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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Nachbildung Teilstück historische Störschleife in Itzehoe

3. Preis

Preisgeld: 15.600 EUR

RABE LANDSCHAFTEN | ARGE STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN

Landschaftsarchitektur

Melchior + Wittpohl Ingenieurgesellschaft GbR

Verkehrsplanung, Wasserbau

Erläuterungstext

DIE QUELLEN DER STADT
Die neue Störschleife ist ein prägnantes Element für die Stadt Itzehoe, welches die Anforderungen an die Klimaanpassung mit der Qualität eines neuen lebendigen Grünzuges für Menschen, Tiere und Pflanzen verbindet. Das Projekt hat das Potential Fragen der Klimafolgenanpassung und die Qualifizierung der innerstädtischen Stadträume klug zu verbinden und gleichzeitig den Artenreichtum im urbanen Raum zu steigern.
Das Kernelement ist die neue Störschleife, welche die heterogenen Stadträume der Itzehoer Innenstadt miteinander verbindet und für neue Freiraumnutzungen und den Fahrrad- und Fußverkehr attraktiv macht. Die neue Störschleife ist die blaugrüne Infrastruktur der Stadt, die in Zukunft vielleicht wieder an die Stör angebunden werden und dann ggf. als Bypass für die Stör dienen kann.
Solange dient sie der stadträumlichen Anpassung an Starkregenereignisse und Trockenperioden und ist gleichzeitig ein großer langer Spielplatz mitten in der Stadt. Mit einem lebendigen neuen Grünzug warten wir auf die Stör. Das wird eine gute Zeit!
Die Neue Störschleife als Bachbett und blaugrüne Infrastruktur:
In und entlang der Störschleife entspringen derweil die Wasser-QUELLEN DER STADT.
Die Hauptquelle wird durch die Itze gespeist, die als offen liegender Bachlauf wieder ins Stadtbild gerückt wird. Die Nebenquellen sind die Regenwassereinzugsgebiete entlang der Störschleife.*
Das vorgeschlagene Konzept bedient sich für den hydrologischen Grundabfluss in der neuen Störschleife dem Zulauf der Itze bzw. des Mühlbaches, nicht erst durch Übernahme aus dem tief liegenden Ringkanal, sondern durch Übernahme aus der topografisch hochliegenden Verrohrung der Itze bzw. des Mühlbaches, so dass eine Zuleitung zum Gewässer Neue Störschleife im Freigefälle möglich ist.
So fließt die Itze kontinuierlich in der östlichen Störschleife entlang von Kiesbänken, großen Steinen und Totholzelementen bis zu den Vorflutern im Süden.
Bei Starkregenereignissen tritt die Itze über ihr mit Klei gedichtetes Flussbett hinaus und kann an den Rändern (innerhalb der Störschleife) wie in einer Aue zurück gehalten werden und versickern. Das Volumen der neuen Störschleife ist auf einen Rückstau des Baches und das Oberflächenwasser bei Starkregen ausgerichtet. Der Zufluss aus dem Mühlbach wird durch entsprechende Drosselungsbauwerke auf max. 200 l/s begrenzt. Bei Starkregenereignissen darüber hinausgehender Abfluss wird durch eine Überlaufvorrichtung im Bereich des Entnahmebauwerks dem vorhandenen Zufluss zum Ringkanal zugeführt. In Trockenzeiten bietet ihr Abfluss immer noch genug Wasser für den Gewässerfluss. Damit ist der östliche Teil der Störschleife durch den Bach charakterisiert.
Die Regen-QUELLEN DER STADT dienen die – naheliegenden - Einzugsgebiete für Oberflächenwasser, dies sind z.B. die hochliegenden Flächen der Neustadt (hier Dach- und Verkehrsflächen), das Oberflächenwasser aus dem Bereich zwischen Viktoriastraße und Klosterhof, die Flächen des theaters, der AOK und die nördlichen Abschnitte der Adenauerallee, deren Oberflächenwasser vor Überleitung in die Neue Störschleife vorgereinigt würde. Das in der Stadt anfallende Regenwasser wird - wenn möglich - oberflächlich auf sogenannten Wasserwegen oder auch über Leitungen in die Quelltöpfe in der Neuen Störschleife geleitet. Aus ihnen sprudelt bei Regenereignissen das Wasser in das neue Störbett. Hier wird es zurück gehalten, kann verdunsten und über Bodenfilter an den Rändern versickern und wird damit dem urbanen Boden und Grundwasser zurück geführt.
Eine besonderer Quell ist die Adenauerallee. Das Wasser der stark befahrenen Allee wird in einen Bodenfilter der neuen Störschleife angrenzend an die Straße geleitet, der die Verunreinigungen des Straßenwassers auskämmt. Das Wasser entspringt nach Reinigung in einem Quelltopf und wird anschließend ebenso in der Störschleife zurück gehalten und versickert.
Die Zuläufe aus den Regenwasser-Quellen können schadlos im Gewässerlauf der Neuen Störschleife aufgenommen werden.
Der Charakter der Störschleife im Westen ist durch die Regen- und Trockenzeiten geprägt. Hier kann im nassen und trockenen Zustand gespielt werden. Eine handbetriebene Wasserpumpe als Spielelemente ergänzt den Teil der Störschleife durch die Möglichkeit des Wassererlebens und Kühlungsort auch in Trockenzeiten. Wenn möglich, sollte das Wasser ebenso in einem Kreislauf geführt werden. (Hier gibt es schon einige Entwicklungsprojekte)
Die angrenzenden Grünräume sind in der Höhe so gestaltet, dass bei besonders starken Regenereignissen -wie zum Beispiel das 100-jährige- das Wasser über die Ufer der Störschleife in treten kann.

Die Neue Störschleife wird zum lebendigen Grünzug mitten in der Stadt:

Neben der wassersensiblen Gestaltung und Lösung von Klimaanpassungsmaßnahmen bietet die neue Störschleife einen Zugewinn an Stadt- und Freiraumqualitäten. Sie verwebt die Stadträume über eine Fuß- und Radwegeverbindung miteinander. Stadtplätze wechseln sich mit Grünräumen ab und ermöglichen vielseitig Nutzungen mitten in der Stadt. Die gesamte Störschleife wird durch vielfältige unterschiedliche Parkbaumarten begleitet.
An der Adenauerallee markiert ein Antrittsplatz den Eingang südlich der Schleife. Hier zeigt sich die Störschleife als Retentionsbodenfilter für das Wasser des Straßenraumes.
Eine baumbestandene Wiesenfläche führt in den Schleifenpark, die sich im Wegeverlauf aufweitet und eine Liegewiese an der Störschleife ermöglicht. Die angrenzenden Gärten werden durch heimische Strauchpflanzungen geschützt, welche auch Lebensraum für Vögel und Insekten bieten. Die Störschleife lädt hier durch Pflanzungen und große Steine und den Quelltopf ein.
Gegenüberliegend gibt es einen weiteren Zugang über eine Stadtnaturfläche an der Adenauerallee, die Schutz zur Straße und auch Lebensraumtypen und Spiel im Gehölz ermöglichen. Kleine Wege bieten hier einen weiteren Eingang in den Störschleifenpark.
Weiter des Weges Richtung Norden erreicht man die Brücke am AOK Gebäude. Hier kann man fussläufig weiter entlang des „AOK-Gesundheitsgartens“ oder über das Brückenbauwerk hin zum Wasserspielplatz mit der Wasserpumpe und den Findlingen in der Störschleife. Angrenzend befinden sich Spiel- und Schaukelelemente für größere und kleine Kinder. Streetball und Fitnessinseln sind der neue Treffpunkt für Sportler*innen.
Als nächstes erreicht man den Theodor-Heuss-Platz. Hier entspringt die Itze den unterirdischen Leitungen. Ein Baumhain bietet Schatten und die Grandfläche Raum zum Aufenthalt und Boulespielen. Der Quell der Itze ist ein beliebter Ort zum Verweilen und Spielen. Hier sprudelt das Wasser klar in den Brunnen und von dort aus in die neue Störschleife. Im Norden grenzt das neue Mobility-Hub ein Hybrid aus Werkstätten für die Stadt und Carsharing wie auch E-Ladestationen und öffentliche Parkplätze an. Der ZOB ist zum Teil Richtung Bahnhof verlegt. Einige Busse fahren noch den neuen Platz. Von hier aus kommt man über eine Brücke auf den theater-Platz mit seiner Außengastronomie.
Die Störschleife lädt entlang der Platzflächen beidseitig zum Sitzen ein. Die Itze fließt in ihrem Bett und bringt eine angenehme Kühle und Lust auf Spielen am Bach. Am itzehoer theater kann in den Pausen auf dem Platz an der Brücke und auf den Stufen den Abend genießen. Eine Kombination aus öffentlicher Toilette und Gastronomie sollte unbedingt aus Instand- und Betriebskosten angestrebt werden. Hierfür ist eine gemeinsame Lösung mit den umliegenden Betreiber*innen zu finden.
Im Osten des Theaters ermöglicht eine großzügige Brücke die Querung zur Neustadt. Hier geht es in wieder in einen grünen Teil entlang der Störschleife mit Aufenthaltsflächen und Stadtnaturentwicklungen über. Immer mal wieder leiten Furten über die Störschleife und verbinden die Ufer spielerisch miteinander.
Auf dem Parkplatz des Warenhauses finden regelmäßig Veranstaltungen wie Flohmarkt oder Streetfoodmarkt statt, angrenzend betreibt das Warenhaus möglicherweise einen kleinen Kaffeegarten der angrenzenden Rösterei oder auch Bürgergarten mit offener Küche oder kleine Eismanufaktur- alles als mobile Elemente. So dass sich die Gewerbetreibenden hin zum Park orieentieren können und neue Freiraumflächen für ihre Ideen erhalten. Die Parkplatzfläche wird zum „POP-up Park“ der vielen Möglichkeiten, wobei Parken außerhalb der Events auf einer Teilfläche noch möglich ist.
Den Auftakt an der Breiten Straße bietet wieder ein kleiner Platz. Eine Aufpflasterung leitet über die Straße hin zu den Wasserlandschaften von Itzehoe und zur Stör.
Die Umsetzung der Flächen entlang der Störschleife ist Schritt für Schritt möglich. Es gibt Flächen die nicht codiert sind und als Möglichkeitsräume für die Zukunft ergänzt werden können. Auch können die Spiel- und Aufenthaltsflächen jeder Zeit auf den Stand der Zeit gebracht werden.
Eine wichtige stadträumliche Aufgabe muss die Parkhausergänzung durch weitere Nutzungen und neue Mobilitätskonzepte für die Zukunft sein, um einen attraktiven lebendigen Stadtraum zu schaffen. Das Parkhaus bildet mit der neuen Störschleife eine zentrale Raumkante, die großes Zukunftspotential für die Belebung der Innenstadt hat. Die rückseitigen Warenhausflächen bieten ebenso eine große Chance, um hier temporäre Nutzungen und Events zu ermöglichen – in Kooperation und Partnerschaft mit dem Eigentümer*innen.

Materialität:

Die Materialwahl nimmt die warmen und rötlichen Farben der Innenstadt Itzehoes auf. Die Fusswege wie auch der Quell-Ort auf dem Theodor-Heuss-Platz werden in wassergebundener Wegedecke ausgeführt. Die Hauptwege werden gepflastert. Die Bankelemente sind aus Holz und Stahl. Die Brücken werden mit Cortenstahlelementen ausgeführt. Diese Farbe taucht in den Leuchten, Bänken wie auch Müllbehältern auf.
Die Kante der Störschleife wird in Beton und teilweise mit Stahlkanten eingefasst. Die Form und Materialien weisen auf den Kanal-Charakter der alten Störschleife vor der Zuschüttung hin.
Die Störschleife ist abwechslungsreich durch Pflanzungen, Kies und großen Findlingen wie auch Sitz- und Trittsteinen am Rand aus Beton gestaltet. Eine Pflanzauswahl aus Stauden und im Retentionsbodenfilter mit Schilf bietet ein abwechslungsreiches Pflanzenbild in der neuen Schleife. Befestigte Totholzelemente bieten Lebensraum für viele Arten.
Die Grünflächen variieren durch ein Pflegeregime aus Langgraswiesen und kurzen stetig gepflegten Rasenflächen. Heimische Sträucher ergänzen die Randsäume und Übergänge in private Gärten. Auf dem Theodor-Heuss-Platz schlagen wir eine Mischung aus Ahornarten: Feld-, Rot- und Fächerahorn, die ein buntes Bild im Herbst ergeben. Entlang der Schleife werden vielseitige und robuste Parkbaumarten gepflanzt. Es soll so viel Großgehölzbestand wie möglich gehalten werden.
Mobilitätskonzept:
Entlang der neuen Störschleife entsteht ein neuer durchgehender Weg für Fahrradfahrer und Fußgänger. Kleinere ruhigere Wegeverbindungen aus wassergebundener Decke bieten Spaziergänger*innen Raum. Übergänge durch Brücken für die Feuerwehr sind vom Theodor Heuss Platz wie auch von der Bekstraße möglich. Auch ist der Parkplatz für das Warenhaus weiterhin anfahrbar. Das Parkhaus am Theodor-Heuss-Platz sollte in Zukunft zu einem Mobitlitäts-Hub für den nachhaltigen Verkehr ausgebaut und durch weitere Nutzungen wie zum Beispiel Stadt-Werkstätten und Ateliers ergänzt werden. Busse queren und halten weiterhin auf dem Platz. Die Bekstraße und der gesamte Theodor-Heuss-Platz werden zur Mischverkehrsfläche umgebaut, so dass der Platzcharakter dominiert.
Die Erschließung der Neustadt wird wie im Bestand über die Breite Straße erfolgen. Zentrale Überwege werden durch farbig abgesetzte erhöhte Pflasterungen markiert und bremsen den Autoverkehr an diesen Stellen wenn möglich aus.
Naturbasiert statt Pumpenkraft!
*Das vorgeschlagene Konzept QUELLEN DER STADT verknüpft damit die aktuellen Ansätze der sog. Schwammstadt mit den natürlichen hydrologischen bzw. stadthydrologischen Abläufen. Es wird bewusst auf das Pumpen von Oberflächenwasser zur Erzeugung des Eindruckes eine Fließgewässers verzichtet. Dieser Verzicht erscheint einerseits vor dem Hintergrund des angezeigten sparsamen Umgangs mit erforderlichem Energieaufwand und andererseits vor dem Hintergrund der anzustrebenden realen Wahrnehmung der Öffentlichkeit von natürlichen hydrologischen Zusammenhängen sinnvoll.
Die Gestaltung der Neuen Störschleife würde, um als Fließgewässer wahrgenommen zu werden, bei einer Gewässerbreite von 4 m und einer Wassertiefe von 0,5 m einen permanenten Durchfluss von rd. 200 l/s erfordern. Diese Wassermenge steht gem. Auslobung im Ringkanal nicht permanent zur Verfügung, so dass der überwiegende Anteil des Durchflusses in einem Kreislaufsystem mittels Pumpen gefördert werden müsste. Bei einem dauerhaften Betrieb der Pumpen resultiert hieraus ein Energiebedarf von rd. 200.000 kWh (entsprechend ca. 40.000 €/a Energiekosten) jährlich, entsprechend dem Bedarf von rd. 80 Haushalten. Eine autarke Lösung zur Bereitstellung dieser Energiemenge über z.B. Photovoltaikanlagen im Planungsgebiet selbst ist nicht möglich. Dieser Energieeinsatz erscheint uns nicht zeitgemäß, so dass wir bewusst von den Vorgaben der Auslobung abgewichen. Auch sind Folgekosten - Betriebs- und Instandhaltungskosten -für einen Pumpbetrieb hoch, die besser in die Unterhaltung des Stadtgrünes und der Freiräume für die Menschen und Tiere fliesen sollten. Wir schlagen daher eine Energiearme und naturbasierte Lösung für die neue Störschleife vor.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zentralen Planungsaufgabe, Wasser zurück in die Stadt zu bringen, kommen die Verfasser*innen nach. Sie wird städtebaulich durch eine klare, durchgezogene Linienführung in Form eines Hufeisens rund um AOK-Gebäude und Theater umgesetzt.

Ein kombinierter, fast mäandrierender Fuß- und Radweg begleitet das formstreng und mit klaren Uferkanten geführte Flussbett und quert dieses im Westen und Osten. Zwei Brücken im Norden und Osten sichern die Zuwegung für das Theater. Die vorgesehene Fuß- und Radwegeverbindung führt sinnvoll durch das Plangebiet und ermöglicht eine Anbindung und ein Abzweigen in alle Richtungen. Allerdings wirkt die Wegeführung von Norden kommend und in Richtung Südwesten führend etwas beliebig, eine Anbindung an das Landgericht fehlt. Im Südosten hingegen ist die Anbindung an die bestehende Wegeführung in Richtung Marktplatz durch die Weiterführung der Materialien an der Querung Krämerstraße/ Breite Straße gut gelöst.

Das zunächst sehr streng wirkende Flussbett wird aufgelockert durch Pflanzen und einen mäandrierenden Fluss, der je nach Wetterlage und Niederschlagsintensität unterschiedlich viel Wasser führt. Das Flussbett ist breiter als der eigentliche Wasserlauf und schafft so ein erhebliches Retentionsvolumen, die meiste Zeit des Jahres wird das Wasser aus der Ferne jedoch nicht sichtbar sein, weil es unterhalb der Geländeoberkante fließt.

Während die westlichen und östlichen Bereiche grün gestaltet sind, prägt ein von den Verfasser*innen als urbaner „Stadtplatz“ bezeichneter Bereich das nördliche Teilgebiet. Aufgrund der Gestaltung fehlt es jedoch an der gewollten Urbanität, das Theater als architektonisches Highlight wird nicht angemessen in Szene gesetzt. Das Flussbett fließt scheinbar beiläufig am Theater vorbei, ohne dem Theatervorplatz eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Aufgrund des starken Höhenversprungs am Theater und die dadurch erforderlichen Geländer wird eine zusätzliche Barriere zum Flussbett aufgebaut. Der gewünschte zentrale Platz wird durch die Kleinteiligkeit des Gewässers unterbrochen und abgeschwächt.

Der Anwohner*innengarten südlich des Hochhauses ist in der Form aufgrund von Brandschutzbelangen nicht umsetzbar. Entfällt dieser, ist im nördlichen Bereich keine Grünfläche außerhalb des Flussbettes vorhanden. Durch das nur von zwei Brücken unterbrochene Flussbett wirkt der Theaterplatz gegenüber seiner Umgebung und seinen Gästen verschlossen, das Plangebiet strahlt nicht in Richtung des Prinzeßhofes als nächster öffentlicher Grünfläche aus. Die wichtige Achse Bekstraße - Theatervorplatz - Burg wird nicht betont, sondern vielmehr vernachlässigt.

Insgesamt muss konstatiert werden, dass sich der Entwurf zu wenig um seine städtebauliche Umgebung kümmert.

Aus Perspektive des Denkmalschutzes ist der Entwurf umsetzbar.

Die Barrierefreiheit ist - soweit im jetzigen Stadium ersichtlich - berücksichtigt.

Das Alleinstellungsmerkmal dieses Entwurfs ist der Versuch, die Bewässerung allein mit Quelltöpfen sicherzustellen. Die Quelltöpfe werden gespeist aus der Itze im Norden und im Übrigen durch Oberflächenentwässerung öffentlicher und privater Flächen. Die Schwäche des Entwurfs zeigt sich darin, dass der westliche Teil im Sommer - im Falle langanhaltender Trockenheit - überwiegend trockenfallen wird.

Die Erlebbarkeit des Wassers ist gering. Freizeitaktivitäten, Spiel- und Sportmöglichkeiten finden nahezu ausschließlich im Westen und außerhalb des Flussbettes statt. Einzelne im Entwurf beschriebene Wasserspielmöglichkeiten scheinen aufgrund des nicht dauerhaften Wasserstandes nicht immer möglich, insbesondere die Umsetzung der Flöße ist kritisch zu hinterfragen.
Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:200

Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:1000

Lageplan M 1:1000

Retentionsverhalten

Retentionsverhalten

Retentionsverhalten

Retentionsverhalten

Retentionsverhalten

Retentionsverhalten

Schnitt Quelltopf M 1:50

Schnitt Quelltopf M 1:50

Schnitt RetentionsfilterM 1:50

Schnitt RetentionsfilterM 1:50