modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 04/2023

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023

Im Strukturwandelprozess der Bahnstadt Heidelberg wurden 116 Hektar ehemaliger Güter- und Rangierbahnhofflächen in ein modernes Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsquartier mit öffentlichen Grünzügen transformiert. Leitidee war eine nachhaltige Stadtentwicklung mit innovativer Passivhausbebauung, öffentlichen Grünraumstrukturen und Klimaschutz. Zum jüngsten Stadtteil der kurzen Wege gehört Teilhabe, ein 1,5 km langer warmer Promenadenparkraum und der kühlere ‚Langer Anger‘ mit einer 5000 m3 regenwassergespeisten Wasserachse.

Im Strukturwandelprozess der Bahnstadt Heidelberg wurden 116 Hektar ehemaliger Güter- und Rangierbahnhofflächen in ein modernes Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsquartier mit öffentlichen Grünzügen transformiert. Leitidee war eine nachhaltige Stadtentwicklung mit innovativer Passivhausbebauung, öffentlichen Grünraumstrukturen und Klimaschutz. Zum jüngsten Stadtteil der kurzen Wege gehört Teilhabe, ein 1,5 km langer warmer Promenadenparkraum und der kühlere ‚Langer Anger‘ mit einer 5000 m3 regenwassergespeisten Wasserachse.

Bahnstadt Heidelberg

DE-69115 Heidelberg

Nominierung

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2004
    Fertigstellung: 07/2018

Projektbeschreibung

Entwicklung der Freiräume zu einem neuen Stadtteil auf ehemaligen Bahnanlagen

Im Strukturwandelprozess der Bahnstadt Heidelberg wurden 116 ha ehemaliger Güter- und Rangierbahnhofflächen in ein modernes Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsquartier mit öffentlichen Grünzügen transformiert. Leitidee war eine nachhaltige Stadtentwicklung mit innovativer Passivhausbebauung, öffentlichen Grünraumstrukturen und Klimaschutz.
Zum Stadtteil der kurzen Wege gehört der 1,5 km lange Promenadenparkraum mit klimaangepassten Arten und der mikroklimatische ausgleichende ‚Lange Anger‘ mit einer 5000 m3 regenwassergespeisten Wasserachse. Fußgänger und Radfahrer finden höchste Mobilität durch die Vernetzung von Stadtteilen, übergeordneten Radwegen, ÖPNV und Fernverkehrsanschluss. Streifräume auf ehemaligen Bahnschottern schaffen ökologische Vernetzungsräume als mikroklimatische Habitate.
Der Aufbau eines öffentlichen, nachhaltigen Freiraums zur Förderung der Klimaanpassung, des sozialen und kulturellen Lebens und der lebendigen Teilhabemöglichkeit der Bahnstadtbewohner, war Ziel des ,Null-Emission‘s‘-Stadtteils mit wenig gewachsenen Strukturen.
Die grüne Promenade ist für Jung und Alt ein Aufenthalts-, Spiel- und Aktionsraum. Sie bietet Interaktionselemente mit Sitz- und Liegemöglichkeiten auf Wiesen, Bänken an der Stampfbetonmauer, zwischen Hochbeeten oder auf punktuellen Spielplätzen. Darunter findet sich auch der ausgezeichnete Feuerwehrspielplatz mit Bewegungsparcours neben der Feuerwehr.
Der kühlere Lange Anger wirkt mit seinen Wasserflächen im Sommer ausgleichend und wird in Winter bei Eis zum sozialen Treffpunkt. Promenade und Langer Anger tragen zur Bildung von Nachbarschaften und einem Identitätsgefühl im Wissenschaftsquartier bei. Um als altlastenfreies, innovatives Stadtviertel zum Symbol eines gelungenen Strukturwandels zu werden, bedurfte es Grundlagen, wie eines umfassenden Energiekonzepts, einer städtebaulichen Rahmenplanung und eines Konzeptes Öffentlicher Raum, die alle vom Heidelberger Gemeinderat beschlossen wurden. Die linearen Freiräume schaffen Verbindungen und verknüpfen Bestandsräume, u.a. ausgebildet durch klimaangepasste Baumarten, das Recycling authentischer Bahnelemente und Natur- und Klimaschutz. Sie ermöglichen Blickbezüge zum Naturgroßraum, zum Königstuhl, Schloss und Pfaffengrund. 50% des Regenwassers werden in den Wasserbecken des
Langen Angers, 50% auf den Grundstücken des Quartiers zurückgehalten.
Die Stadt und die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH) entwickelten und vermarkteten den Großteil der Flächen gemeinsam. Im neuen Stadtteil, in dem ca. 5000 Menschen leben und 7000 insbesondere in der Forschung arbeiten, wurden ca. 2 Milliarden € investiert.
Neben energetischer Effizienz wurde sehr viel Wert auf einen ausgewogenen Nutzungsmix und die großzügige Gestaltung der Freiflächen gelegt. 2005 beauftragte das Stadtplanungsamt Heidelberg Latz + Partner mit dem Konzept Öffentlicher Raum, 2007 mit dem Freiraumkonzept als Überarbeitung der städtebaulichen Rahmenplanung. Das Landschafts- und Forstamt beauftragte die Realisierungen von Promenade und Langem Anger, die 2018 abgeschlossen wurden. Das Konzept der Bahnstadt scheint aufgrund anhaltender Nachfrage auf zu gehen. (Quelle https://www.heidelberg-bahnstadt.de)
Der Leitbildprozess der Bahnstadt ist richtungsweisend dafür, wie künftig auch für umfassende Bauvorhaben und ganze Städte das Passivhaus in einem nachhaltigen Freiraumkontext zum Standard für Klimaanpassung werden können. Es wird deutlich, wie eine weitsichtige Planung der lokalen Behörden zu einer nachhaltigen Entwicklung und zu einem hohen Maß an Lebendigkeit des Viertels, Zufriedenheit der Bewohner und Nutzer, Identitätsbildung, sowie zu Energieeffizienz, Natur- und Klimaschutz beitragen kann. Die Bahnstadt mit ihren Freiräumen, deren Qualitätssicherungsprozess durch das Stadtplanungs-, sowie Umwelt- und Forstamt über 13 Jahre begleitet wurden, soll auf weitere Planungen und Entwicklungen in Heidelberg wirken. Auch andernorts wurde versucht, diesen Prozess, zum Aufbau eines sozialen und kulturell aktiven Stadtteils, zu übertragen.

Auszeichnungen:
+ YUANYEAWARD for Professionals 2020, Hauptpreis in der Kategorie ‚The Grand Prize in Urban Design‘
+ POLIS Award 2019, 3. Preis in der Kategorie ‚Lebenswerter Freiraum‘
+ Beispielhaftes Bauen Heidelberg 2018
+ Deutscher SPIELRAUM-Preis 2017
Fußgänger und Radfahrer finden höchste Mobilität durch Anbindungen an Stadtteile, ÖPNV und Fernverkehr. Im öffentlichen Raum entstehen Aktionsräume für die Stadtgesellschaft, Spielplätze und unterschiedliche mikroklimatische Habitate, die zur Klimaanpassung beitragen. Streifräume auf ehemaligen Bahnstottern schaffen ökologische Vernetzungsräume für Flora und Fauna.

Fußgänger und Radfahrer finden höchste Mobilität durch Anbindungen an Stadtteile, ÖPNV und Fernverkehr. Im öffentlichen Raum entstehen Aktionsräume für die Stadtgesellschaft, Spielplätze und unterschiedliche mikroklimatische Habitate, die zur Klimaanpassung beitragen. Streifräume auf ehemaligen Bahnstottern schaffen ökologische Vernetzungsräume für Flora und Fauna.

Integration von Spielräumen in den Parkraum

Integration von Spielräumen in den Parkraum

Ausgezeichneter Spielparkour Feuerwehr neben dem Feuerwehrgebäude.

Ausgezeichneter Spielparkour Feuerwehr neben dem Feuerwehrgebäude.

Verwendung klimaangepasster Gehölze im Spielplatzbereich

Verwendung klimaangepasster Gehölze im Spielplatzbereich

Schnittstelle Promenade/ Stichstraßen

Schnittstelle Promenade/ Stichstraßen

Park- und Aktionsraum Promenade

Park- und Aktionsraum Promenade

Schnittstelle ökologischer Streifraum/ Aktionsband flankiert von Stampfbetonmauer

Schnittstelle ökologischer Streifraum/ Aktionsband flankiert von Stampfbetonmauer

Vision Latz+Partner Parkraum Promenade

Vision Latz+Partner Parkraum Promenade

Klimatischer Ausgleichsraum Langer Anger

Klimatischer Ausgleichsraum Langer Anger

Klimatischer Ausgleichsraum Langer Anger

Klimatischer Ausgleichsraum Langer Anger

Langer Anger als Rückzugsort und besonderer Spielraum mit Wasser

Langer Anger als Rückzugsort und besonderer Spielraum mit Wasser

Gesamtplan KÖR

Gesamtplan KÖR

Städtebauliche und landschaftsarchitektonische Gesamtkonzeption

Städtebauliche und landschaftsarchitektonische Gesamtkonzeption