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Eingeladenes, zweiphasiges städtebaulich-hochbauliches Entwurfsgutachten | 11/2022

Quartiersentwicklung Freiburger Straße in Stade

Visualisierung

Visualisierung

2. Rundgang

buttler architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

evert LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das ehemalige Fabrikgelände der Gummifabrik liegt direkt dem Altstadtzentrum vorgelagert im Bereich der historischen Stadtbefestigungsanlagen mit Wassergräben und hoher Freiraumqualität.
Die Entwicklung eines umfangreichen neuen nachhaltigen innerstädtischen Wohnens in der Kombination mit ergänzenden öffentlich, halböffentlichen und privaten Nutzungen, wie Hotel, Café, Co-Working-Spaces, Treffpunkt usw. wurde dabei aus der historischen Maßstäblichkeit, Form und Materialität der sehr unterschiedlichen Altstadtquartiere Stades abgeleitet:
Das Thema Stadtquartier wurde hierbei neu in Wohnhöfe mit hoher Wohn- und Lebensqualität und öffentlichen Wegeführungen mit Piazza-Charakter für Spiel und Aufenthalt weiterentwickelt, in dem die Bildung von privaten, halbprivaten, halböffentlichen bis öffentlichen Räumen im Mittelpunkt steht.
Die neuen dynamischen Quartiere nehmen die wichtigen, prägnanten Grünzüge der Wallanlagen auf und führen diese durch das Wohnen hindurch, die Ausrichtung und Öffnung des Wohnens erfolgt gleichzeitig zum Wasser, an dem vielfältige Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten verortet sind. Dieses umfassende qualitative Wohn-Freiraum-Konzept ist nur durch die PKW-Stellplatzverlagerung in ein Untergeschoss möglich.
Eine Höhenstaffelung der Gebäude erfolgt entsprechend der kleinteiligen Umgebungsbebauung im Norden von 1-2-Geschossen gleichmäßig ansteigend bis zur Dominante des Hotelgebäudes, welches an das Zentrum anbindet.
Wohn-Grundrisse in hoher Qualität und einem breiten Wohnungsmix ermöglichen eine hohe Bewohnervielfalt, die Möglichkeiten des Pflegewohnens ist ebenfalls gegeben.

buttler architekten GmbH: Dipl.-Ing. Maik Buttler, M.A. Julia Weber, M.A. Philipp Deutschmann, stud. arch. Julie Ohlendorf
Dipl.-Ing. Dierk Evert Garten- und Landschaftsarchitekt: Dipl.-Ing. Johannes Evert, B.Sc. Annika Bahr

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag 1011 hat seine klare Grundordnung mit einer einheitlichen Formensprache der Baukörper bei‐ behalten. Positiv bewertet wird der Ansatz, das geometrische Prinzip zu verein‐ fachen und wiederkehren‐ de Elemente zu verwenden. Die erfolgte Überarbeitung kann aus Sicht der Jury jedoch noch nicht vollends überzeugen. Die Unterscheidung der Freiräume in öffentlich und privat ist weiterhin nicht klar erkennbar, da beide Flächenarten öffentlich benutzbar und zugänglich sind. Der Auftakt der Piazza vom Burggraben ist im Vergleich zur ersten Phase verdeckt, da der Bau‐ körper am nördlichen Ende des Burggrabens den Zugang ins Quartier jetzt eher verstellt. Die Piazza ist damit vom Burggraben aus nicht mehr erkenn‐ bar und erreicht städtebaulich nicht die von den Verfassern beschriebene Funktion.

Die Themen Durchlüftung, Durchwegung und Entwässerung werden von der Jury als gut ausgearbeitet gesehen, auch die Grundrisse werden positiv bewertet. In der Architektur lässt der Entwurf jedoch eine differenzierte, lebendige Fassadenentwicklung vermissen. Die vorgeschlagene Lösung für den Solitärbau auf der Spitze wird aufgrund des durchgehenden Sockels als zu massiv angesehen. An der Südspitze entsteht damit aus Fußgängerperspektive ein insgesamt zu dominantes Gebäude, das eine zu lange Kante am Burggraben und an der Freiburger Straße ausbildet.

Der Entwurf zeigt Ansätze auf, die Schwächen im Freiraum zu überwinden und durch eine leichte Abwandlung der Gebäude bessere Durchwegungen zu generieren. Die Ausbildung zweier Höfe und eines Solitärs wird hier als zielführender Ansatz gesehen. Die Jury ist jedoch der Meinung, dass andere Entwürfe dieses Motiv besser umgesetzt haben und die Arbeit mit nur einer Typologie für die gesamte Fläche aufgrund der Größe des Quartiers insgesamt zu wenig differenziert ist.
Lageplan

Lageplan

Perspektive

Perspektive