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Einladungswettbewerb | 01/2023

Wohnbebauung St. Ulrich in Stuttgart‐Fasanenhof

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

ELEMENT A · Architekten BDA, Christian Taufenbach

Architektur

Sibylle Bayer - Freie Landschaftsarchitektin

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Stadträumliche und stadtgestalterische Qualität der Planung
Der Entwurf strebt an, die erwünschten Wegeverbindungen in alle Richtungen auch in städtebaulich lesbare Verbindungen umzusetzen und verwebt sich auf diese Weise mit dem heterogenen Umfeld. Die gelingt nach Osten hin auch durch eine überzeugend gestaltete Idee für eine Schulerweiterung, durch die eine gute Ost‐West‐Verbindung gelingt. Mit sechs einfachen Kuben, von denen zwei mitei‐ nander verschränkt sind, wird gemeinsam mit der Kirche ein städtischer Raum aufgespannt. Die Kör‐ nung und Kubatur sowie Gebäudehöhen sind nicht maßstabssprengend und kommen somit den Sor‐ gen im Stadtteil um zu intensive Nachverdichtung mit Augenmaß entgegen. Die Kirche als prominen‐ tes Gebäude wir durch die Höhenstaffelung respektiert.
Die wichtigen belebenden Funktionen wie Quartierstreff und Tagespflege öffnen sich dabei in der EG‐Zone zum Platz vor der Kirche und sind somit nachvollziehbar angeordnet. Ungelöst bleiben je‐ doch die Diskrepanzen zwischen dem durch die Raumwände (Kirche und vorgeschlagene Wohnbau‐ ten) definierten Raum und der davon abweichenden Freiraumplanung und der Aufteilung zwischen öffentlich und privat. Dadurch bleibt unklar, welche Bereiche urban und welche landschaftlich gelesen werden sollen.
Die EG‐Zonen sind ansonsten mit niedrigen Hecken vom öffentlichen Raum abgegrenzt, was der Attraktivität wenig zuträglich ist.
Tiefgarage nachvollziehbar.

Freiraumgestaltung
Die Freiraumgestaltung folgt tradierten Standardlösungen und funktioniert im Grundsatz. Die oben erwähnte Diskrepanz zwischen stadträumlicher Setzung und Freiraumgestaltung stellt jedoch einen großen Mangel dar. Auch bleibt die Abgrenzung vom Europaplatz unklar. Weiterhin sind in der Frei‐ raumgestaltung keine außergewöhnlichen Qualitäten erkennbar, die dem Platzraum, der nur zu be‐ stimmten Zeiten am Tag und in der Woche eine urbane Belebung erfahren wird, herauszuheben. Grundsätzlich entsteht hier jedoch eine Begegnungszone, die von Seiten der Kirche und im Stadtteil gewünscht wird.

Architektonische Qualität
Die Rhythmisierung durch die sechs Kuben ist vor dem Hintergrund der Umgebung nachvollziehbar. Die Chancen zu einer stärkeren Raumbildung werden nicht ergriffen. Die Fassaden sind gefällig, je‐ doch unambitioniert und vermögen kaum, zu einer Identitätsbildung für das neue kleine Quartier beizutragen. Auf eine besondere Ausgestaltung der EG‐Zonen im Bereich der beiden Funktionen mit Öffentlichkeitsverkehr wird abgesehen. Die Wohnungsgrundrisse funktionieren und sind gut nach Westen und Süden orientiert. Dreispänner gelten als gute Größen und können wirtschaftlich betrieben werden.

Nachhaltigkeitsaspekte
Dachbegrünung und PV sind angedeutet. Die Fassadenbegrünung ist ein guter mikroklimatischer Bei‐ trag. Das vorgeschlagene energetische Quartierskonzept gilt heute als nahezu selbstverständlich und wird zur energetischen Optimierung beitragen. Mit der Holz‐Hybridbauweise soll der Anteil der in den neuen Gebäuden enthaltenen grauen Energie gesenkt werden.

Wohnqualität
Es ist eine recht gute Wohnqualität zu erwarten. Querlüften wird selten möglich sein, zumeist jedoch Über‐Eck‐Lüften. Die Ausgestaltung der Wohnungen in den Erdgeschosszonen trägt wenig zum Schutz der Privatsphäre und vor Störungen bei.

Schule
Der Umgang mit der Schulerweiterung ist nachvollziehbar, funktional und wird begrüßt, weil er auch die städtebauliche gewünschte Durchwegung ermöglicht.
Modellphoto

Modellphoto

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Konzept Städtebau

Konzept Städtebau