des Rohrdamms für den Fuß- und Radverkehr. Gleichzeitig bietet die freie Formenwahl eine Flexibilität, die belastbar im weiteren Planungsprozess scheint und insgesamt durch eine angemessene Balance zwischen Repräsentation und einem modellierten Raum mit Aufenthaltsqualitäten ausgezeichnet ist. Begrüßt wird die gestalterisch zurückhaltende Verkehrsführung, die das Ziel des shared space gut umsetzt, allerdings insbesondere im Ideenteil noch auf Funktionalität geprüft werden müsste.
Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, die bereits am Eingangsplatz neugierig macht auf den Wandel der Siemensstadt, den Wandel von einem Industriestandort zu einem zukünftigen Stadtquartier, in dem Themen wie ökologische Bauqualitäten, Stadtnatur und neuen Arbeits- und Wohnformen entstehen werden.
Konzept

Konzept

Stadtraum

Stadtraum

Freiraum

Freiraum

Verkehr

Verkehr

Rohrdamm

Rohrdamm