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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2023

Neubau Städtisches Stiftsgymnasium in Xanten

Außenperspektive

Außenperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 22.500 EUR

HASCHER JEHLE Architektur

Architektur

Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH

TGA-Fachplanung, Energieplanung

Homolka Modellbau GmbH

Modellbau

Erläuterungstext

STÄDTEBAU UND FREIRAUM
Der Neubau des Stiftsgymnasium Xanten ermöglicht gleichzeitig die städtebauliche Neuordnung des großräumigen Quartiers an
der Poststraße zwischen Bahnhofstraße und Johannes-Jansen-Straße. Zentrales Element sind hierbei die großzügige Nord-Süd und
Ost-West-Durchquerungen, die das neue Quartier in die Umgebung integrieren und zu seinem Rückgrat werden.
Das neue Quartier versteht sich dabei als Synthese aus urbaner Dichte und durchgrünten Nachbarschaftsräumen. Mit sozialer,
kultureller und baulicher Vielfalt entsteht ein zukunftsfähiges ökologisches Stück Stadt.
Mit einer Bauweise aus differenzierten Kubaturen und Höhenentwicklungen reagiert der Entwurf auf die heterogene Bebauungsstruktur
der angrenzenden Siedlungsflächen. Neben den privaten Bereichen bilden die Angebote an die Gemeinschaft in Form des
zentralen Campusplatz, des Nord-Süd spannenden Grünen Bandes und der Ost-West verbindenden Grünen Meile einen
wesentlichen Beitrag zu einer neuen Form des solidarischen Zusammenlebens.
Auftakt und Initial der Gesamtentwicklung bildet der Neubau der Städtischen Stiftgymnasium. Die Gliederung der Schule in zwei
miteinander verbundene, gegeneinander versetzte ringförmige Bauten bildet im Zusammenspiel mit der Bestandsmensa im Osten
und der im Neubaufall eigenständigen Sporthalle im Süden in Länge und Höhe wohlproportionierte Raumkanten und den
angemessenen Auftritt für das neue Gymnasium. Zusammen mit dem klar gefassten Campusplatz, der zum Auftakt und Antritt für
Schule und Sporthalle wird, entsteht ein markantes Ensemble und die prägnante Adresse für das neue Stiftsgymnasium Xanten.
Auch wenn die Sporthalle im Bestand bleiben sollte, stellt das städtebauliche Prinzip, dann mit Wohnbauten im Süden des
Campusplatz eine geschlossene Lösung dar. Der Campusplatz, der als zentraler Treffpunkt sowohl für das schulische als auch das
öffentliche Leben gestaltet ist, wird dabei mit seinen hohen Aufenthaltsqualitäten zu einem zentralen Bestandteil des neuen
Quartiers.
Lage und Ausrichtung des neuen Gymnasiums richten sich konsequent nach den funktionalen Anforderungen. Der Haupteingang
ist mit dem großzügigen Vorbereich zum Sammeln und Verweilen in Richtung Campusplatz und Ost-West-Durchwegung auf die
Haupterschließungsseite orientiert und lädt mit transparenter Geste in die neue Schule ein. Sowohl die fußläufig von der Bus- und
Bahnhaltestelle an der Poststraße als auch die mit dem PKW vom Parkplatz Ankommenden gelangen so auf direktem Weg in das
neue Gymnasium. Fahrradstellplätze sind dem Ankunftsbereich ebenfalls zugeordnet.
Der Haupteingang führt direkt auf die Schulstraße, der zentralen Erschließungs- und Kommunikationsachse, die alle Funktionen
zusammenbindet und über die Ebenen hinweg zum Herz der Schule wird. Über diese interne Magistrale gelangt man auf kurzem
und direktem Weg zu allen Fachbereichs-Clustern und der Verwaltung. Dieser wandelbare Raum gehört der Schulgemeinschaft
und fördert mit seinen Gestaltungsmöglichkeiten die Aneignung des Raumes und die Bespielbarkeit als Ausstellungs- und
Aufenthaltsort.
Als verbindendes Freiraum-Element fließt der naturnahe Grünraum von der Bahnhofstraße bis zur Johannes-Janssen-Straße durch
die Baustrukturen. An den Quartierseingängen wird er zum kooperativen Freiraum zwischen Schule, Mensa, Sporthalle,
Haltestellen und EG-Nutzungen der Wohngebäude.
Diese vielfältig nutzbaren Freiräume werden bis in den Campus hinein fortgeführt, wo sich Sportflächen und bewegungsfördernde
Strukturen mit Bereichen zum Ausruhen, Entspannen, Treffen und Kommunizieren abwechseln.
Das Niederschlagswasser wird auf den durchlässigen Belägen und Grünflächen zurückgehalten, gespeichert und bei gleichzeitiger
Kühlung der Umgebungstemperatur, in den Kreislauf zurückführt. Dachflächen der Gebäude werden als Retentionsdächer
ausgeführt und können Regenwasser zurückhalten und speichern. Eine auf das notwendige Maß beschränkte Versiegelung von
Oberflächen und die Wahl der Belagsart unterstützen die klimawirksame Freiraumplanung.

RÄUMLICHE ORGANISATION UND GESTALTUNG
Der Entwurf spiegelt den Ansatz eines Haus des aktiven Lernens und Miteinanders mit viel Raum für selbstorganisiertes Lernen,
die Förderung individueller Interessen und Fähigkeiten sowie gemeinschaftliche Aktivitäten wider.
Die Verteilung und Anordnung aller Bereiche ist klar gegliedert und nach deren internen Bezügen gestaffelt. Der Haupteingang
führt direkt in die zentrale Eingangshalle, die sich licht und offen präsentiert, und von dort auf die zentrale Magistrale.
Die großzügigen, offenen Treppen im Schnittpunkt der beiden Ringe und somit im Zentrum der Anlage erschließen das ganze
Gebäude auf kurzem und attraktiven Weg. Ein Aufzug ist diesem zentralen Punkt als schnelle, behindertengerechte Verbindung
und zum Lastentransport zugeordnet. Insgesamt sind alle Innen- und Außenbereiche barrierefrei zu erreichen.
Die Erschließungsflächen sind großzügig dimensioniert, so dass auch Raum für Spiel und Aufenthalt vorhanden ist. Ihre
interessanten, wechselnden Aus- und Einblicke und die offenen Treppen sowie ihre hervorragenden Lichtverhältnisse durch die
Innenhöfe machen die Erschließungsflächen zu Funktionsflächen mit hoher räumlicher Qualität. Somit entstehen attraktive innere
Aufenthaltszonen mit einer Abfolge von Orten der Begegnung, die neben einer leichten Orientierung insbesondere die interne
Kommunikation und Identifikation der Schüler mit Ihrer Schule fördern.
Die Fachbereiche sind als zusammenhängende Raumgruppen in den Obergeschossen angeordnet und werden über die beiden
zentralen Treppen autark erschlossen. Die jeweiligen Antrittsflächen an den Innenhöfen bilden dabei die Adresse und
Ausstellungsfläche der einzelnen Themenkomplexe. Um die Innenhöfe legen sich die gemeinsam genutzen Funktionen, wie die
offenen Lernateliers und die Selbstlernzentren und bilden die Mitte von den einzelnen Fach-Clustern. Die Fachräume sind um
diese, gemeinschaftlich genutze Mitte angeordnet. Durch die günstigen Raumproportionen lassen sie sich frei nutzen und vielfältig
möblieren. Alle Räume haben beste Belichtungsverhältnisse und Ausblicke ins Freie.
Kommunikation und Kooperation als wesentliche Merkmale eines zeitgemäßen didaktischen Ansatzes finden in den Fachbereichen
und ihrer Vielfalt an Raumsituationen ihre räumliche Entsprechung, Lernen als aktiver und interaktiver Prozess wird hier möglich.
Innerhalb des eigentlichen Schulgebäudes verlaufen im Erdgeschoss der erste und der zweite Rettungsweg zu Zugängen
notwendiger Treppenräume bzw. zu Ausgängen ins Freie.
Die Fach-Cluster der Obergeschosse sind jeweils in Nutzungseinheiten unterteilt. Der erste Rettungsweg aus den
Aufenthaltsräumen führt je Nutzungseinheit auf die allgemein genutzten Flächen und dort weiter zu einem Zugang in einen
notwendigen Treppenraum oder zu dem zentralen Treppenraum, der im Sinne der Musterschulbaurichtlinie als Halle. Der zweite
Rettungsweg für die Aufenthaltsräume führt jeweils über die benachbarte Nutzungseinheit in einen weiteren notwendigen
Treppenraum bzw. die Halle.

FASSADE UND MATERIALIEN
Die geometrisch klare und einfache Abwicklung der Fassade sowie die kompakte Bauform, die zu einer Minimierung der
Hüllflächen führt, stellen die Grundlage einer wirtschaftlichen Erstellung und Unterhaltung der Fassade dar. Horizontal und vertikal
leicht gegen die Verglasung bzw. Verkleidung hervortretende Lisenen strukturieren den Baukörper zusätzlich plastisch und geben
ihm eine angenehme Maßstäblichkeit. Die Fenster haben einen Flächenanteil von unter 50%, so dass der solare Energieeintrag, der
durch den effizienten, textilen außenliegenden Sonnenschutz minimiert wird, in einem günstigen Verhältnis zur Tageslichtnutzung
steht.
Die Hülle wird in einer hohen thermischen Qualität errichtet, die ununterbrochene Dämmebene verhindert konstruktive
Wärmebrücken. Die Fenster werden mit 3-fach Verglasung versehen. Entlang der vertikalen Lisenen wird eine grüne Berankung
geplant. Diese Vegetationsschicht wirkt wie ein Filter, der das Mikroklima verbessert, und sich insgesamt positiv auf die
Atmosphäre und Nutzung auswirkt.

KONSTRUKTION UND WIRTSCHAFTLICHKEIT
Die tragende Struktur ist in Holz-Hybrid-Bauweise konzipiert. Durch die Verwendung von Holz und Beton für die tragende Struktur,
kann die Betonmenge gegenüber einem reinen Massivbau auf ca. 50% reduziert werden, ohne jedoch „zu leicht“ zu werden. Die
Geschossdecken enthalten mit 16cm Beton gerade soviel Masse, dass die Anforderungen an die Akustik im Schulbausbau erfüllt
werden. Durch die Lateinsparung können die Gründungsbauteile wesentlich geringer dimensioniert werden.
BSH Träger der Güte GL28c mit Abmessungen von 28/28cm wirken über Kerven im Verbund mit der dünnen Betonplatte und
substituieren so ca. 14cm Beton. Die Stützen sind ebenfalls in Holzbauweise geplant, ebenfalls aus GL28c. Für die aussteifenden
Erschließungskerne wird die Stahlbetonbauweise vorgeschlagen. Die durchgehende Deckenplatte der Holz-Hybriddecken wird
schubsteif mit den Kernen verbunden. Die vorgeschlagene Struktur ermöglicht grosse Spannweiten und so eine hohe Flexibilität
für das jetzt vorgeschlagene und spätere Grundrisslayouts.
Sämtliche Stahlbetonbauteile sollten aus RC-Beton hergestellt werden, also aus Beton mit Zuschlagstoffen aus Betongranulat
(Betonabbruch). Durch CO2-reduzierten Zement kann die CO2 Bilanz nochmals verbessert werden.
Da Kerven als Schubverbindung zwischen Holz und Beton verwendet werden, ist eine sortenreine Trennung der Materialien im
Falle eines Rückbaus möglich.
Die Bauzeit kann aufgrund der hohen Vorfertigung im Werk, auf ein Minimum reduziert werden. Dies sichert neben einer
schnelleren Fertigstellung eine geringere Baustelleneinrichtung und weitere Folgekosten.

ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT
Statisches System
Um ein ganzheitliches, nachhaltiges Gebäude mit niedrigen CO2-Emissionen zu erreichen, muss neben der Optimierung des
Energieverbrauches auch die graue Energie, also die im Gebäude verbaute Energie und die Schadstoffemissionen aus den
Baustoffen berücksichtigt werden. Dafür wird der Einsatz von Recycling- und schadstoffarmen-Baustoffen, sowie nachwachsenden
Rohstoffen angestrebt. Im Detail wird den Rohbau mit einem Holzhybridbau errichtet, wodurch weniger energieaufwändiger Beton
benötigt wird, dieser könnte auch mit Recycling-Beton ausgeführt werden.

Energieversorgung
Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Kombination aus Fernwärme, Tiefengeothermie und einer Wärmepumpe.
Die lokale Erzeugung von Solarstrom durch Photovoltaik-Elemente auf dem Dach des höheren Ringes dient als ergänzende
regenerative Energiequelle zur Eigennutzung. Auf dem unverschatteten Dach kann die Ausrichtung der Module optimiert und eine
verschattungsfreie Anordnung gewährleistet werden. Es können effizientere Module eingesetzt werden und es besteht ein
besserer Schutz gegen mechanische Beschädigung im Schul- bzw. Pausenbetrieb. Zur Optimierung des Eigenverbrauchs wird ein
Batteriespeicher eingesetzt. Die Überschüsse können in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Raumkonditionierung
Die Fachräume werden über Flächenheizungen und die allgemeinen Bereiche, wie das Foyer und die Schulmagistrale werden über
Fußbodenheizung beheizt.
Ein wirksamer außenliegender Sonnenschutz reduziert die solaren Einträge in den Räumen.

Lüftung
Für alle Räume ist gemäß Auslobung eine mechanische Lüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung vorgesehen. Die
mechanische Lüftungsanlage sorgt über eine Luftqualitätssteuerung nur für einen minimalen, hygienischen Luftwechsel. Bei
geeigneten Außenbedingungen können die Räume zusätzlich natürlich belüftet werden. In der Außen- und den Hoffassaden sind
dafür ausreichend große Öffnungsflächen vorgesehen. In Räumen, die natürlich über Fenster gelüftet werden sollen, sollen Ampel-
Indikatoren die aktuelle CO2 Konzentration in der Raumluft plakativ darstellen und unterstützen so die Umsetzung der Stoßlüftung
im Schulbetrieb sowie die Bewusstseinsbildung hinsichtlich raumklimatischer Zusammenhänge. Motorisch betriebene
Öffnungsklappen in der Fassade erlauben außerdem eine automatisierte sommerliche Nachtluftauskühlung.
Die PKW-Garage ist nur teilweise abgesenkt und ermöglicht so die natürliche Belüftung.

Beleuchtung
Die Beleuchtung der Klassenräume erfolgt über Deckenleuchten. Die Beleuchtung aller öffentlichen Räume erfolgt über
energiesparende und wartungsfreie LED-Leuchten mit einer hohen Lebensdauer und geringen Betriebs- und Verbrauchskosten.

Wassermanagement
Die Dächer und Terrassen des Gebäudes sind begrünt. Das Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und zur
Bewässerung der Außenanlagen und Fassadenbegrünung eingesetzt. In den WCs werden wassersparende Objekte
eingesetzt.

Energieinformationsmanagement
Eine umfassende Aufzeichnung und Visualisierung der Energieverbräuche (Heizung, Lüftung, Wasser, elektrische Energie)
unterstützt die Betriebsführung bei rascher Behebung von Fehlfunktionen und beim Erkennen von Optimierungspotential. Um das
Energie-Bewusstsein der Schüler zu stärken werden Energieverbrauchsdaten in den Verkehrsflächen visualisiert.



Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser positionieren den Schulneubau zentral auf der Wettbewerbsfläche und
erzeugen damit zur Südostseite einen räumlich gefassten Eingangsplatz und zur Nordwestseite eine
zusammenhängende Sport- und Pausenfläche. Diese städtebauliche Setzung ermöglicht eine gut
erkennbaren Stadtadresse zur Poststraße mit überschaubaren und zusammenhängenden Schulhöfen
zur Carl-Cuno-Straße. Im Zusammenhang mit der Stadtadresse werden auch die Lage und
Eingangssituation der Sporthalle positiv beurteilt. Nachteilig wird allerdings die geringe Adressbildung
Richtung Bahnhofstraße empfunden, zumal dort eine der wichtigen ÖPNV-Haltstellen liegt.
Vom urbanen Campusplatz betritt man das Gebäude über ein einladendes Foyer, welches neben der
Erschließungsfunktion gut für schulische Veranstaltungen geeignet ist. Die schulischen
Funktionseinheiten sind sinnvoll den Baukörpern und Etagen zugeordnet und ermöglichen aufgrund
der Ringerschließung und der Ständerbauweise viel Flexibilität bei späteren Veränderungen.
Aus pädagogischer Sicht ist die Großzügigkeit des Entrées hervorzuheben, das Raumkonzept ist
nahezu vollumfänglich im Sinne der Schule umgesetzt. Das Pausendach auf dem zweigeschossigen
Baukörper wird als zusätzliches Angebot gelobt, das großzügige Treppenhaus bindet diese Fläche für
Schüler und Schülerinnen der Oberstufe gut an.
Das Gebäude einschließlich der Fassade soll überwiegend aus Holz konstruiert werden und wird mit
einer rankenden Begrünung versehen. Dieser Ansatz ist plausibel, allerdings entwickeln die
Entwurfsverfasser daraus kein prägnantes Fassadenbild.
Das Gebäude wird in einer Holz-Hybrid-Bauweise realisiert, die verwendeten Betone sollen mit
rezyklierter Gesteinskörnung ausgeführt werden. Der Entwurf erwähnt auch eine leichte
Rückbaubarkeit der Konstruktion durch gut lösbare Verbindungen zwischen Bauteilen. Die Fassade ist
ebenfalls in Holz vorgesehen. Das große Kellergeschoss verschlechtert allerdings die
Ressourcenbilanz erheblich und müsste zur wesentlichen Verbesserung der Ressourcenbilanz
wegfallen.
Im Ideenteil ist die nördliche Bebauung als ein gut proportionierter Hof nachvollziehbar. Dagegen
erscheint die Wohnbaulösung im südlichen Ideenteil uninspiriert.
Die bislang sehr schematische Darstellung des Freiraums lässt konkrete Nutzungsangebote und
Gestaltungsqualitäten noch nicht erkennen. Das gilt auch für die wichtigen Ausgleichs- und
Anpassungsfunktionen hinsichtlich Starkregen und Trockenheit. Die Anordnung des Kleinspielfeldes
ist sinnvoll, die Laufbahn führt zu einer Barrierewirkung im Norden. Als Alternative zum direkten Weg
von der Bahnhofs- zur Poststraße und Verbindung in die Stadt und die angrenzenden Wohnquartiere
schlägt das Verfasserteam ein ringförmiges „Grünes Band“ vor. So ambitioniert dieser „Loop“ als
intensiv ausgestaltetes baumbestandenes Band auch sein mag, so wenig plausibel sind seine
funktionale und gestalterische Ausformung und Integration – vor allem auch in den zentralen
Campusplatz.
Der Vorschlag, die Stellplätze in einer Tiefgarage unterzubringen, wird vom Preisgericht als
kontraproduktiv beurteilt. Sie berücksichtigt die örtliche Hochwasserproblematik zu wenig, greift
unnötig ins Ökosystem Boden ein und ist unflexibel bei absehbaren Veränderungen des
Mobilitätsverhaltens. Die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage erzeugt, aber erhebliche Querungskonflikte
mit dem Rad- und Fußverkehr. Angebote und gute Lösungen für Hol- und Bringverkehre werden im
Entwurf vermisst. Der Vorschlag, die Stellplätze für die neue Sporthalle an der Johannes-Janssen
Straße zu positionieren ist nicht plausibel.
Die Arbeit liegt bezogen auf wichtige Kennzahlen eher im oberen Bewertungs-Drittel. Flächeneffizienz,
A/V-Verhältnis, Rohstoffverbrauch, Bruttorauminhalt versprechen ein ökonomisch und ökologisch
realisierbares Schulgebäude.
Insgesamt überzeugt der Entwurf mit einer nachvollziehbaren städtebaulichen Lösung und einer
durchaus effizienten und atmosphärisch angenehmen Schule. Insbesondere die Randbereiche des
Quartiers und die Mobilitätslösungen erscheinen dem Preisgericht nicht zielführend.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser positionieren den Schulneubau zentral auf der Wettbewerbsfläche und erzeugen damit zur Südostseite einen räumlich gefassten Eingangsplatz und zur Nordwestseite eine zusammenhängende Sport- und Pausenfläche. Diese städtebauliche Setzung ermöglicht eine gut erkennbaren Stadtadresse zur Poststraße mit überschaubaren und zusammenhängenden Schulhöfen zur Carl-Cuno-Straße. Im Zusammenhang mit der Stadtadresse werden auch die Lage und Eingangssituation der Sporthalle positiv beurteilt. Nachteilig wird allerdings die geringe Adressbildung Richtung Bahnhofstraße empfunden, zumal dort eine der wichtigen ÖPNV-Haltstellen liegt. Vom urbanen Campusplatz betritt man das Gebäude über ein einladendes Foyer, welches neben der Erschließungsfunktion gut für schulische Veranstaltungen geeignet ist. Die schulischen Funktionseinheiten sind sinnvoll den Baukörpern und Etagen zugeordnet und ermöglichen aufgrund der Ringerschließung und der Ständerbauweise viel Flexibilität bei späteren Veränderungen. Aus pädagogischer Sicht ist die Großzügigkeit des Entrées hervorzuheben, das Raumkonzept ist nahezu vollumfänglich im Sinne der Schule umgesetzt. Das Pausendach auf dem zweigeschossigen Baukörper wird als zusätzliches Angebot gelobt, das großzügige Treppenhaus bindet diese Fläche für Schüler und Schülerinnen der Oberstufe gut an.

Das Gebäude einschließlich der Fassade soll überwiegend aus Holz konstruiert werden und wird mit einer rankenden Begrünung versehen. Dieser Ansatz ist plausibel, allerdings entwickeln die Entwurfsverfasser daraus kein prägnantes Fassadenbild.

Das Gebäude wird in einer Holz-Hybrid-Bauweise realisiert, die verwendeten Betone sollen mit rezyklierter Gesteinskörnung ausgeführt werden. Der Entwurf erwähnt auch eine leichte Rückbaubarkeit der Konstruktion durch gut lösbare Verbindungen zwischen Bauteilen. Die Fassade ist ebenfalls in Holz vorgesehen. Das große Kellergeschoss verschlechtert allerdings die Ressourcenbilanz erheblich und müsste zur wesentlichen Verbesserung der Ressourcenbilanz wegfallen.

Im Ideenteil ist die nördliche Bebauung als ein gut proportionierter Hof nachvollziehbar. Dagegen erscheint die Wohnbaulösung im südlichen Ideenteil uninspiriert.

Die bislang sehr schematische Darstellung des Freiraums lässt konkrete Nutzungsangebote und Gestaltungsqualitäten noch nicht erkennen. Das gilt auch für die wichtigen Ausgleichs- und Anpassungsfunktionen hinsichtlich Starkregen und Trockenheit. Die Anordnung des Kleinspielfeldes ist sinnvoll, die Laufbahn führt zu einer Barrierewirkung im Norden. Als Alternative zum direkten Weg von der Bahnhofs- zur Poststraße und Verbindung in die Stadt und die angrenzenden Wohnquartiere schlägt das Verfasserteam ein ringförmiges „Grünes Band“ vor. So ambitioniert dieser „Loop“ als intensiv ausgestaltetes baumbestandenes Band auch sein mag, so wenig plausibel sind seine funktionale und gestalterische Ausformung und Integration – vor allem auch in den zentralen Campusplatz.

Der Vorschlag, die Stellplätze in einer Tiefgarage unterzubringen, wird vom Preisgericht als kontraproduktiv beurteilt. Sie berücksichtigt die örtliche Hochwasserproblematik zu wenig, greift unnötig ins Ökosystem Boden ein und ist unflexibel bei absehbaren Veränderungen des Mobilitätsverhaltens. Die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage erzeugt, aber erhebliche Querungskonflikte mit dem Rad- und Fußverkehr. Angebote und gute Lösungen für Hol- und Bringverkehre werden im Entwurf vermisst. Der Vorschlag, die Stellplätze für die neue Sporthalle an der Johannes-Janssen Straße zu positionieren ist nicht plausibel.

Die Arbeit liegt bezogen auf wichtige Kennzahlen eher im oberen Bewertungs-Drittel. Flächeneffizienz, A/V-Verhältnis, Rohstoffverbrauch, Bruttorauminhalt versprechen ein ökonomisch und ökologisch realisierbares Schulgebäude.

Insgesamt überzeugt der Entwurf mit einer nachvollziehbaren städtebaulichen Lösung und einer durchaus effizienten und atmosphärisch angenehmen Schule. Insbesondere die Randbereiche des Quartiers und die Mobilitätslösungen erscheinen dem Preisgericht nicht zielführend.
Innenperspektive

Innenperspektive

PLAN 1

PLAN 1

PLAN 2

PLAN 2

PLAN 3

PLAN 3

PLAN 4

PLAN 4

Pikto Städtebau

Pikto Städtebau

Pikto Klima- & Ressourcenschutz

Pikto Klima- & Ressourcenschutz

Lage- & Quartiersplan

Lage- & Quartiersplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1.Obergeschoss & Isometrie

Grundriss 1.Obergeschoss & Isometrie

Detail & Tragwerk

Detail & Tragwerk

Modell

Modell