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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2023

10. Sächsische Landesgartenschau 2026 in Aue-Bad Schlema

Im Sukzessionswald mit Wasserzugang und Aussichtsturm

Im Sukzessionswald mit Wasserzugang und Aussichtsturm

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

STORCH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Schieferdecker Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

SassGlässer Landschaftsarchitekten PartGmbB

Sonstige

Erläuterungstext

LEITIDEE, STRATEGISCHE ZIELE DER GESTALTUNG, NACHHALTIGKEIT
Die buchstäblich bewegte Geschichte Bad Schlemas soll während der Gartenschau weitererzählt und durch nachhaltige Impulse zu einer ökologischen und wirtschaftlichen Ortsentwicklung geführt werden. Dabei spielen die naturräumlichen Besonderheiten der durch den Bergbau transformierten Montanregion eine ebenso maßgebliche Rolle wie die wirtschaftliche Prägung durch Kurbetrieb, Bergbau, Holzwirtschaft, Kunsthandwerk und Tourismus sowie die Mythen, Traditionen und Lebenswelten der Menschen vor Ort. Die Potenziale und Synergien dieser Zeitzeugnisse, Nutzungen und der lokalen Akteure sollen durch Vernetzungen, Akupunkturen und Additionen dauerhaft gestärkt werden.

GESTALTERISCHE UMSETZUNG UND RÄUMLICHE QUALITÄTEN
Es werden die folgenden fünf Bereiche unterschiedlicher räumlicher und funktionaler Prägung
entsprechend ihrer besonderen Charakteristik weiterentwickelt aber nicht überformt:

DIE FESTWIESE FEIERT
Auf der Halde 65 laden zukünftig die Festwiesen zum Feiern, Tanzen und Kulturprogramm ein. Der bestehende Parkplatz wird großflächig entsiegelt, neu zoniert und durch Urbane Wäldchen begrünt und eingefriedet. Ein abwechslungsreiches Angebot an Gastronomie, Handel, Kultur und Sport machen diesen neuen Ort des Ankommens zu einem Treffpunkt und Verteiler in Bad Schlema – über die Zeit der Gartenschau hinaus.

HEREINSPAZIERT
Die Marktpassagen öffnen ihre Türen für aktive Nutzungen und attraktive Angebote.
In den Heimatstuben wird traditionelles Kunsthandwerk präsentiert und die Besucher*innen zum Schnitzen, Drechseln, Klöppeln oder Weben animiert, während man in der Zukunftswerkstatt Saatbomben basteln, Stecklinge tauschen und Skateelemente bauen kann. Dazu spielt das Bergmannblasorchester die Musik. So entsteht ein interaktiver Austausch zwischen den Generationen –Tradition und Vision geben sich die Hand auf dem Weg in die Zukunft.
Die Urbanen Wäldchen werden mit vereinten Kräften sukzessive bepflanzt und bespielt.
Unter der Regie des Forstreviers und der Stadt Bad Schlema werden Pflanzaktionen durchgeführt und Baumpatenschaften vergeben, sodass Anwohner*innen und Besucher*innen ihren Landschaftsraum aktiv mitgestalten können.
Die Saatbomben und Stecklinge aus der Zukunftswerkstatt können hier wirksam zum Einsatz kommen. Der Pop-Up Skatepark und der Pump-Track können durch die Nutzer*innen mitgestaltet werden. Die Aktion „Skatepark in a box“ aus der Zukunftswerkstatt macht das Guerilla-Skaten möglich.

DER KURPARK ERBLÜHT
Der Kurpark-Balkon ermöglicht erste Orientierung und einen beeindruckenden Überblick über die Landschaft und die Angebote und Attraktionen auf dem Gartenschaugelände. Das Blütenmeer des Kaskadengartens gibt einen ersten Vorgeschmack darauf, was die Besucher*innen im Kurpark erwartet.
Die historische Parkanlage wird durch behutsame Ergänzungen aufgewertet. Die bestehenden Wege werden durch sogenannte „Missing Links“ weiterentwickelt: Sie stellen welche Verbindungen her zwischen bestehenden und zukünftigen Nutzungen.
Folgende Orte werden qualifiziert oder neu entwickelt:
Am „Kleinen Hafen“ können Jung und Alt kleine Boote im Floßgraben zu Wasser lassen und durch den Kurpark verfolgen. In unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Wilisch-Villa wird das Potential dieses Ortes und seine historische Relevanz in eine Rast- und Picknicksituation entlang des barrierearmen Weges zum östlichen Kurparkteich transformiert.
Der Wilischblick bietet eine ausgedehnte Aussicht über den östlichen Kurpark und die Haldenlandschaft im Hintergrund. Im weiteren Verlauf des Weges findet man das Therapie- und Schattenwäldchen, die Weiterentwicklung des Gehölzpakets am Minigolfplatz. Bienenweide und Streuobstwiesen ergänzen das Gesamtbild und unterstützen die für die Gartenschau vorgesehenen Nutzungen wie Küchengarten, Schauküche und Obst to go.
Gegenüber der kleinen Bühne kann man auf den Teichbalkon treten und Wasserpflanzen betrachten oder den Vorstellungen lauschen.
Auf dem Weg zum Märchen- und Schattengarten im östlichen Teil des Kurparks können am Wildgehege Tiere gefüttert werden. Entsprechende Futtergehölze spenden zugleich Schatten beim Verweilen auf dem Balkon. Das Segel, identitätsstiftendes Bauwerk von Bad Schlema, erstrahlt in neuem Glanz: Inmitten von extensiven Blühwiesen bietet es einen interessanten Blick über das Gartenschaugelände und lässt den Blick bis auf die Ausläufer der Grünen Spur schweifen.

DIE GRÜNE SPUR ERZÄHLT
Die Grüne Spur wird durch Sequenzen gegliedert. Sie erzählen Geschichten über Bad Schlema. So wird der Weg zwischen Kurpark und Niederschlema zu einem spannenden, abwechslungsreichen Spaziergang.
Bänke aus einfachen Holzbalken bieten robuste, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten im Schatten berankter Pergolen. Ein Informationssystem aus Bild, Text und Audiospuren erzählt in mehreren Kapiteln Mythen und Sagen über „Miriquidi“, – das Erzgebirge, ¬– aber auch Anekdoten aus dem Leben der Anwohner*innen.
Die Radwegeverbindung zwischen Ober- und Niederschlema wird gestärkt und die Verkehrsführung über die Straßenabschnitte durch Fahrradschutzstreifen und Übergänge verbessert. Eine durchgehende Beleuchtung erhöht die Sicherheit und Attraktivität.

NIEDERSCHLEMA WÄCHST
Der Bahnhof wird zum attraktiven Ort des Ankommens und einem neuen Kultur- und Begegnungsort für Bad Schlema: der Zukunftsbahnhof. Das breit gefächerte Nutzungsangebot reicht von der Beherbergung für Radler*innen und Wandersleute über Kultur- und Kommunikationsveranstaltungen, Jugendarbeit bis hin zu flexiblen Gastronomiekonzepten wie einem Pop-Up-Biergarten oder Eis-Fensterverkauf.
Ansonsten ist in Niederschlema sprichwörtlich weniger mehr: Die Besonderheit der Ruderalflur wird nur durch minimale Initialpflanzungen schrittweise und behutsam weiterentwickelt und gefördert. Gezielte Gehölz-Reihenpflanzungen erleichtern die Orientierung und schaffen Rahmen. Im Sukzessionswald entsteht ein großzügiger Abenteuerspielplatz. Er fügt sich sensibel in den Bestand ein und bezieht die vorhandenen Gegebenheiten (Felsen, Pflanzen, Wasser) ein. Der ikonische Aussichtsturm ermöglicht den Blick ins Muldetal und auf den Bikepark.

Auf alten Spuren mit Blick über den Naturspielplatz und die Ruderalfläche

Auf alten Spuren mit Blick über den Naturspielplatz und die Ruderalfläche

Kurpark

Kurpark

Bahnhof Niederschlema

Bahnhof Niederschlema

Kurpark Ost

Kurpark Ost

Strukturkonzept Oberschlema

Strukturkonzept Oberschlema

Strukturkonzept Niederschlema

Strukturkonzept Niederschlema

Pflanzkonzept

Pflanzkonzept