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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2023

Umbau und Erweiterung Marienschule in Telgte

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 29.000 EUR

hehnpohl architektur bda

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Setzung eines dreigliedrigen Baukörpers gelingt es den Entwurfverfasser:innen eine gegenüber dem Bestand respektvolle Ergänzung der Marienschule.
Unter Berücksichtigung der bestehenden Verbindungen entsteht ein neues Gebäudeensemble, welches auf beinahe selbstverständliche Weise die geforderten Funktionen abbildet und angemessen auf die Gesamtsituation reagiert. Mit dem direktem Heranrücken des Neubaus an die Sporthalle und die Umfassung des Pausenhofs mit einem überdeckten Pausengang, bilden die Bestandsgebäude und Neubauten die 'Neue Marienschule'.
Die Aula, sowohl vom Pausenhof als auch von der südlichen Busvorfahrt erreichbar, bildet die neue Mitte der Schule, empfängt Schüler, Lehrer und Eltern und dient der Adressierung und Orientierung. Die direkt der Aula zugeordnete Mensa bietet darüber hinaus durch Zuschaltbarkeit vielfältige Möglichkeiten der Bespielung - sowohl im Schulalltag, als auch für außerschulische Veranstaltungen.
Alle Lerncluster sind direkt vor der Aula aus erreichbar. Eine Galerie im 1.Obergeschoss schafft zusätzliche Raumqualität, Blickbezüge zum Pausenhof und bietet Raum für kleinere, lernclusterübergreifende Lerngruppen.
Die Cluster selbst entsprechen den Anforderungen des Raumprogramms, gleichwohl wird kritisch hinterfragt, ob die natürliche Belichtung über die Lichthöfe ausreichend ist.
Die Eingriffe in die Bestandsgebäude scheinen auf das notwendige Maß begrenzt zu sein und lassen einen respektvollen Umgang mit dem Bestand erwarten. Die vorgeschlagene Konstruktion in Holzbauweise entspricht den Anforderungen des nachhaltigen Bauens. In diesem Zusammenhang wird der Hinweis auf den Erhalt und Integration des Bestandspavillons von 1996 positiv bewertet – diese Maßnahme ist jedoch in der Planung nicht erkennbar.
Die Fassadengestaltung entspricht in Maßstab, Proportion und Materialauswahl der Außendarstellung einer Grundschule, wobei insbesondere mit der filigranen Ausformung der Pausenhofgänge die formale gestalterische Anknüpfung an den denkmalgeschützten Gebäudebestand gewürdigt wird. Substanzielle Eingriffe in den denkmalgeschützten Bestand sind moderat, die wesentlichen Nutzungsbereiche (offene Pausenhalle, Treppenhäuser, Flure, Raumstruktur) bleiben ablesbar.
Der Nachweis der Realisierung in 2 Bauabschnitten ist nachvollziehbar. Die Flächenkennwerte liegen im mittleren Bereich, so dass die Wettbewerbsarbeit zusammen mit der kompakten Bauweise eine wirtschaftliche Realisierungerwarten lässt.
Insgesamt überzeugt die Arbeit ohne sich formal an den Bestand anbiedern zu wollen, durch seine wohltuende respektvolle Ergänzung der bestehenden Schule.
Gerade in der inneren Organisation bietet sie Qualitäten für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Marienschule in Telgte.