Neubau der KiTa Im Eschfeld und der OGS Südschule in Düren

Die Maßstäblichkeit und die Raumkanten lassen sich aus der Umgebung ableiten, sodass sich der Entwurf auch in das städtebauliche Umfeld einfügt. Die zwei ineinander verschränkten zweigeschossigen Baukörper erlauben eine funktionale Trennung zwischen den Nutzungen der OGS und der KiTa bei gleichzeitiger gemeinsamer Anordnung der Eingänge (die auch separat funktionieren). Dadurch kann eine gemeinsame Adresse zur ruhigeren Viktoriastraße ausgebildet werden. Die Verschränkung der beiden Baukörper erlaubt trotz der funktionalen Trennung aber auch eine räumliche Verbindung der Nutzungen.

Die innere Organisation des Gebäudes ist übersichtlich und um einen mittleren »Funktionsraum« (Spielraum) angeordnet.

Die Grundrissorganisation im Obergeschoss ist entsprechend der pädagogischen Anforderungen sinnvoll angelegt. Durch den zentralen Innenraum sind kurze Wege sowie eine gute Orientierung und Auffindbarkeit gegeben. Bedenklich ist die Positionierung der Treppe und das damit verbundene erhöhte Unfallrisiko.

Die Fassade ist mit stabförmigen Keramikmodulen ausgestaltet. Hier werden die gestalterischen Details insbesondere das Zusammenspiel der Fensteröffnungen und der Fassadenkonstruktion kritisch hinterfragt. Die farbliche Differenzierung zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss machen die Gestaltung eher »unruhig«, was zwischen den Jurymitgliedern kontrovers diskutiert wurde.

Die Anordnung der Stellplätze, sowohl der bauordnungsrechtlich erforderlichen als auch der Hol- und Bringstellplätze ist klar der KiTa zugeordnet. Die Gestaltung und Organisation der Stellplätze lässt allerdings Fragen offen. Zur verkehrlichen Erschließung ist hervorzuheben, dass der Entwurf die Hol-/ Bringstellplätze auf dem Grundstück anordnet und damit die Stellplätze ausschließlich für die Nutzer*innen des Gebäudes zur Verfügung stehen. Im öffentlichen Raum entfallen nur minimal Stellplätze.

Der Fußweg von der Schule ist durch eine Pergola funktional abgetrennt, kann aber gestalterisch nicht überzeugen.

Beide Einheiten teilen sich einen Eingang in einem überdachten Vorbereich, der auch einen Teil der Fahrradstellplätze aufnimmt.

Die OGS verfügt über eine eigene Freifläche Frankenstraße Ecke Viktoriastraße, deren fehlende Abgrenzung/Einfriedung auch als Sichtschutz kritisiert wird. Inwieweit der Baumerhalt unter Berücksichtigung des Eingriffs in den Wurzelbereich der Bäume realistisch ist, wird von der Jury kontrovers diskutiert. Die Größe und Ausstattung der Spielbereiche ist positiv hervorzuheben, die Abgrenzung der Spielbereiche erfolgt über einen Spielhügel.

Der Beitrag liegt hinsichtlich der Kennwerte im mittleren Bereich und lässt eine wirtschaftliche Erstellung erwarten.