Nachbildung Teilstück historische Störschleife in Itzehoe

Die Verfasser*innen schaffen es mit der durchgängigen neuen Störpromenade die Ellipsenform der Neustadt signifikant nachzuzeichnen. So gelingt es ein starkes Bild zu erzeugen.

Die Ausbildung des zentralen steinernen Platzbereiches am ehemaligen Zollamt/ Theater schafft ein gut funktionierendes Gelenk in die Innenstadt. An ihn schließen sich im Westen der Brookhafenpark mit Wassergärten und einem Wasserspielplatz und im Osten eine Grüne Lounge an. Besonders hervorzuheben ist der urbane Wasserplatz mit den Störterrassen, die vielfältige Nutzungen für alle Altersgruppen bieten (Boule-Feld, Störbrunnen, Wassertretbereich in Flachwasserzone etc.) sowie die vis á vis der Treppentribüne am Theater liegende neue Störtribüne, auf der bei gutem Wetter viele Veranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden können.

Die geplante Störbühne und der B&H-Pavillon sind als Idee bestechend, jedoch in der Umsetzung aufgrund der Anforderungen der Feuerwehr zweifelhaft.

Der Standort des Brunnens ist in Abhängigkeit von der Erschließung ebenso wie die Gefällesituation am Theaterplatz zu überprüfen.

Das Zusammenspiel von Freiraumplanung und Ingenieurbau erscheint plausibel, funktional und aus einem Guss. Es beruht auf der Speicherung, Aufbereitung und Nutzung von Regenwasser.

Die Tiefe und Breite der Wasserkörper ist robust und führt zu guter Wasserqualität. Der Entwurf arbeitet mit Pumpwerken und nutzt das anfallende Regenwasser und das Wasser der Itze. In wasserarmen Monaten kann zusätzlich Wasser aus dem Retentionsbecken der Malzmüllerwiesen genutzt werden.

Das Konzept ermöglicht so verschiedene Wasser-Zwischennutzungen, bevor es dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird.

Stellenweise geht der hohe Wasserflächenanteil zu Lasten der Vegetationsflächen.

Die Erschließung der Anlieferung des Theaters erfüllt die funktionalen Anforderungen nicht. Die Lage der Brücke und die Funktionalität der Busfahrt sind zu prüfen.

Der Entwurf überzeugt durch ein solides, vielseitiges und spannungsvolles Grundgerüst, mit dem Versprechen flexibel auf unterschiedliche Anforderungen im Verlauf des Realisierungsprozesses reagieren zu können. Besonderes Augenmerk wurde auf die Wahl robuster und naturnaher Materialien gelegt, die nachhaltig geringe Wartungs- und Unterhaltungskosten erwarten lassen.

Den Verfasser*innen gelingt mit dieser Arbeit eine überzeugende Lösung für die neue Störschleife, die sich in den hochwertigen Kontext der Innenstadt harmonisch einfügt und ein gutes Fundament für eine klimaangepasste Gestaltung sowie die zukünftigen Ansprüche der Stadtgesellschaft bietet.