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Award / Auszeichnung | 05/2018

Iconic Awards 2018: Innovative Architecture

Stadtmauerhaus – Wohn- und Geschäftshaus

DE-41061 Mönchengladbach, Krichelstraße/Abteistraße

Auszeichnung - Selection

Schrammen Architekten BDA GmbH & Co. KG - Stadtplaner - Generalplaner

Architektur, Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Landschaft und Freiraum; Museen, Ausstellungsbauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2015
    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Der Abteiberg – Ursprung der Stadt Mönchengladbach – ist mit seinen drei Achsen Handel, Kultur und Natur eine herausragende Besonderheit, die stärker zur Geltung kommen soll. Ziel der Stadt ist es, das Stadtbild aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität rund um das Städtische Museum Abteiberg zu erhöhen. Querungen zwischen Handel und Kunst, die der Architekt Hans Hollein bereits in den 80er Jahren vorgesehen hatte, sollen künftig weitergeführt werden und die Verbindung der Achsen stärken.

Das neu errichtete Stadtmauerhaus verhilft dem Abteiberg als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum attraktiv zu werden. Auf dem Abteiberg gelegen bildet es ein Bindeglied zwischen der Stadt und dem Museum. Der Bau bietet zum einen Wohnraum und zum anderen schafft er, mittels einer Galerie und eines Restaurants mit Außenterrasse, kulturellen Raum. Die Außenanlagen, mit Außenterrasse und verkehrsberuhigtem Vorplatz, vereinen Anwohner, Passanten als auch Museumsbesucher. Auf diese Weise tragen sie zur Gemeinschaft sowie zur Belebung des Stadtviertels bei. Zudem lassen sich an dieser Stelle Aktionen mit dem Museum umsetzen. Die Abteistraße verändert sich, es kommt Bewegung in die Oberstadt, und das ganz im Sinne des städtischen Rahmenplans Abteiberg.

Das Stadtmauerhaus präsentiert sich mit seiner kubistischen Formensprache als fein proportionierte Bauplastik. Fenster und Balkone wurden in den Körper eingearbeitet und nicht additiv angehängt. In seiner Filigranität und Maßstäblichkeit fügt es sich zwischen die gründerzeitlichen Häuser und der überwiegend geschlossenen zweigeschossigen Bebauung rund um die Citykirche ein.
Das Gebäude passt sich der Hanglage an. Es besteht aus zwei Baukörpern und wird über mehrere Ebenen erschlossen. Der erste Baukörper ist dreigeschossig. Lediglich an der Ostseite des Gebäudes entsteht ein viertes Geschoss zur Pointierung der Ecksituation und Torwirkung im Zusammenspiel mit der Nachbarbebauung. Im Rückraum des Gebäudes entsteht der zweite Baukörper. Er erstreckt sich über zwei Ebenen. Zugleich dient er zur Einfassung und Akzentuierung des neuen Platzes am Museumseingang.
Der gesamte Bau öffnet sich in Richtung Süden. Von den auskragenden Loggien, die sich vertikal übereinander schachteln, erschließt sich ein einzigartiger Blick über Mönchengladbach und das Gladbachtal.
Die Konstruktion des Gebäudes ist als Stahlbeton-Konstruktion erstellt. Maximale Deckenspannweiten lassen eine freie Grundrissgestaltung zu. Im Bereich der Bestandsbrücke wurde eine erweiterte Gründungsmaßnahme mittels Hochdruckinjektion vorgenommen.
Die Fassade besteht aus unterschiedlichen Plattengrößen aus deutschem Jura. Aufgrund ihrer Kleinteiligkeit ergibt sich ein engmaschiges Netz, welches sich über den Bau legt und damit die Flächigkeit des Kubus erhält und ihn in seiner Gesamtform wirken lässt. Damit berücksichtigt das Stadtmauerhaus in seiner Material- und Farbwahl das historische Stadtbild mit Citykirche, Museum und Münster, sodass kein Solitärgebäude entsteht.

Das Projekt geht innen wie außen auf gegebene Strukturen wie Wohnen, Kunst und Kultur ein, und führt diese – und damit die Menschen – zusammen. Es möchte der angrenzenden Umgebung ein »Wohnzimmer« geben.