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Kooperatives Verfahren | 11/2022

Revitalisierung Hotel am Schlossgarten in Stuttgart

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Baumschlager Eberle Architekten

Architektur

Hannes Hörr Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 2004 schlägt vor, das bestehende Raster der Turmfassade mit einem neuen, gefalteten Sonnenschutzraster zu überformen. Das Motiv der Faltung wird im Dachgeschoss fortgeführt und prägt die Gestaltung des oberen Gebäudeabschlusses.

Der Beitrag konzentriert sich auf die Ausarbeitung dieser Elemente. Die Fassade des Gebäudesockels bleibt in der Darstellung abstrakt und lässt konkrete Vorschläge zu Konstruktion und Gestaltung vermissen.

Das Umfeld des Hotels wird mit den Mitteln der Landschaftsarchitektur Teil der Parklandschaft. Diese Haltung wird konsequent in der Freiraumgestaltung umgesetzt.

Der Schlossgarten wird bis zum Bahnhofsplatz herangeführt, ohne die Funktionalität einer guten Erschließung des Hotels zu beeinträchtigen. Die großzügige ebenerdige Hotelterrasse wird durch die Gestaltungsmotive der vorhandenen Wasserbecken und Pflanzflächen von den öffentlichen Wegeflächen räumlich überzeugend getrennt. Das Ziel, die vorhandene Geländehöhe anzupassen wird begrüßt, auch wenn die Integration der Bestandsbäume dadurch erschwert wird. Die neue Wegeführung der öffentlichen Erschließungen ist sehr gut in die vorhandene Parkstruktur integriert. Kritisch wird die Baumreihe in der vorhandenen Theaterpassage bewertet, die den Blick eher verstellt als öffnet. Insgesamt gelingt dem landschaftsarchitektonischen Entwurf eine großzügige Verzahnung von Hotel, Schlossgarten und zukünftigem Bahnhofsplatz.

Durch die vorgeschlagene Überformung der Turmfassade wird das Erscheinungsbild des Gebäudes deutlich verändert. Der architektonische Ausdruck eines Gebäudes aus den 1960er Jahren geht hierdurch zum großen Teil verloren. Die neuen Sonnenschutzelemente werden aus diesem Grund im Preisgericht kritisch diskutiert, zumal deren Funktion - die Verschattung der Glasfassaden - zugleich den Ausblick auf wesentliche Teile des Schlossgartens zur Oper und zum Schloss hin verhindert. Die zusätzliche Begrünung der Hochhausfassaden wird aus Brandschutzgründen vermutlich nicht möglich sein.

Mittels der neuen Verschattungselemente erzielt man einen sehr guten sommerlichen Wärmeschutz, jedoch wird der eingeschränkte Ausblick bemängelt. Aufgrund dessen, dass bereits der bestehende feststehende Sonnenschutz sehr funktional ist, wird der Materialaufwand des neuen, feststehenden Sonnenschutzes als unangemessen betrachtet. Ebenso wird kritisiert, dass kein vertiefter Umgang mit Fragen der Nachhaltigkeit stattgefunden hat.

Die vorgeschlagene Organisation der Erdgeschossnutzungen ist nachvollziehbar und sinnvoll. Weitergehende atmosphärische oder räumliche Qualitäten sind aufgrund der Darstellung nicht zu erkennen.

Insgesamt ein Beitrag, der sich fast ausschließlich auf das Thema der Turmfassade konzentriert. Die dabei vorgeschlagene deutliche Überformung des Gebäudes kann aufgrund der nicht nachvollziehbaren deutlichen Veränderung des ursprünglichen architektonischen Ausdrucks nicht gänzlich überzeugen.