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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Deutsche Oper am Rhein - Opernhaus der Zukunft in Düsseldorf

Preisgruppe / Heinrich-Heine-Allee

Henning Larsen Architects

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Meyer Architekten GmbH

Architektur

dUCKS scéno

Szenographie

StetePlanung Büro für Stadt- und Verkehrsplanung

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Mit dem Neubau entsteht ein ikonisches Opernhaus mit internationaler Strahlkraft, das sich behutsam in den historisch geprägten Standort einfügt. Der Neubau nimmt städtebauliche Kanten auf und reagiert auf die Grenzen des Hofgartens mit seinem wertvollen Baumbestand. Beim Entwickeln des neuen Opernhauses lag der Schwerpunkt auf den Einbezug des städtebaulichen Kontextes. Der Entwurf greift die ortstypische Blockrandstruktur auf und nimmt Rücksicht auf das Gartendenkmal des Hofgartens ohne dabei die Funktionsfähigkeit einer modernen und international bedeutsamen Oper zu beeinträchtigen […]. Der Entwurf verbindet das städtisch Repräsentative der Kö mit der landschaftlichen Großzügigkeit des Hofgartens. […]

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper wirkt von der Volumetrie angemessen und gut gesetzt. Markant reagiert er auf die städtebauliche Situation, indem er zwei unterschiedliche Seiten ausbildet: Eine geschwungene zum Hofgarten, und eine gerade Kante zur südlich angrenzenden Blockrandbebauung. Diese Intention ist Folge der Berücksichtigung des Baumbestandes. Die Übergänge der Themen sind abrupt und zum Blockrand der Ludwig-Zimmermann-Straße deutlich weniger ausformuliert. Dies wird kontrovers diskutiert, zumal die dem Blockrand zugewandten Seiten als Rückseite wirken und von der Nutzung her wenig Interaktion mit dem Stadtraum anbieten. Die einheitliche Traufkante des Straßenraumes soll als Bezug dienen, wird aber nicht eingehalten.
Zwischen Grabbeplatz und Königsallee gewährt der Entwurf den positiven Versuch eines zusammenhängenden, öffentlichen Freiraums. Die östliche, leicht abgerundete Ausdehnung über alle Geschosse wirkt zu massiv und könnte feinsinniger zum Gartendenkmal hin erscheinen. Gleichzeitig wirkt sie als „point de vue“ für die Jägerhofallee. Die Adressbildung und Einladungsgeste können nicht überzeugen. Es entstehen lange Wege und separierte Flächen, ein stärkerer Raumfluss mit Aufweitungen für größere Veranstaltungen wird vermisst.
Positiv ist die horizontale Gebäudefuge als teilweise überdachte Dachterrasse, die dem Gebäude eine starke Geste verleiht und neugierig macht. Trotz des geringen Fußabdrucks werden die Funktionsabläufe der Oper sehr gut abgebildet. Die Anlieferung jedoch funktioniert in der dargestellten Weise nicht. Insgesamt liefert dieser Beitrag wichtige Impulse für die städtebauliche Disposition auf dem Grundstück innerhalb des Spannungsfeldes Park und Stadt. Die Interaktion der äußeren Gestalt mit den inneren Funktionen wird jedoch vermisst, ebenso mehr Offenheit zur Heinrich-Heine-Allee.