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Verhandlungsverfahren | 12/2022

Generalplanerleistungen - Neubau Grundschule Odenthal - Erweiterung Gymnasium (G9) Odenthal

Zuschlag

RKW Architektur +

Architektur

Erläuterungstext

Der bestehende Schulkomplex im Herzen Odenthals (Bergisch-Gladbach) bildet den öffentlichen und kulturellen Ankerpunkt der kleinen Gemeinde. Auf dem zu bebauenden Grundstück soll eine relativekleine Grundschule mit vier Klassen und ein Erweiterungsbau mit Fachräumen für das benachbarten Gymnasium entstehen. "Diese beiden unabhängigen Baukörper setzen wir in einen Dialog miteinander", erläutert Avi Spievak.

Besondere Herausforderung: Die Schule war stark von der Flutkatastrophe betroffen. Aufgrund dieser Ereignisse und der damit einhergehenden Beschädigung der ehemaligen Grundschule stellten wir die Baukörper und die Vorplätze dazwischen auf einen konstruktiven Sockel – dem „Tisch“, welcher sich einen Meter über das Erdreich erhebt. So bilden sich interessante verschattete Zwischenräume und Sitzmulden zum Verweilen unter den bestehenden Bäumen. Ein zukünftiges Hochwasserereignis wird den Schulbau somit nicht beschädigen.

Es gibt zudem noch eine weitere Besonderheit bei diesem Projekt: "Diese kleine Schule soll komplett in Holzbauweise erstellt werden," ergänzt Avi Spievak.

STÄDTEBAU

Der Schulkomplex im Herzen Odenthals bildet den öffentlichen und kulturellen Ankerpunkt der Gemeinde. Dieser Aspekt bildet die Grundlage unseres Entwurfskonzeptes. Auf dem zu bebauenden Grundstück, soll ein Neubau einer 4-zügigen Grundschule und ein Erweiterungsbau mit Fachräumen für das Gymnasium entstehen. Diese beiden unabhängigen Baukörper haben wir in Dialog
miteinander gesetzt. Der Erweiterungsbau richtet sich an der Zufahrtsstraße zur Sporthalle aus und behält den Neubau im Rücken. Durch diese Gegenüberstellung wird ein großzügiger Eingangsbereich geschaffen, welcher mit einer begrünten „Pergola“ vor Umwelteinflüssen geschützt wird. Dieser Haupteingangsbereich orientiert sich in direkter Achse zur Straße an der Bruchmühle und gibt somit schon von weitem den Blick auf die Grundschule preis. Ein Zugang über die Dhünn ist bereits gegeben. Das Entwurfskonzept nimmt den Zugang auf und erweitert diesen um die Baukörper. Somit entsteht eine Vernetzung des Schulquartiers mit der anderen Dhünnseite und dem dort verorteten Sportplatz. Aufgrund der Starkregenereignisse und der damit einhergehenden
Beschädigung der ehemaligen Grundschule, haben wir die Baukörper auf einen konstruktiven Sockel – dem „Tisch“- gestellt, welcher sich einen Meter über das Erdreich erhebt und zukünftiger Regen kann unter den Baukörpern entlang fließen ohne die Bauteile dabei zu beschädigen. Die Gegenüberstellung der Baukörper, das Erschließungskonzept der einzelnen Schulen und die Ausbildung des „Tisches“ bieten uns die Möglichkeit den Haupteingangsbereich vielseitig zu nutzen und zu bespielen. Zunächst dient dieser Bereich als Schlechtwetterschulhof. Durch die ausgeprägte Überdachung, den eingefassten Sitz- und Spielmöglichkeiten und dem direkten Zugang zu beiden Schulen wird dieser Bereich zu einer attraktiven Aufenthaltsfläche für Schüler und Besucher. Dazu orientieren sich Aula und Mensa der Grundschule direkt an den Eingangsbereich um eine zusätzliche Außennutzung - z.B. für Freiluftaufführungen – zu gewährleisten. Ein weiterer positiver Effekt den der „Tisch“ mit sich bringt, ist die Bewahrung der bestehenden Bäume. Da wir das Erdreich größtenteils nicht bearbeiten, kann die Bepflanzung unberührt bleiben und konstruktive Bauteile, werden um die Bäume herum geplant und bilden im selben Zuge verschiedene Aufenthalts und- Sitzmöglichkeiten. Das gesamte Quartier ist barrierefrei zugänglich sowie auch die Erschließung der einzelnen Baukörper innerhalb und außerhalb.

ENTWURFSKONZEPT
Die rechteckigen Baukörper stehen in einem markanten Kontrast zu der Umgebung. Durch Ihre Größe und Ausrichtung passen sie sich jedoch gut an. Die Außenkanten betragen 38x20m (Gymnasium) und 38x38m (Grundschule) und mit einer Geschosshöhe von 3.80m und einer 3-Geschossigkeit im Gymnasium und einer 2-Geschossigkeit in der Grundschule sind die Gebäude verhältnismäßig klein. Das Gymnasium folgt einer strikten Logik und teilt sich in 3 Bereiche entlang der Längsachse auf. An den Außenseiten befinden sich die notwendigen Fachräume mit einen dazwischengeschaltetem Vorbereitungsraum. Die Mittelzone dient zur reinen Erschließung. An den Stichseiten sind die Treppenhäuser verortet und in einem großzügigen Luftraum in der Mitte des Gebäudes befindet sich eine Freitreppe mit Sitzmöglichkeiten und erschließt alle 3 Ebenen. Die Grundschule ist ähnlich aufgebaut, wobei die Besonderheit darin besteht, dass sich die Aula vom restlichen Baukörper in seiner Geschosshöhe von 5.00m abhebt. Der Baukörper wird von der Nordseite erschlossen. Man gelangt in ein großzügiges Foyer mit Zugang zur Mensa, Aula und dem
Verwaltungstrakt der Schule. Über Zwei vertikale Erschließungskerne gelangt man in die zweite Ebene. Hier sind die 4 Klassenräume und beide Differenzierungsräume im südlichen Teil des Gebäudes. Diese Räume umschließen eine vielseitig nutzbare Mehrzweckfläche für die Schüler. Im nördlichen Teil befindet sich die Aufenthaltsfläche mit der Bibliothek und den Spieleräumen.
Das Konzept bezweckt eine Belichtung in allen Teilen des Gebäudes. Durch Öffnungen der Erschließungsbereiche im Inneren der Schulen schaffen wir eine natürliche Belichtung. Zusätzlich wird entlang der Mittelzone im Gymnasium ein erhöhtes Lichtband eingebaut, um Tageslicht in alle Ebenen zu streuen.