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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Neugestaltung Gebäude und Freianlagen an der Grundschule Klein-Nordende, Elmshorn

Lageplan

Lageplan

ein 3. Preis

Preisgeld: 6.250 EUR

Haberland Architekten

Architektur

plateau landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektonisches Konzept

Das ortsbildprägende und identitätsstiftende erste Schulhaus von 1910 bleibt erhalten.
Das in vielen Jahrzehnten gewachsene Konglomerat der übrigen baulichen Erweiterungen wird durch einen Neubau ersetzt.
Im Sinne einer nachhaltigen Nutzung der neuen Grundschule ist diese grundsätzliche Neuordnung notwendig, da sich die vorhandene Baustruktur in pädagogischer wie auch in energetischer Hinsicht nicht sinnvoll umgestalten lässt.
Aus altem Schulhaus und neuer Bausubstanz entsteht ein Schulensemble, dass die Geschichte des Ortes respektiert und gleichzeitig zeitgemässen pädagogischen Ansprüchen gerecht wird. Der neue Baukörper bestehend aus einem ausgedehnten Erdgeschoss und einem kleineren Obergeschoss nimmt die Höhe des Altbaus auf und fügt sich in seiner Höhenentwicklung harmonisch in das (vor-)städtische Umfeld ein.

Konstruktion
Als ortstypischer Baustoff wird für die Fassaden Mauerwerk gewählt. Im Sinne eines ressourcensparendes Bauens werden Recyclingziegel verwendet, die aus dem Abbruch der Bestandsgebäude gewonnen werden können.
Die Ziegel werden farblich gemischt und für die neuen Fassaden eingesetzt. Ergänzungen können mit Recyclingziegel aus anderen Abbruchgebäuden ausgeführt werden, um ein lebendiges Fassadenbild zu erzeugen.
Die Mauerwerksfassaden sind dauerhaft und günstig in den Unterhaltskosten.


Landschaftsarchitektonisches Konzept

Die Neuordnung und Erweiterung des Schulgebäudes ermöglicht es den angegliederten Freiräumen eindeutige Bezüge zum Schulgebäude und den angrenzenden Nutzungen (Werkhof + Bürgermeister-Hell-Halle) neu zu definieren und somit den Schülerinnen ausreichend Bewegungsraum im Freien anzubieten.

Der mit einem hellen Pflaster befestigte Schulhof vermittelt zwischen dem Schulgebäude und den nördlich vorhandenen Sand- und Waldspielflächen. Hier finden Bewegung, Spiel und Aufenthalt auf den Sitzlandschaften und dem Sitzpodest statt. Das Zahlenfeld ist in die befestigte Fläche am Ausgang zum Schulhof integriert. Seitlich schließen die Außenplätze der Mensa an. Lernen im Freien ist in dem kleinen Hof zwischen Schule und Bauhof angeboten. Straßenseitig befindet sich die grüne Vorgartenzone mit allen notwendigen Wegeverbindungen und einem Vorplatz als Treffpunkt und Wartebereich am Haupteingang zum Schulgebäude.

Zwei Stichwege binden den Platz unmittelbar an die Schulstrasse an. Seitlich führen Fußwege zu den westlich angeordneten überdachten Fahrrad- und Rollerabstellanlagen und den PKW-Stellplätzen mit der Zufahrt zum Bauhof im Osten des Schulgebäudes. In diesem Bereich sind auch der Schulgarten und das ‚Grüne Klassenzimmer‘ mit Hochbeeten und Bänken angeordnet. Das Gärtnern wird Bestandteil des öffentlichen Raumes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schafft bei Erhalt des alten Schulhauses, alle 4 Lerncluster erdgeschossig mit eigenem Zugang anzuordnen, was das Preisgericht begrüßt. Zwischen dem Altbau und dem straßenseitigen Cluster ist der Haupteingang mittig platziert mit richtig angeordneter „Kiss and drop Zone“. Die PKW-Stellplätze befinden sich an der Zufahrt zum Bauhof, weit davon entfernt liegen die Fahrrad- und Rollerständer, was als verkehrssicher anerkannt wird.

Die Mitte der Schule bilden Aula und Mensa, wobei die Aula über einen Luftraum Verbindung zum zentral angeordneten Obergeschoss erhält. Der Speiseraum ist eingeschossig mit Fensterfront zu der nördlich liegenden Sporthalle und den Schulhofflächen. Alle Einzelhäuser erhalten jeweils über den Marktplätzen ein großzügiges Oberlicht, das die räumliche Mitte der Cluster freundlich hell erscheinen lässt. Ihre Grundrisse entsprechen in den Anordnungen der Vorstellung der Pädagoginnen im Preisgericht. Auch das Obergeschoss, mit umlaufendem Galeriegang, wird durch ein großes Oberlicht gut ausgeleuchtet, was von der Aula im EG gleichfalls erreicht wird. Die Nutzungen an dieser Galerie reichen von Bibliothek über Musikraum, Philosophie, DAZ-Unterricht bis hin zu Schulungsräumen, was im pädagogischen Konzept anerkannt wird. Die Erscheinung der neuen Schule ist durch die Anordnung der Baukörper neben dem Altbau auch unter Wiederverwendung von Abbruchziegeln in der Fassade überzeugend. Die größere Gebäudehöhe der Mitte tritt durch ihre Lage deutlich zurück, was positiv gewertet wird. Neben den Kennwerten von BGF und BRI die im günstigen Bereich liegen, wird das A/V-Verhältnis und der ökologische „Fußabdruck“ kritisch gesehen. Der Entwurf ist konstruktiv ohne übertriebenen Aufwand erstellbar. Sein Betrieb ist energetisch zu vertreten.

Freiraum
Der Gewählte städtebauliche Ansatz (Eingeschossigkeit) verkleinert die für die Freiräume insgesamt zur Verfügung stehenden Flächen bedeutend und wird kritisch diskutiert. Dagegen wirkt die vorgeschlagene Aufteilung des Außenraums robust und gut durchgearbeitet, wenn auch etwas kleinteilig. Als Konsequenz der ondulierenden Fassadenlinie entsteht dazu eine gewisse Unübersichtlichkeit für den Pausenbetrieb, wie auch mit Blick auf die Kriminalprävention. Die vorgeschlagene Erschließung kann grundsätzlich überzeugen. Lediglich die Verbindung zwischen der Stellplatzanlage und die Bürgermeister-Hell-Halle scheint etwas ungünstig zu sein.
Grundriss EG

Grundriss EG

Ansichten, Schnitte

Ansichten, Schnitte

Fassadendetail

Fassadendetail

Skizze

Skizze