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Award / Auszeichnung | 09/2022

BDA Preis Bremen 2022

Stiftungsdorf Ellener Hof - Baufeld 1, Haus 2 und 4

DE-28327 Bremen

BDA-Preis

Bremer Heimstiftung

Bauherren

gruppeomp Architektengesellschaft mbH BDA

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur, Landschafts- / Umweltplanung, Stadtplanung / Städtebau

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2022

Projektbeschreibung

Das Stiftungsdorf Ellener Hof ist ein sozial-ökologisches autoarmes Modellquartier. Auf dem Gelände entstehen nachhaltige, in grüner Umgebung eingebettete, drei- bis vierstöckige Holzhäuser. Die Hauptnutzung ist Wohnen, das durch andere belebende und notwendige Nutzungen ergänzt wird. In den Gebäuden 2 und 4 entstehen vor allem kleine Wohnungen für bezahlbare Mieten. Auf eine Tiefgarage wird bewusst aus Kostengründen verzichtet. Stattdessen wird zwischen den Häusern im Erdgeschoss geparkt. Auf dem Dach der Parkfläche treffen sich die Nachbarn der anliegenden Gebäude. Beide Gebäude bieten den Wohnungen auch wohnungszugehörige Außenräume. Ziel ist ein lebendiges Miteinander von öffentlichen und privaten Räumen.

Im hier angewandten Holzbau wurde konstruktiv zwischen tragenden und nichttragenden Bauteilen unterschieden. Alle tragenden Bauteile wurden massiv in Brettsperrholz gefertigt, nichttragende Elemente hingegen in Holztafelbau. Die gewählte Schottenbauweise in Gebäudelängsrichtung ermöglichte holzsichtige Wohnungstrennwände und Unterseiten der Decken und Dächer. Alle Fenster, Fenstertüren und Türen sind Holzfenster.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Bremer Heimstiftung stellt sich mit der Entwicklung des Quartieres zu einer sozialen ökologischen Modellsiedlung einer ambitionierten Aufgabe mit zukunftsweisender Strahlkraft. So auch das realisierte Baufeld 1 – ein vielschichtiges Wohnquartier als Auftakt zum Stiftungsdorf. Die Zielsetzung „von einem lebendigen Miteinander von öffentlichen und privaten Räumen, mit einem möglichst einfachen nachhaltigen Einsatz der Mittel“ ist hier sofort erlebbar. So wird das dreieckige Wohnquartier durch drei unterschiedliche Baukörper um eine gemeinschaftliche Mitte geprägt, welche sich an den Ecksituationen zu seinen Nachbarschaften öffnet. Ungewöhnlich und geschickt das überdachte Parken ebenerdig anzuordnen, auf dessen Dach das Quartiersleben stattfindet, eine grüne Oase mit hoher Aufenthaltsqualität, ein Ort als Verteiler und einem ausgewogenen Mix von öffentlichem und privatem Raum. Großzügig geformte Einschnitte beziehen die Parkebene als Teil der Gemeinschaft ein, eine gute Belichtung und Belüftung eines sonst eher untergeordneten Ortes entsteht, selbst eine spätere Umnutzung eröffnet sich. Die flankierenden Wohnriegel schreiben die Vielschichtigkeit durch unterschiedliche Wohntypologien fort, eine soziale Nachbarschaft entsteht. Eigenständig erscheint jedes Gebäude mit einer ausformulierten Dachgeometrie, welche untereinander kommunizieren und Selbstähnlichkeiten aufbauen. Auch in der Materialitätswahl wird eine differenzierte Einheitlichkeit fortgeführt. Ein vollumfänglich nachhaltiges Projekt nicht allein nur durch Verwendung des nachhaltigen Baustoffes Holz, vielmehr durch die feine Umsetzung und Bearbeitung im Sinne einer sozialen Gemeinschaft.