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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022

Innenentwicklung Ostallee – Neubau Verwaltungsgebäude und Quartiersentwicklung in Trier

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

Architekten Venus GmbH

Architektur

CROSS Architecture

Architektur

KRAFT.RAUM.

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit integriertem freiraumplanerischen und hochbaulichem Realisierungsteil.
Die Lage des Grundstücks an der Ostallee, die heterogene Bebauungsstruktur der Umgebung sowie die unterschiedlichen Qualitäten der angrenzenden Nutzungen bilden die Rahmenbedingungen, auf die es im Sinne einer städtebaulichen Konzeption zu reagieren gilt. Dabei bildet der Entwurf eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Stadtquartiers den Kerngedanken der Planung. Das historische Erbe des erhaltenswürdigen Bestands des ehemaligen Gaswerks wird zur Identitätsstiftung und als zentraler Baustein für die gesamte Quartierentwicklung herangezogen.

Der Entwurf verfolgt den Ansatz, das Grundstück in drei Abschnitte zu gliedern, die jeweils programmatisch mit den Nutzungen 1. Wohnen und Einzelhandel; 2. Verwaltung sowie 3. Senioren- Mehrgenerationswohnen mit Kita besetzt sind. Die drei Teilgebiete öffnen sich durch ihrer Bebauungsstruktur hin zu einer gemeinsamen Mitte, bestehend aus drei Plätzen, die das Grundstück maßvoll in der Tiefe zonieren. Ausgehende vom Quartiersplatz bildet die Platzfolge, die autofreie Erschließungsfigur des Quartiers.
Die Hochbauten, die als Mantelbebauung die drei Plätze rahmen, bilden eine klare Struktur, die bei maximalen Freiraumangebot die erforderliche Dichte des Quartiers ermöglichen. Darüber hinaus lassen die klaren Raumkanten eine fußläufige Durchwegung wie eine visuelle Durchlässigkeit zu.

An der Ostallee bildet ein Wohnbau den hochbaulichen Auftakt zum Quartier. Der Kopfbau steht präsent am Straßenraum und entwickelt sich als Kammgebäude mit begrünten Innenhöfen in die Tiefe des Grundstücks dabei bildet das Gebäude durch die maßvolle Höhenentwicklung ein Entree zum Quartier. Die Traufkanten der historischen Bestandsgebäude an der Ostallee werden im Neubau aufgenommen, wodurch gut proportionierter Übergang vom Straßenraum zum Quartiersplatz geschaffen wird. Im Erdgeschoss des Gebäudes sind Einzelhandelsflächen untergebracht, die von der Ostallee in das Grundstück führen. Die „aktivierte“ Erdgeschosszone stärkt den städtischen Charakter des Quartiers an der Ostallee.

Angrenzend an das Entree spannt sich der Quartierplatz auf. Der vierseitig gefasste Raum bildet das öffentliche und kommunikative Zentrum der Entwicklung. Im Angedenken der historischen Nutzung des Grundstücks durch die Stadtwerke bildet das historische Werkstattgebäude das Zentrum des Quartiersplatzes. Der Neubau des Headquarters rahmt die historische Halle, wodurch eine einmalige Symbiose zwischen Vergangenheit und Zukunft an diesem Ort geschaffen werden kann. Gastronomische Angebot, die in der Halle untergebracht sind, beleben den Platz, Stadtmöbel und informelle Aufenthaltsbereiche schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität und machen den Platz zu einem niedrigschwellig erreichbaren städtischen Treffpunkt.

Der sechsgeschossige Baukörper des Headquarters, der sich u-förmig zum Quartiersplatz hin orientiert, umschließt das historische Bestandsgebäude. Ein viergeschossiges Atrium verbindet den Neubau mit dem Altbau und dient als Ort der Begegnung für die Mitarbeiterinnen und Besucherinnen, darüber hinaus verweist es auf den öffentlichen Charakter des Gebäudes. Der Haupteingang zum Headquarter ist plastisch als zweigeschossige Öffnung in den Baukörper einbeschrieben, dieser ist unmittelbar von der Ostallee einsehbar und fußläufig zu erreichen.

An den Quartiersplatz schließt im Süden der „Wasserplatz“ an. Dieser kleinste von drei Plätzen vermittelt zwischen dem öffentlichen Quartiersplatz und dem privaten Wohnplatz, um den sich die Wohnbauten im Süden des Quartiers positionieren. Die Raumfolge beschreibt ebenfalls den Grad der Öffentlichkeit, die im Nord-Südverlauf der Platz Trilogie abnimmt.
Der Wohnplatz, um den sich das Seniorenwohnen, das Mehrgenerationswohnen mit Kita als Mantelbebauung legt, schließt das Ensemble ab. Die Baukörpersetzung reagiert konsequent auf die Gegebenheiten vor Ort. Auf der Ostseite schütz ein sechsgeschossiger Zeilenbau den Wohnplatz vor den Schallemissionen des Bahnverkehr. Nach Westen zum angrenzenden Grünraum der Nachbargärten mit altem Baumbestand ist die Mantelbebauung in einzelne Baukörper aufgelöst. Somit kann erreicht werden, dass die Grünräume übergeordnet verknüpft werden.
Die Grundrissstruktur der Gebäude ist im östlichen Bereich als Hybridlösung entwickelt, Microapartments mit Gemeinschaftsflächen, Senioren-Wohngemeinschaften sowie Drei und Vierspänner Wohnungen im Westen des Wohnhofs erlauben eine große Vielfalt an Wohnungstypen sowie eine robuste und zukunftsweisende Nutzungsperspektive. Die Zahl der besonders von Lärm belasteten Seniorenwohnungen entlang der Bahngleise ist auf ein Minimum reduziert und vornehmlich sind die Wohnräume und Gemeinschaftsräume zum Schall orientiert.
Die geforderten unterschiedlich finanzierten Wohnungstypen sind im nördlichen Grundstücksabschnitt in einem Kammgebäude angesiedelt. Die Erschließungsstruktur, eine Kombination aus Spänner- und Laubengangerschließung, bietet eine größtmögliche Wohnungsvielfalt bei geringer Erschließungsfläche. Die Wohnungen profitieren von einer guten Südausrichtung und gestalteten Außenräumen.

Das Erscheinungsbild der verschiedenen Baukörper wird durch die Gestaltungsprinzipien der historischen umgebungstypischen Bebauung mit Sockel, Körper und Kopf geprägt. Höhenbezüge zu den wichtigen Strukturen der Nachbarbauten und wiederkehrende Elemente in den Fassaden sorgen für eine Integration in das Straßenbild ohne Widerspruch zur gestalterischen Vielfalt. Prägendes Material bleibt der farbige Naturstein in Kombination mit Putz- und Farbflächen.

Eine abschnittsweise Realisierung ist unproblematisch umsetzbar. In einer ersten Phase können die Wohnbauten im Süden des Grundstücks sowie das Headquarter errichtet werden. In der zweiten Phase kann das bis dahin erhaltene jetzige Verwaltungsgebäude der Stadtwerke abgebrochen werden und das Wohngebäude mit Einzelhandel kann errichtet werden. Die Tiefgarage wird ebenfalls in zwei Abschnitten errichtet. Die klar strukturierten Baukörper lassen mit gleichartigen Bauteilen eine wirtschaftliche Bauweise zu.

In der Quartierentwicklung wird das Prinzip eines autofreien Quartiers konsequent umgesetzt. Die zentrale Platzfigur bleibt dem Fußgänger und Fahrradverkehr vorbehalten. Die Tiefgaragenabfahrt befindet sich im Kopfbau an der Ostallee, über die Rampenanlage wird die eingeschossige Tiefgarage erreicht. Dort befinden sich ebenfalls Stellplätze für Carsharing Angebote. Ein Mobilitätspunkt im Norden des Quartiers bietet Fahrradstellplätze, Fahrradboxen, Ladesäulen für E-Bikes und Lastenräder an. Der dienende Verkehr wie Müllabfuhr, Lieferverkehr etc. wird über die Lieferstraße an der Ostgrenze des Quartiers geführt. Ebenfalls wird über diese Straße auch der Taxiverkehr geführt.

Lageplan

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Perspektive

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Piktogramm

Piktogramm

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