Mehrfachbeauftragung | 03/2022
Neugestaltung des Weinmarktes in Memmingen
©TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur
Visualisierung
Teilnahme
TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
„Die Kramerzunft – ein Ort der Demokratie und Menschenrechte“
Die Arbeit beschäftigt sich primär mit der „Kramerzunft“. Der Weinmarkt wird im Sinne des Bestandes ergänzt. Er bleibt als Platz wie heute bestehen. Nebst den Maßnahmen rund um die „Kramerzunft“ sind zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Platz lediglich transportable Bäume und spontane Möblierungen angedacht.
Der konsequente Fokus auf die unmittelbare Umgebung der „Kramerzunft“ ist Stärke und Schwäche des Konzeptes. Die Schwäche liegt darin, dass für den Weinmarkt als Platzraum kaum interessante neue Erkenntnisse aufgezeigt sind. Allein transportable Bäume und einzelne Stühle sind im selbst angesprochenen historisch/politischen Kontext zu unverbindlich. Interessanter sind die Vorschläge im unmittelbaren Umfeld der „Kramerzunft“. Ein spezieller Bodenbelag, der sich von Weinmarkt bis zum Rossmarkt hinzieht, schafft ein eigenes Umfeld für das wichtige historische Gebäude. Zusammen mit diesem Bodenbelag wird als Ersatz der heutigen Platanengruppe ein Kunstwerk auf dem Platz vorgeschlagen. Ein Werk, das die zwölf Artikel der oberschwäbischen Bauern thematisiert. Es soll zur Reflexion und Besinnung, aber auch dem spielerischen Umgang mit der Geschichte motivieren.
Gleichwohl wird es zum Mahnmal. Zusammen mit dem Bodenbelag wird die „Kramerzunft“ aus seinem Umfeld gelöst und vereinzelt. Damit wird dem historischen Gebäude kein Gefallen getan, weil die Gefahr besteht, dass es aus dem Kontext fällt, wo es doch gerade dazu gehören will. Trotz der vertieften Auseinandersetzung mit der historischen Materie können die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Gesamtschau nicht überzeugen.
©TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur
Abgabeplan 01
©TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur
Abgabeplan 02