„Big Apple“ - Umgestaltung ehemaliges Siemens-Areal in Erlangen

Die Arbeit entwickelt einen klaren städtebaulichen Ansatz mit einem Ensemble aus drei Hochpunkten, welche sich um einen neu interpretierten Roten Platz gruppieren. Dies kann aller- dings nur mit dem Abriss der Elefantentreppe realisiert werden, was teilweise kritisch diskutiert wird. Auch erlaubt die für diesen Bereich konzipierte Bebauung nicht den Erhalt der vorhandenen Tiefgarage. Mit dem Neubau des Bingel-Hauses stellt sich ein „Zwilling“ neben das Siemens-Gebäude, der durchaus eigene Qualitäten entwickelt, aber auch kritische Fragen aufwirft. Einerseits tritt er aufgrund seiner Größe und Ähnlichkeit in eine direkte Konkurrenzsituation, andererseits hält er sich in der architektonischen Formensprache zurück und beeinträchtigt dadurch das Denk- mal nicht wesentlich. Positiv wird das Bemühen gewürdigt, mit der Aktivierung der Erdgeschoßzonen eine Verzah- nung von öffentlichem Raum und Gebäuden zu erreichen. Jedoch werden dabei auch schwie- rige Zonen, wie z.B. die enge Fuge mit der Erschließungsstraße zwischen den Hochhausscheiben, erzeugt. Zudem führt die Straße unverständlicherweise über den Platzfläche. Die dichte Baumpflanzung auf dem Roten Platz ist zwar gut gemeint, wird jedoch aufgrund des sehr flachen Dachaufbaus eine Illusion bleiben. Die Aktivierung der Dächer ist sowohl in ökologischer als auch in sozialer Hinsicht ein zeitgemäßer Ansatz, der auch aus Sicht einer nachhaltigen Entwicklung überzeugt. Dagegen wird das Konzept von gasbetriebenen BHKWs nicht mehr als nachhaltig betrachtet, auch die konzipierten Doppelfassaden sind aus dieser Perspektive eher kritisch zu bewerten. Die vorgeschlagene Wohnbebauung an der Zenkerstraße ist solide entwickelt, kontrovers wird jedoch die quergestellte Überbauung des Kantinengebäudes diskutiert. Positiv ist die Integration der Nebenanlagen (Fahrräder, Müll) in die Gebäude. Insgesamt ist der Vorschlag funktional durchgearbeitet und verspricht eine wirtschaftliche Umsetzung.