modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
2. Rang 5 / 5

Wettbewerblicher Dialog | 03/2023

Konzeptvergabe Kaepsele Goldäcker Leinfelden-Echterdingen

Verzahnung von Stadt- und Landschaftsraum

Verzahnung von Stadt- und Landschaftsraum

1. Rang / Baufeld Süd

Duplex Architekten

Stadtplanung / Städtebau

SassGlässer Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

VIR.works Göbel Fuchte GbR

Visualisierung

Erläuterungstext

Städebauliche Einbindung: Die Grundgedanken des vorgefundene Rahmenplans wie die Verzahnung zwischen Stadt und Landschaftsraum, die innere Mitte und zum Bestand hin vermittelnde Gebäudehöhen werden aufgenommen. Durch leichte Ausdrehungen der sich wiederholenden Baukörper entstehen spannende, vom Landschaftsraum durchflossene Stadträume, welche den Besucher in das Quartier leiten. Die Wegeführung lässt immer wieder neue Blickbeziehungen entstehen. Die Gebäude werden auf minimalem Fussabdruck zusammengezogen, so wird trotz dichtem Raumprogramm, eine gute Durchgrünung und Durchlüftung ermöglicht. Die versetzte Anordnung der Baukörper mit Über-Eck-Wohnungen erlauben Ausblicke in die Ferne.

Architektonischer Ausdruck: Die neue Nachbarschaft ist als Vorzeigeprojekt einer nachhaltigen Gesellschaft konzipiert. Diese Besonderheit soll auch im architektonischen Ausdruck spürbar werden. Die Nachhaltigkeit soll nicht appliziert wirken, sondern als inhärenter Bestandteil der Architektur verstanden werden. Die Häuser sind kleine Kraftwerke, die Ihre Energie aus der Sonne und dem Boden beziehen und Materialien aus vorherigen Bauprojekten wiederverwenden.

Resilientes Bauen: Die Gebäude sitzen auf dem natürlichen Terrain, so wird der wertvolle Filderboden geschont und die Häuser vor Hangwasser geschützt. Die erhabene Wegeführung über Stege erschliesst alle Häuser barrierefrei. Das robuste statische System lässt verschiedenartige Wohngrundrisse zu. Bauverbindungen werden weitgehend reversibel ausgeführt um eine maximale Wiederverwendbarkeit zu ermöglichen. Im Innern sollen möglichst wenig verschiedenartige Baumaterialen zur Verwendung kommen. Diese werden für eine spätere Nachnutzung dokumentiert.

Entwicklung einer poetisch-resilienten Landschaft
Die Freiräume der Goldäcker stehen sinnbildlich für die Dinge, die unserer Gesellschaft am Herzen liegen: für Zeitlichkeit, für (Stoff-) Kreisläufe und für das generationenübergeifende Miteinander. Diese Aspekte werden auf dem Baufeld Süd zu einem zukunftshaften Reigen zusammengeführt und können durch Flexibilitäten sowohl auf das Baufeld-Mitte, als auch auf das Baufeld-Nord übertragen werden.
Die Freianlagen weisen ein Höchstmaß an ökologischer Wertigkeit auf und kombinieren diese in intelligenter Weise mit ästhetisch-funktionalen Belangen. Dabei werden gestalterisch die regionalen Gegebenheiten mit ihren polygonalen Strukturen (Parzellierungen) und Vegetationen (z.B. Streuobstwiesen) sowie den Mikroreliefs (Topografie und Ackerrelief) reflektiert, als auch neue Ansätze zukunftsweisender Landschaftsarchitektur auf die Fläche hineingetragen. Ökologie, Ökonomie, Soziales und Baukultur werden somit zu einer Einheit gebracht bzw. als ein zusammenhängender Organismus begriffen.


Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept besticht durch seine wohltuende Klarheit. Der Bezüge zu den Freiraumthemen sind in der Reflektion der landwirtschaftlichen Typologien gut gewählt und das vorgeschlagene Gehölzraster erlaubt es auf einfache Weise die darunter befindlichen Grünstrukturen quartiersübergreifend zusammenzubinden. Das Motiv des zentralen Ortes inmitten des Baufeldes formuliert eine eindeutige Ordnung der Raumfolgen und Wegestrukturen und ermöglicht so, wie selbstverständlich, das Auffinden des Gemeinschaftsortes. Um diesen zentralen Ort herum ordnen sich vier Bauten, von denen drei einen identischen Grundriss aufweisen und lediglich gedreht wurden. Diese simple Strategie erlaubt eine hocheffiziente Realisierung mit einem Maximum an gleichen Bauteilen. Im Norden werden mit dem Ankerhaus und der Stellplatzanlage zwei Sonderbauten positioniert. Die Stellplatzanlage erscheint auch im Volumen schlüssig. Das Ankerhaus kann jedoch am vorgeschlagenen Standort nicht die gewünschte Belebung des Baufelds leisten. Die angebotenen Grundrisse sind routiniert und können die Anforderungen der Investoren erfüllen. Konstruktion, Bauweise und Materialauswahl sind gut gesetzt und harmonieren auch gestalterisch. Die Nachhaltigkeitsthemen sind in der Tiefe bearbeitet und bieten einen guten Lösungsansatz. Insgesamt ein ausgezeichnetes Konzept, das auch die Ziele des KAEPSELE gut umzusetzen vermag.
Gemeinschaftlicher Hof

Gemeinschaftlicher Hof

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Iso Durchgrünung

Iso Durchgrünung

Lageplan

Lageplan

2. Rang 5 / 5