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Offener Wettbewerb | 03/2023

Bürgerpark - Landesgartenschau Neuss 2026

1. Preis

Preisgeld: 170.000 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Anselm von Held | Tageslichtstudien | Kunstlichtplanung | Lichtsimulationen

Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch ihren Umgang mit dem Kontrast zwischen offenen und geschlossenen Räumen. Fünf Haine unterschiedlicher Ausprägung und Funktion bilden den Rahmen für einen sternförmigen, offenen Landschaftsraum, der in stimmiger Weise das Potential der heutigen Rennbahn aufnimmt und schlüssig weiterentwickelt. Das Konzept bringt so vor allem eine angemessene Maßstäblichkeit in den neuen Bürgerpark.
Die Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten in den Hainen sowie insgesamt das Neben-
einander unterschiedlicher Geschwindigkeiten sind für die Dauernutzung gut gelöst; die dichte Benachbarung von Wegen und der Rückgriff auf bestehende (untergeordnete) Verbindungen als Lückenschluss werden kontrovers diskutiert.

Wegeführung und Gestaltung bieten aber ausreichend Anlass für die Themen der Landesgartenschau, die Zugänge und die innere Wegeführung sind richtig dimensioniert und verbinden die verschiedenen Orte miteinander, die sich nicht nur an den „Köpfen“ im Westen und Osten, sondern auch an den Rundwegen wiederfinden. Positionierung, Dimensionierung, Anbindung und Ausgestaltung der Flächen für das Schützenfest bedürfen der Überarbeitung.

Die Formensprache zeigt über alle Maßstabsebenen eine hohe Gestaltqualität, mit besonderer Würdigung der Ausgestaltung der Sport- und Spielflächen im Park und der Abfolge von Wegen und Plätzen. Vorhandene Parkelemente – „Spuren“ – werden dabei geschickt eingebettet. Leider werden die Potentiale der vorhandenen Teiche bzw. des Themas Wasser insgesamt zu wenig für die Parkgestaltung genutzt.

Die heutige Rennbahn bleibt als Sandtrockenrasenband nicht nur ables- und erlebbar, sondern übernimmt eine spannende, neue Rolle für die Biodiversität und die ökologische Vielfalt des Standortes.

Besonders überzeugend ist die Ausgestaltung der westlichen und östlichen Parkauftakte, sie
werden ihrer wichtigen Aufgabe im Stadtraum gerecht, lassen aber die weiteren Anbindungen als gleichwertige Alternativen und Chancen nicht aus dem Blick verschwinden.

Die nach 2026 hinzukommende Brücke über den Europadamm liegt richtig neben der breiten Wege- und Sichtverbindung vom Obertor in den Park.

Das Material-, Vegetations- und Ausstattungskonzept ist überlegt; die Kosten liegen im mittleren Niveau, die Wirtschaftlichkeit wird als angemessen beurteilt, auch der Unterhalt dürfte sich im üblichen Rahmen bewegen. Im Erläuterungsbericht finden sich bereits Hinweise auf den weiteren Bauablauf.

Das Gesamtbild des neuen Parkes unter dem Titel „Spuren der Zukunft“ wirkt selbstverständlich und kann diesen Ort in Neuss neu definieren, ohne die Vergangenheit zu ignorieren. Daher stellt die Arbeit insgesamt einen sehr wertvollen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar.