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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Neubau „Forum der Physik“ auf dem Entwicklungscampus Königinstraße der Ludwig-Maximilians-Universität München

Teilnahme

léonwohlhage

Architektur

Erläuterungstext

Ausgangspunkt
Mit dem Neubau des Forums wird ein weiterer Baustein des übergeordneten städtebaulichen Rahmenplanes im Entwicklungscampus Königinstraße der LMU realisiert. Der Neubau markiert die stadträumlich bedeutsame Kreuzung von Königinstraße und Veterinärstraße, das Gebäude bildet dabei über den Hanggarten eine wichtige Spange zum Nano-Institut und wird damit zu DER Öffnung in den Campus und in den Englischen Garten.

Leitidee
Der Schnittpunkt zwischen Campus, Stadt und Englischer Garten zwischen Straßenebene und Campusstraße spiegelt sich in der Modellierung des Volumens als Kopfgebäude wieder.
Das öffentliche Forum und die Institute/Seminarräume der Physik wachsen als ein Körper bis zum Technikgeschoss im Dach aus dem Campus heraus. Dieses gestalterische Thema spiegelt sich in Proportion, Materialität und Farbe der Fassade wieder und wird so als neues Gegenüber zum Nano-Institut wirksam.

Freianlagen Konzept
Den Freianlagen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Sie betten die Baukörper in ein übergeordnetes Gesamtbild ein und vermitteln auf drei Grundebenen zwischen Stadt und Park.

Der Englische Garten als Hauptadresse
Der vorliegende Gestaltungsvorschlag öffnet den Entwicklungscampus zu den angrenzenden Grünräumen, verknüpft die Freiflächen miteinander und sucht direkte Anschlüsse an das übergeordnete Wegenetz im Englischen Garten. In den Grünflächen auf dem Campus werden die Gestaltungsmotive des Landschaftsparks aufgegriffen – sanft modellierte weichtopografische Anschlüsse, Baumsetzungen in Kleingruppen, wassergebundene Parkwegflächen und offene Rasenflächen sowie Blühwiesen erinnern an die übergeordnete Gestaltung des Englischen Gartens. Sie bilden die Grundebene im Freiraumkonzept. Der Hanggarten wird dabei nicht als solitäre Grünfläche in einer städtischen Entwicklung verstanden, sondern als Fortsetzung des Englischen Gartens. Anstatt die Grünfläche stufenweise zu terrassieren, wird sie weichtopografisch modelliert und kann deshalb eine barrierefreie Erschließung der Campusmagistralen sicherstellen, Aufenthalts- und Rückzugsräume anbieten und wichtige Retentionsflächen integrieren.
Die Königinstraße als städtische Klammer
Die Königinstraße markiert die Stadtkante im Übergang zum Englischen Garten. Punktuell weitet sie sich zu taschenartigen Plätze auf und verzahnt sich in den östlich anschließenden Grünraum. Eine durchgehende Belagsspange verbindet den Platzraum vor dem Nano-Institut mit dem Neubau des Forums. Die Bäume auf der Südseite des Forums werden von Stützwinkeln flankiert, die Baumscheiben mit Gitterrosten abgedeckt und können so schadlos in eine neue Topografie integriert werden. Auf der Sonnenseite des Neubaus entsteht eine gemeinsame Platzfläche zwischen Milchhäusl und Campus – ein Anlaufpunkt für alle, der über verlängerte Sitzstufen zu einem gemeinsamen Aufenthaltsort unter dem Grünen Dach der Bestandsbäume terrassiert wird. Hier gehen Architektur und Freiraum schwellenlos ineinander über.

Die Campusmagistrale als lebendige Mitte
Die Königinstraße markiert die Stadtkante im Übergang zum Englischen Garten. Punktuell weitet sie sich zu taschenartigen Plätze auf und verzahnt sich in den östlich anschließenden Grünraum. Eine durchgehende Belagsspange verbindet den Platzraum vor dem Nano-Institut mit dem Neubau des Forums. Die Bäume auf der Südseite des Forums werden von Stützwinkeln flankiert, die Baumscheiben mit Gitterrosten abgedeckt und können so schadlos in eine neue Topografie integriert werden. Auf der Sonnenseite des Neubaus entsteht eine gemeinsame Platzfläche zwischen Milchhäusl und Campus – ein Anlaufpunkt für alle, der über verlängerte Sitzstufen zu einem gemeinsamen Aufenthaltsort unter dem Grünen Dach der Bestandsbäume terrassiert wird. Hier gehen Architektur und Freiraum schwellenlos ineinander über.
Fahrradstellplätze, ein punktuelles Sitzangebot und regelmäßig gesetzte Mastleuchten gliedern den urbanen Freiraum. Niederschwellige Sportangebote wie Tischtennis, Streetball und Bouldern sind in die Magistrale eingebettet und konzentrieren die städtischen Freiraumbedürfnisse in dem multicodierten Erschließungsraum.

Städtebauliche Einbindung der Gebäudefigur und Erschließung
Der öffentliche Charakter des Neubaus des Forums zeigt sich in der Positionierung der Zugänge an der Südkante des Gebäudes. Auch die großflächigen Glaselemente strahlen kopfseitig in Richtung Innenstadt und definieren damit die südwestliche Kante des gesamten Campus. Die Cafeteria mit ihren terrassenartigen Plateaus bildet sich so als visueller Zugang in der Fassade ab, – unterstützt durch die flankierenden Eingänge – und lässt den Blick von der Ausstellungshalle über den Luftraum der Cafeteria nach außen – und umgekehrt den Blick von außen in das öffentliche Forum zu. Hier wird das innen und außen zu einem Ganzen, was sich insbesondere auch am nahtlosen Übergang der Freisitze im Außenraum zeigt. Ein Unterschnitt zur Königinstraße betont den Haupteingang des Gebäudes. Weitere Einschnitte des Volumens liegen in der Forumsebene und im Rücksprung des zweiten Obergeschosses. Sie erweitern die gemeinschaftlichen Flächen im Innern in den Außenraum als Terrasse oder Loggia. Diese diagonal versetzten Rücksprünge an den Gebäudekanten ermöglichen eine diskrete plastische Ausgestaltung des vorgegebenen Rechteckkörpers. Ganz beiläufig wird der geforderte Rücksprung aus dem B-Plan in das gestalterische Thema des Volumens integriert, wodurch die Technikflächen auf dem Dach Teil des Gesamtvolumens werden. Die übrigen Erschließungen im Gebäude, die Parkplätze im Untergeschoss, die Müllentsorgung, die Anlieferungen von Cafeteria und Werkstätten erfolgt – wie gefordert – von der Campusstraße aus und ihre Öffnungen werden in dem Sockel integriert.