modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2023

Neubau Wahl-Lindersches Seniorenzentrum in Günzburg

Anerkennung

Preisgeld: 10.500 EUR

Drei Architekten

Architektur

bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Ulherr GmbH

TGA-Fachplanung

Ingenieurbüro Rebholz

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die interne Erschließungsstruktur des Pflegeheims wird als kompakt und sehr positiv bewertet. Die Wohngruppen sind um einen kleinen Innenhof/Lichthof orientiert. Die Wohnzimmer sind wie gefordert zusammenschaltbar und orientieren sich in den Freiraum nach Westen bzw. Osten. Die Anordnung von Zimmern und Gemeinschaftsräumen lassen auf eine gute Wohnqualität schließen. Die kompakte Anordnung verspricht einen unkomplizierten Arbeitsablauf. In der vorgeschlagenen Praxis wären ein Therapieraum und ein Personalraum ohne Tageslicht angeboten, was kritisch bewertet wird.
Die Entwurfsverfasser schlagen eine Erschließung der Gebäudekörper von drei Seiten vor (Norden, Osten, Süden), was sich zur Adressbildung und Orientierung negativ auswirkt. Die Lage der Tiefgaragenzufahrt im Norden ist grundsätzlich richtig, jedoch wird die Orientierung der Zu- und Einfahrt kritisiert. Dies kann jedoch korrigiert werden. Der Haupteingang wird von Süden erschlossen und ist schwierig aufzufinden.
Die Jury versteht den Ansatz, diesen zum östlich liegenden Quartiersplatz hin auszurichten, bezweifelt jedoch, dass dieser zum Anknüpfungspunkt richtig gewählt ist. Baukörper 2 liegt im Osten, nimmt die Kammstruktur des Bestands auf und greift gleichzeitig die bauliche nachbarschaftliche Nutzung auf, was sehr positiv gewertet wird. Hingegen wird die Lage des Haupteingangs in der Mitte des Gebäudekörpers als eher kritisch gewertet. Zudem werden die im Süden vorgeschlagenen Besucherparkplätze über den Quartiersplatz erschlossen und widersprechen den Anforderungen. Der Vorschlag im Nordwesten einen offenen, ebenerdigen Parkplatz herzustellen, welcher eventuell zurückgebaut werden kann, wird positiv bewertet. Die Abstandsflächen werden im Südwesten und Osten leicht überschritten. Eine Anpassung ist aus Sicht der Jury möglich.
Städtebaulich fügt sich Baukörper 2 in die nähere Umgebung ein. Die städtebauliche Setzung von Baukörper 1 wird als angemessen bewertet, obwohl dieser einen Solitär darstellt. Die Fassadenabwicklung im Hinblick auf die Anordnung der Fenster wird ebenfalls als angenehm und abwechslungsreich bewertet. Intensiv diskutiert wird hingegen die Farbigkeit sowie die Ausformulierung der halbrunden Balkone beim Pflegeheim. Wie bereits unter Funktionalität beschrieben, lässt die Anordnung der Wohngruppen um die Lichthöfe eine gute Wohnqualität erwarten.
Das Pflegeheim und die Westseite des ambulanten Wohnheimes sind von naturnahen Grünstrukturen eingebettet, welche eine vielfältige Nutzung durch die Bewohner versprechen. Mittig fungiert ein kleiner Platz als Freiraumgelenk und verbindet den Gartenzugang ambulantes Wohnen, Praxiseingang und Zuwegung zum Haupteingang. Trotz dieser an sich gelungenen Freiraumgestaltung wird die Wegeführung im Hinblick auf die Orientierung als nicht sinnvoll erachtet.
Die Betonung des Vorplatzes/Haupteingangs mit einem Solitärbaum ist nachvollziehbar und verspricht auch Aufenthaltsqualität. Jedoch wird die Lage des Haupteingangs mit Vorplatz als kritisch bewertet. Die Lärmimmissionen werden durch den Wegfall der Lärmschutzwall negativ beeinträchtigt. Die Holz-Skelettbauweise in den oberirdischen Geschossen gewährleistet maximale Flexibilität in der Nutzung und einer eventuellen späteren Umnutzung. Zudem ergibt sich ein äußerst wirtschaftlicher vertikaler Lastabtrag und eine optimale modulare bzw. serielle Vorfertigung. Das kompakte Untergeschoss lässt wirtschaftliche Herstellungskosten erwarten.
Die geforderten Technikflächen wurden im Entwurf ausreichend dargestellt. Eine PV-Anlage ist vorgesehen, dies wird als positiv angesehen. Ein Energiekonzept ist als Skizze aussagekräftig vorhanden, muss aber noch detailliert werden.
Das Lüftungskonzept ist ausreichend gut gelöst, aber es ist Optimierungsbedarf gegeben. Es gibt keine Aussage zur Gebäudekühlung. Es gibt keine Aussage zur Regenwasserbewirtschaftung. Das Oberflächenwasser soll gemäß den Entwurfsverfassern auf dem Grundstück zurückgehalten und versickert werden, jedoch ist dies nicht weiter dargestellt oder ausgeführt. Die gesamten Dachflächen werden mit PV und extensiver Dachbegrünung hergestellt.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschosse

Obergeschosse