modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 06/2022

Wohnbebauung Baufeld 16 im Heiligkreuz-Viertel in Mainz

1. Preis

POS4 Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

„1WQ“, das „One World“- Quartier als neue Community im Heiligkreuz-Viertel

E1 Gestalterisches Konzept
  • Der städtebauliche Entwurf für das HK4tel in Mainz sieht im Baufeld 16 gezielt „windmühlenartige“ Strukturen mit markanten 4–5-geschossigen Baukörpern vor, begrenzt durch Baulinien zu den Blockrändern und Baugrenzen zum Blockinnenbereich.
  • Rechtskräftige B-Plan W 104 stellt eine verbindliche Erschließung über die Planstraße B her.
  • Das Gestaltungshandbuch beschreibt eine tektonische Sockeldarstellung und die Blockrandbildung in der Siedlungsstruktur, welche im Entwurf thematisiert wird.
  • Das Baufeld wird fußläufig über west-östliche Grünverbindungen des „zentralen Grünzugs“ an die Hechtsheimerstraße angebunden, über „Promenaden“ nord-südlich vernetzt und liegt unmittelbar, prominent angrenzend an einer zentralen Grünfläche, dem südlichen Quartiersplatz..
  • Natur und Stadt verzahnen sich in Form von nicht zu hohen Baukörpern, die blockrandartig den Städtebau bilden und offen und luft- und lichtdurchströmt einen Gartenhof umstellen. Auf dem dunklen, tektonischen Sockel ruhen schlichte, weiße Baukörper mit Farbakzenten in den Loggien.
  • Die städtebaulichen Fugen werden im Bereich des Sockels als eingeschossige Arkade interpretiert und in den oberen Geschoßen durch eine intensive Fassadenbegrünung betont.
  • Bewusst gewählte abgerundeten Ecken und die städtebaulichen Fugen in der Blockstruktur, die die Beziehungen von Natur und Architektur, organisch interpretiert, visuell stimulieren und eine verbesserte optische Verzahnung von Quartier und Grünzug ermöglichen und geschützte Einblicke in den Gartenhof gewähren.
  • Diese Beziehung greift bis in das Wohnungslayout und lenkt die Blicke der Bewohner subtil in einen steten Dialog mit der Natur. Jede Wohnung verfügt über ein Maximum an Blickbeziehungen in die Grün- u. Außenflächen mit direkten, erlebbaren Bezügen zu Natur, Landschaft und Atmosphäre im Zentrum der Bebauung.
  • Die geplanten Wohnungstypen ermöglichen höchst unterschiedliche Qualitäten: die erdgeschossigen Gärten erstrecken sich großzügig über die gesamte Sockelfläche (Living Garden), die Wohnungen der Obergeschosse bieten ein Maximum an Balkonflächen und Loggien (Living Loft). Die Dachflächen sind als extensiv begrünte Flächen vorgesehen. • Die äußere Erschließung und die von Pergolen überspannten Zugangsbereiche sind geschickt gefasst und schaffen die notwendige Distanz zur Öffentlichkeit.
  • Die blockinneren Bereiche schaffen eine halböffentliche Privatheit mit hohem Identifikationswert des Gartenhofes und geschützter Privatsphäre in den Gärten, auf Terrassen und Balkonen.
  • Die innere Erschließung erfolgt von den Straßen und über den Gartenhof direkt in die Erschließungskerne, natürlich belichtet als erlebbarer Raum zum Sehen und gesehen werden, um auch in einer Wirtschaftseinheit pro Haus, um Gemeinschaft zu schaffen. Es geht stetig um Beziehungen zwischen Grün, Menschen und der Gemeinschaft.

E2 funktionale Zusammenhänge
  • Der geforderte Wohnungsmix und die Anforderungen gem. des Landeswohnraumförderunsgesetzes des Landes Rhein-Pfalz werden dargestellt.
  • Die großen Wohnungen sind je Haus als Durchwohnungstypen interpretiert.
  • Die Wohnungen erhalten durch die hohen transparenten Fassadenanteile ein Maximum an natürlichem Licht. Die Haupträume befinden sich in der Peripherie um einen Kern. Die Küchen sind offen und mit den Wohnzimmern verbunden geplant, können aber bei Bedarf auch abgeteilt werden. Sie sind Bestandteil einer Zone, die sich in der Gebäudemitte und den weniger belichteten Flächen befindet. Auch die Serviceräume sind im Inneren platziert, um die Funktionalität der Wohnungen zu optimieren und die Installationen zu bündeln.
  • Die Wohnungen und ihre Zugänge werden barrierefrei gestaltet. Die Aufzüge erhöhen den geforderten Anteil an barrierefreien Wohnungen.
  • Die Wohnungen sind über die barrierefreien Erschließungen direkt mit den ausreichend dimensionierten Keller- und Servicebereichen inkl. Müll und den Stellplätzen für Fahrräder und PKW in der natürlich belüfteten Großgarage verbunden.

E3 TGA
  • Geplant werden die Gebäude als Energie-Effizienzhäuser gemäß den Vorschriften der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
  • Neben einer hocheffizienten Anlagentechnik mit Nutzung des Fernwäremangebotes erfolgt die Reduzierung der Transmissionswärmeverluste über einen äußerst effizienten Dämmstandard der Gebäudehülle.
  • Mindestens der Effizienzhaus-Standard EH55, welches den Jahres-Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes um 45% unterschreitet.
  • Die Dachflächen können zur Aufstellung von Photovoltaikelementen vorgesehen werden

E4 baul. Brandschutz
  • Die brandschutztechnischen Anforderungen für die Baukörper ergeben sich aus der Landesbauordnung Rheinlandpfalz (LBauO) und für die Tiefgarage aus der Garagenverordnung (GarVO).
  • Die oberirdischen Geschosse der zu Wohnzwecken genutzten Baukörper werden jeweils über einen zentralen Treppenraum erschlossen, der den ersten Rettungsweg darstellt. Der zweite Rettungsweg erfolgt über die Fenster, teilweise über tragbare Leitern der Feuerwehr bis zu einer Rettungshöhe über der Geländeoberfläche von 8.00m, alle weiteren Geschosse werden über Hubrettungsfahrzeuge von den dazugehörigen Aufstellflächen für die Feuerwehr erreicht. Insbesondere der Gartenhof sieht in den oberen Geschossen deswegen Durchwohnkonzepte vor.
  • Die Aufstellflächen für die Feuerwehr sind an den öffentlichen Straßen vorhanden.
  • Die Tiefgarage stellt einen Brand- bzw. Rauchabschnitt dar und wird über die Zu- und Abfahrt und die Treppenräume der beiden Baukörper erschlossen. Zur Verbindung zwischen der Garage und den Treppenräumen werden Sicherheitsschleusen vorgesehen. Somit werden auch die Anforderungen an die Rettungswege und Radien für die Tiefgarage erfüllt.

E5 Kostengünstiges Bauen, geschätzte Baukosten
  • Geschickte Raumnutzung, der offene Grundriss und reduzierte Verkehrsflächen sind die Grundlage von qualitativ hochwertigem und kostengünstigen Bauen.
  • Ein kompakter Baukörper, ohne Vor- und Rücksprünge reduziert die Größe der Fassadenflächen. Massen werden über Schotten und Fassaden in die Gründung geführt. Die Installationen sind in der Kernzone gebündelt und ermöglichen Grundrissvarianten.
  • Der Rohbau kann in Mauerwerk oder Planblöcken, als auch in Betonfertigteilen kostengünstig erstellt werden. Auch die Rundungen können derartig ausgestaltet und vorgefertigt werden, da sie nur im Loggienbereich gegeben sind. Die Fassadengestaltung und deren Aufbau ist logisch und einfach und somit effizient zu realisieren.
  • Die Kellerräume und der Tiefgaragenbereich sind im Layout minimiert und fordern auch in den Lastabtragungen der aufgehenden Fassaden durch die Unterzugsausgestaltung keine statischen Mehraufwände
  • Kompakte Sanitärbereiche, eine gezielte Materialwahl und eine BIM Planung über die gesamte Planungs- und (möglich) Lebensdauer reduziert den Bauaufwand und vermeidet kostspieliges Unvorhergesehenes.
  • Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf ca. 22 Mio. brutto (300-400 Kosten), 1435,- € für m2 BGF Wohnen und 855,- € m2 BGF Tiefgarage/ Keller.

E6 Materialkonzept
  • Ausgehend von einem volumetrischen Konzept sind die gewählten Materialien auf dem dunklen Klinkersockel in Form von Putzfassaden Ton in Ton mit Fenstern, Geländern und Attikablechen.
  • Das Spiel von Loggien zu den Ringstraßen, Plätzen und Parkflächen kontrastiert die Erscheinung der Fassaden mit Balkonen zu den Promenaden und zum Gartenhof. Die Fassaden sind teilweise bandartig strukturiert und Kratzputz gegenüber glatten Putzelementen subtil differenziert.
  • Die Innenflächen der Loggien und Balkone folgen einem subtilen Farbkonzept mit einer starken Aussage: bewusst zeigen die Farben von innen heraus ein „One World Konzept“ in den Spektralfarben des Regenbogens als ein klares Statement.
  • Die Bewuchse der Eingangssituationen gehen in vertikale begrünte Fassadenflächen über.
  • Der Zugang zum Innenhof erfolgt über Treppen und Rampen die durch Betonelemente mit aufgesetztem Klinker und Querstreben aus Holz (Pergola) mit den Gebäuden verbunden sind. Der Sockel und die sichtbaren Wände der Tiefgarage nehmen das gleiche Material aus Klinker auf, in Abstimmung mit dem Gestaltungshandbuch.

Wir wollen mit der Natur leben im 1WQ!