Verwaltungscampus Königs Wusterhausen

Die drei geplanten Gebäude: Bibliothek/Rathaus, Stadthaus mit Kantine und das Bürogebäude der Belle Époque bilden als Ensemble das Zentrum der neuen Mitte. Überraschend ist die klare Positionierung des Bürgerhauses als Solitär und städtebaulicher Hochpunkt in Korrespondenz mit dem Schloss Königs Wusterhausen.

Eine zusammenhängende Stadtfläche als städtische Matrix erschließt die neuen Gebäude der Stadtverwaltung. Einen Schwerpunkt im Außenraum bildet ein zentraler grüner Platz. Dieser schafft ausreichenden Abstand zu Nachbargebäuden und dient als Ruhepol im Campus. Dem grünen Platz steht ein urbaner „Rathausplatz“ gegenüber. Dieser verknüpft sich überzeugend mit den Erdgeschossnutzungen des Stadthauses und bietet großes Potential. Jedoch sollte überprüft werden, ob der Rathausplatz nicht grösser gedacht und als Gelenk zum Nachbarquartier entwickelt werden kann.

Die Klarheit der städtebaulichen Struktur und der kontextuellen Einbindung ist nachvollziehbar und überzeugend. Es wird diskutiert, ob die Eingangssituationen auch ohne die Weiterentwicklung auf den Nachbargrundstücken mit den baulichen Eingriffen und Ergänzungen funktionieren würden. Das städtebauliche Gerüst der sich auf den Grundstücken der Stadt Königs Wusterhausen und der Belle Èpoque befindlichen Neubauten wird letztendlich als ausreichend robust gewertet.

Die Höhenstaffelung der neuen Gebäude schafft interessante Raumzusammenhänge und Schwerpunkte und ermöglicht eine eindeutige Adressierung der einzelnen Gebäude und schafft eine klare Orientierung im Quartier.

Die vorgeschlagenen Beziehungen von Innen- und Außenräumen werden positiv gewertet („Schlossblick“).

Die bauliche Auslastung des Grundstücks Scheederstrasse 2 wird ökonomisch als zu gering eingeschätzt, auch da im Sinne der Nachhaltigkeit das Verhältnis von Hüllfläche zur Geschossfläche nicht optimal ist.

Insgesamt überzeugt der Beitrag insbesondere durch den Vorschlag eines „Stadthauses“ als Treffpunkt für die Bürger-Innen von Königs Wusterhausen.

Der Entwurf bietet ein hohes Potential, um die Ziele der Stadt in Hinblick auf eine bürgernahe Verwaltung und eine neue Mitte als lebendiger Stadtbaustein zu ermöglichen.