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Award / Auszeichnung | 10/2022

Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik 2022

zentraler Laubengang

zentraler Laubengang

Volksschule Manuel

CH-3006 Bern

Anerkennung

dadarchitekten

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 12/2021

Projektbeschreibung

Die Schulanlage Manuel ist eine für Bern bedeutende, gut erhaltene Pavillonschule aus der Nachkriegszeit. Der grosszügige Aussenraum ist ebenfalls von denkmalpflegerischem Interesse. Durch die Sanierung und Erweiterung soll die Schulanlage an die heutigen Bedürfnisse und die gesetzlichen Anforderungen angepasst werden und zeitgemässe Nutzungen im historischen Kontext erlauben.
Ein Laubengang zieht sich von Osten nach Westen durch die gesamte Anlage und findet einen Abschluss in den beiden Turnhallen. Über den gedeckten Laubengang erfolgt die gesamte innere Organisation der Schulanlage. Einzige Ausnahme im System bildet die Basisstufe, die über einen separaten, strassenseitig liegenden Zugang erschlossen wird. Auf der Nordseite des einseitig geöffneten Laubengangs ergänzen sowohl ein dreigeschossiger, senkrecht zum Laubengang stehender Haupttrakt, sowie ein paralell angeordneter Pavillon der Basistufe das Ensemble. Die bestehende Anlage wird in ihrem Gesamtausdruck gestärkt und ein spannendes Wechselspiel zwischen den einzelnen Höfen entsteht. Jeder Hof geht mit seiner Gestaltung auf die Bedürfnisse der jeweiligen Alterskategorie ein. Grosszügige Pausenplatzflächen mit diversen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten laden ein, die unterrichtsfreie Zeit im Aussenraum zu verbringen.

Das Thema der bestehenden, rahmenden Hecke wird aufgenommen und verstärkt. Die lückenhafte Struktur wird geschlossen und somit die ganze Anlage von einer niederen durchgehenden Hecke gefasst. Ein begleitendes Staudenband schafft nach Innen einen sanften Übergang zwischen der von der Hecke klar definierten Grenze und dem restlichen Areal. Der grosse Baumbestand wurde in die Planung integriert und mit neuen Pflanzungen ergänzt. Die Höfe sind als Hartflächen ausgebildet, dazwischen lassen jedoch unterschiedliche sickerfähige Beläge wie Kies- oder Schotterrasen zu, dass sich Blumenwiesen installieren können und so die Biodiversität erhalten und gefördert wird. Der Pflastersteinbelag an den historischen Eingängen wird beibehalten und verleiht den Torsituationen die nötige Präsenz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Volksschule Manuel, zwischen 1945 und 1960 entstanden, ist als Pavillonschulanlage im Bauinventar der Stadt Bern als schützenswert eingestuft. Im Rahmen der Gesamtsanierung und Erweiterung von dadarchitekten wurden die Dachflächen der vier Bestands- und zwei Neubauten nahezu vollflächig als Energiedächer ausgebildet. Auf einer Fläche von über 1.300 m2 sind auf den neuen Dächern, teils Südost-/Nordwest- bzw. Südwest-/Nordost orientiert, mit 3.148 Modulen 610 kW PV-Leistung installiert, die mit einem Energieertrag von ca. 580.000 kWh/a eine bilanzielle Eigenenergieversorgung von dem zweieinhalbfachen des eigenen Bedarfs ermöglichen. Es konnte weitgehend auf Durchdringungen verzichtet werden. Die Ränder zu Ortgang, First und Traufe wurden mit farblich an die anthrazitfarbenen Module abgestimmten Blechen ausgeführt, die Dachflächenfenster präzise in das Modulraster eingepasst. So avanciert die Photovoltaik, trotz unterschiedlicher Dachneigungen und Gebäudetiefen zum verbindenden Element des Gebäudeensembles. Das Ergebnis zeigt mustergültig, dass sorgfältige Gestaltungsarbeit, auch Anforderungen des Denkmalschutzes selbstverständlich erfüllt.
Pausenhof Oberstufe

Pausenhof Oberstufe

Pausenhof Mittelstufe

Pausenhof Mittelstufe

Staudenpflanzung vor Gemeinschaftstrakt, im Hintergrund der Laubengang

Staudenpflanzung vor Gemeinschaftstrakt, im Hintergrund der Laubengang