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Award / Auszeichnung | 11/2015

2.Architekturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland 2015

Gemeindehaus an der Alten Kirche Heiligenhaus

DE-42579 Heiligenhaus

Engere Wahl / Architekturpreis

KASTNER PICHLER SCHORN ARCHITEKTEN

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Städtebauliches Konzept
Der Baukörper des neuen Gemeindezentrums wird im Süden der Kirche platziert, die Längsseiten von den Giebeln des historischen Baus zurückversetzt. Durch die Form und seine Position gelingt eine eindeutige Zuordnung und Gliederung der freiräumlichen Bereiche in der angemessenen Proportion auf besonders unaufwändige Weise. Es wird nun möglich, alte Wegebeziehungen im Westen zu belassen und zu stützen und neue Wege im Osten zu öffnen. Neue Adressen werden mehrfach generiert. Eine besondere, allseitige Herausstellung der Alten Kirche – dem für Heiligenstadt so bedeutenden Denkmal und zukünftigen Zentrum mehrerer Gemeinden – wird ermöglicht. Ein neuer Baustein wird im Kanon des bestehenden Ensembles Kirche-Schule-Luthereiche eingefügt.

Das neue Gemeindezentrum greift den Gebäudetypus der Alten Kirche in seiner Form auf und wird ergänzt mit großzügig einladender, allseitig gläserner Offenheit im Erdgeschoss. Darüber hinaus werden Materialität und Haptik aus den angrenzenden historischen Bauten abgeleitet und modern mit reduktiven Mitteln interpretiert.

Der neue Baukörper steht in angemessener Distanz zum Kirchhaus. Kirche und Gemeindehaus behalten so ihre Eigenständigkeit im städtebaulichen Kontext und damit ihre jeweilig besondere Stellung für die Gemeinde und in der Gemeinde. Durch die gemeinsame Dachform wird gleichwohl die Beziehung und Zugehörigkeit beider Häuser formuliert. Durch seine höhere Trauf- und Firsthöhe bleibt die Kirche erstes Haus.

Funktion
Der gläsern geöffnete Saal im Erdgeschoss bildet ein neues multifunktionales Zentrum im Gebäudeensemble in Synergie mit den neu proportionierten Außenräumen. Die kurze bauliche Verbindung zur Kirche bildet die Brücke zum Gemeindehaus und mündet unmittelbar im Foyer. Die erdgeschossigen transparenten Fassaden zeigen zu allen Tageszeiten die Lebendigkeit des Gemeindelebens und laden ein, teilzunehmen.

Zu besonderen Anlässen lässt sich das Foyer durch Verschieben der Trennwände und Öffnen der Säle beliebig vergrößern. Durch zusätzliche Öffnung der Fassaden können Außen – und Innenraum, Säle, Kirchgarten und Kirchplatz zu einem großen bespielbaren Garten umgewandelt und für Feste und Veranstaltungen der Gemeinde und seinen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Die im Erdgeschoss angrenzenden und dienenden Funktionen wie Küche und WC können unkompliziert einbezogen werden. Im Obergeschoss ist die Verwaltung funktional eingerichtet. Die Satteldachform erlaubt im Firstbereich unter dem unausgebauten belüfteten Regenschutz „Reserveraum“ herzustellen, der im ersten Schritt zu einem geringen Anteil ggf. Technik z.B. für Lüftung aufnehmen kann. Dieser Raum bietet spätere Ausbaumöglichkeiten ohne große Investitionskosten im Erstellungszeitraum. Der Festraum im Untergeschoss kann von zwei Seiten separat erschlossen werden. Er erhält an der Platzseite im Westen eine mögliche interne Adresse. Im östlichen Kirchgarten wird zusätzlich eine offene Treppe ergänzt, die gleichzeitig für natürlich Belichtung und Belüftung genutzt wird.