AGPB Awards 2022 - Austrian Green Planet Building

Nachhaltigkeit im Großformat

Es ist einfach gesagt unser größtes Gebäude, das wir in Europa fertiggestellt haben. Es zeigt auch, welche Mittel der Nachhaltigkeit bereits in der frühen Phase des Architekturwettbewerbs eingesetzt werden können.
Alter Standort, neues Gebäude. Der Neubau des Hauptsitzes von BNP Paribas Fortis sollte die Bank planerisch, gestalterisch und infrastrukturell neu positionieren, seinen Platz in einem disparaten Viertel finden und sich zur Stadt hin öffnen. Weitere Anforderungen waren der schonende Umgang mit dem Boden und den Ressourcen, Energieeffizienz und ein hoher Wohnwert.
Nachhaltig von A bis Z. Der behutsame, geschossweise Abbruch des Altbaus lieferte dank Materialtrennung und Recycling wertvolle Ressourcen. Das riesige unterirdische Tankbauwerk wurde in einem perfekten Beispiel für Kreislaufwirtschaft wiederverwendet, während die geringe Anzahl von Autoabstellplätzen im Vergleich zu Fahrradständern ein weiterer Beweis für die Umweltfreundlichkeit des Gebäudes ist.

Doppelt genutzte Tragstruktur

Das Gesamterscheinungsbild des Gebäudes wird durch die tragenden Stützen geprägt, die das Gebäude in einen Mantel hüllen und seine Größe abmildern. Der polychrome Effekt wird durch ein grün schillerndes Fuchsitgranulat erzielt, das über ein umweltoptimiertes Transport- und Verarbeitungssystem beschafft wurde. Für die Säulen wurden wiederverwendbare Einsätze aus lokalem Holz verwendet, um die Produktion von Sondermüll zu vermeiden, und die gerippten Dachstrukturen sorgen für einen sparsamen Materialeinsatz.
Montagne du Parc ist ein äußerst flexibles Gebäude. Es wurde als Hauptquartier einer Bank in Auftrag gegeben und eignet sich für eine Reihe anderer Nutzungen, darunter Gesundheits- und Wohngebäude. Arkaden, Höfe und ein Aufzug, der die beiden Stadtteile miteinander verbindet, sind öffentlich zugänglich, während das Atrium und die Sky Lobby aus Sicherheitsgründen und wegen der aktuellen Nutzung nicht zugänglich sind. Das Erdgeschoss, das sich über zwei Ebenen entlang der Straße erstreckt, bietet Platz für Geschäfte, Gaststätten und öffentliche Einrichtungen. Insgesamt bringt die Architektur einen starken Raumfluss in das Zentrum von Brüssel.

Erstklassige Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Die Nutzung des vorhandenen unterirdischen Raums als saisonaler Wärmespeicher in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage sorgt für einen hocheffizienten Betrieb und eine Energiebilanz nahe Null. Neben den Sonnenkollektoren bietet das Dach eine großzügige 5000 m2 große Grünfläche: ein Lebensraum für Bienen, Vögel und eine Vielzahl von Pflanzen.
Insgesamt setzt das Projekt ein Nachhaltigkeits-Statement, das sowohl die energetischen, ressourcenverbrauchstechnischen und baulichen Anforderungen des Bauherrn erfüllt als auch hohe ästhetische, soziale und kulturelle Standards setzt. Das Ergebnis ist ein architektonisches Schmuckstück für Bank und Stadt, das die Nachbarschaft aufwertet und auf einer Gesamtfläche von 100.000 m² einen inspirierenden Arbeitsplatz für 4.100 Menschen schafft.

Ein internationales Team, bestehend aus Baumschlager Eberle Architekten und den belgischen Architekten Styfhals & Partners, ging 2013 als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Im Jahr 2016 kam Jaspers Eyers Architects nv hinzu, bevor das Team für die Umsetzung des Projekts mit Eiffage Benelux als Generalunternehmer gebildet wurde.

200 Jahre nach Gründung einer Bank ist am selben Ort ein architektonisches Statement entstanden. Der Entwurf zielt auf eine umfassende Aufwertung in Sachen Ästhetik, Nachhaltigkeit und Unternehmenskultur. Der schonende, stockwerkweise Abbau der Vorgängergebäude mit seinem charakteristischen Sockel und den beiden Türmen sichert dank Materialtrennung und -recycling wertvolle Ressourcen.